Erkundung der 3. Etappe Rund um Berlin (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Friday, 07.10.2005, 01:48 (vor 6929 Tagen)

Hallo

Heute, oder eigentlich gestern (ist ja schon nach Mitternacht), war wieder so herrliches Wanderwetter, dass man es einfach ausnutzen musste. Da am Sonnabend die 2. Etappe der Wanderung Rund um Berlin stattfinden soll und mir nun kürzlich die Idee kam, die 3. Etappe noch einmal völlig umzuplanen, wodurch sie am Bahnhof Strausberg statt in Petershagen beginnen würde, war Eile geboten. Schließlich musste ich bis Sonnabend wissen, ob diese Variante wirklich besser ist, um dann Strausberg zum Ziel zu setzen.
Das Ergebnis meiner Erkundung ist unter http://www.seedwiki.com/wiki/barfuss/von_strausberg_nach_erkner.cfm?wpid=210046 nachzulesen.
Ich ging bei der Erkundung aber in umgekehrter Richtung vor und fuhr zunächst nach Woltersdorf. Dort parkte ich am Ende der Buchhorster Straße und folgte dem Weg zum Aussichtsturm. Dort begegneten mir drei Jungs, die ihre Fahrräder den Berg hinaufschoben, um dann in halsbrecherischem Tempo über ein paar kleine Sprungschanzen hinab zu rasen. Einem fiel auf, dass ich barfuß war und wir kamen ins Gespräch. Sie waren sehr interessiert, ich gab ihnen eines meiner Faltblätter und ich beantwortete ein paar Fragen (z. B. wegen Glasscherben). Weitere Bemerkungen wegen meiner Füße gab es den ganzen Tag nicht.
Es folgte eine Runde zur Erkundung des Weges vom Aussichtsturm in Richtung Rüdersdorf, dann ging ich zurück zum Auto und fuhr nach Rüdesdorf, um dort einen geeigneten Weg zu suchen. Eine Brücke über den Kalkgraben erwies sich als nicht existent.
Ich ließ eine Runde von der Franz-Künstler-Siedlung, einem Plattenbaugebiet, in den Wald in Richtung Woltersdorf folgen, um über einen anderen Weg, auf dem ich mich auch noch verlief, zurückzugelangen, um festzustellen welcher geeigneter ist. Da der Rückweg aber einen recht unangenehm geschotterten Abschnitt aufwies, entschied ich mich den anderen auszuwählen.
Als nächstes bemühte ich mich einen Weg östlich des Langehanskanals am Kalksteintagebau entlang nach Tasdorf zu finden, was aber daran scheiterte, dass dieses Bergbaugebiet bis an den Kanal heranreicht und kein Durchkommen ist. Man könnte zwar über den Kumpelstieg den Langehanskanal queren, aber da dessen Boden aus Metall besteht und daher bei sommerlicher Hitze sicher sehr heiß werden kann, möchte ich diesen Weg auch nicht uneingeschränkt empfehlen.
Am alten Bahnhof von Rüdersdorf entdeckte ich einen Wanderwegweiser zum Stienitzsee, dem ich zunächst folgte. Nach unterqueren einer Eisenbahnbrücke führte der Weg aber für mich unpassierbar durch ein Brennnesselfeld. Ich kehrte um und versuchte entlang der Eisenbahnstrecke, die ich gerade unterquert hatte, wieder zur Straße zu kommen. Ein Trampelpfad führte dort hinauf zum Gleisniveau. Hinter der Brücke führte die Bahn aber gleich durch einen Einschnitt, den die Straße auf einer Brücke überquerte. Da ich nun auch ein Schild sah, dass das Betreten der Bahnanlage verbot, aber auch nicht alles wieder zurückgehen wollte, kletterte ich die Böschung zum Kanal weiter hinauf, um dann zu entdecken, dass mich ein Zaun am Fortkommen hinderte. Also wieder zurück zum Gleis und dort weiter zur Brücke. Hier durfte ich eigentlich nicht lang. In der Ferne hörte ich eine Glocke, wie an einem Bahnübergang. Es wird doch nicht ausgerechnet jetzt ein Zug kommen? Ich erreichte die Brücke, kletterte in aller Eile die Böschung nach oben, am Brückengeländer vorbei, und da kam auch schon der Zug. Genau an der Stelle, wo ich mich noch kurz vorher ungewollt befand, hielt der Zug sogar an. Ich weiß zwar nicht warum er hielt, aber wäre ich noch da unten gewesen, und der Zug hätte genau neben mir gehalten, ich weiß nicht in welchem Mauseloch ich mich hätte verkriechen wollen. :-)
Anschließend fuhr ich nach Tasdorf, wo ich den Ausgang des Wanderwegs vom Stienitzsee suchte, dann ging es weiter nach Strausberg, wo ich ein Imbiss genoss und den Weg zum Naturschutzgebiet Lange Dammwiesen erforschte. Dabei entdeckte ich sogar den alten Bahndamm der Strecke Strausberg - Hennickendorf, der völlig versandet sich sehr gut begehen lässt.
Zum Schluss noch eine Runde bei Torfhaus, um auch dort die Wege zu erkunden, dann wurde es dunkel und ich fuhr heimwärts. Nach 20 min erreichte ich Berlin, aber erst nach weiteren 55 min war ich trotz Nutzung der Stadtautobahn zu Hause. Es ist immer eine fürchterlich weite Fahrerei quer durch Berlin.

Viele Grüße

Ulrich

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