Wieder einmal eine 100% Barfussbergwanderung (Hobby? Barfuß! 2)

Walter (CH) ⌂ @, Stammposter, Wednesday, 28.09.2005, 20:59 (vor 6937 Tagen)

Aufwärts bin ich barfüssig deutlich schneller als mit Schuhen, abwärts dagegen ebenso deutlich langsamer. Dies bedeutet, dass ich talwärts barfuss die gleiche Zeit benötige wie barfuss bergwärts. Ausserdem wird barfüssiges Abwärtsgehen auf steinigen, kiesigen Wegen bald einmal zur Quälerei. Deshalb pflege ich gelegentlich abwärts meine "Rettungsboote", sprich Sandalen, zu benützen. Heute jedoch konnte ich sie im Rucksack belassen. Erstens hatte ich keine Eile und zweitens war der Abstieg angenehm, zuerst über Alpweiden, weiter unten auf grasbewachsenen Wiesenweglein.
Zwar war der Tag eher neblig und bewölkt. In den Bergen haben jedoch die wechselnde Beleuchtung und die Nebelschwaden, die die Gipfel bald verhüllen, bald freigeben, auch ihren Reiz.

[image] Barfuss von Buchs SG über den Buchserberg...

Wieder einmal eine 100% Barfussbergwanderung

Erika, Stammposter, Thursday, 29.09.2005, 11:11 (vor 6936 Tagen) @ Walter (CH)

Hallo Walter

da kann ich nur sagen "TOLL" und danke für die Bilder?

Sag mal was nimmst Du da alles zum Essen mit, ich bekomme ja immer schon nach einer halben Stunde bergwandern emensen Hunger.

Aber so wie es auf den Fotos aussieht ernährst Du Dich von Luft und Liebe oder?

Viele Grüße
Erika

Wieder einmal eine 100% Barfussbergwanderung

Walter (CH) @, Stammposter, Thursday, 29.09.2005, 22:04 (vor 6936 Tagen) @ Erika

Meine Standard-Antwort lautet: Ich bin ein Kamel, das heisst, wenn es was zum Essen und Trinken hat, schlage ich mir den Bauch voll, ist nichts vorhanden, brauche ich auch nichts. Deswegen nehme ich normalerweise gar nichts mit, ausser etwas zum Trinken. Diesmal hatte ich einen halben Liter Flüssigkeit bei mir, sparte allerdings für den Fall, dass der grosse Durst käme. Da er angesichts der eher kühlen Witterung nicht kam, war die Flasche noch halb voll, als ich zu Hause war. Wenn vor und nach der Wanderung noch eine längere Bahn- und Busfahrt nötig ist, dann nehme ich zwei oder drei Brötchen und etwa eine Tafel Schokolade mit. Dies allerdings mehr für den Fall, dass es mir langweilig wird (und um der besten meiner Ehefrauen einen Gefallen zu tun!!).
Aber ich habe durchaus Verständnis für jene, die sich genüsslich am Inhalt des Rucksacks gütlich tun und geruhsam die Gegend bewundern. Jeder hat halt so seine Gewohnheiten und vielleicht werde ich mich bald auch einmal an Marschpausen gewöhnen müssen. Man wird ja schliesslich nicht jünger!

Verpflegung beim (barfüßigen) Wandern

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Friday, 30.09.2005, 11:45 (vor 6935 Tagen) @ Walter (CH)

Hallo Walter,

früher kam ich auch auf ganztägigen Wanderungen ohne Verpflegung aus, indem ich vorher reichlich gegessen hatte und hinterher wieder. Seitdem ich häufiger aber auch ein ganzes Wochenende unterwegs war und daher was mitnehmen mußte, nahm ich auch an eintägigen Unternehmungen was mit. Wenn ich schon einen Rucksack dabei habe, dann macht das nicht allzu viel aus, ob ich eine Kekstüte dabei habe oder nicht. Mit barfuß hängt das nur indirekt zusammen. Wenn ich barfuß unterwegs bin, benötige ich eher einen Rucksack oder sonst irgendeine Trageeinrichtung als sonst, und zwar für folgende Utensilien: Einmal ein Notset zum Entfernen von Splittern, Dornen usw., zum anderen jedoch einen Ausweis zur Vermeidung von Unannehmlichkeiten bei Polizeikontrollen. In der Schweiz gibt es zwar keine Ausweistragepflicht, daß heißt, daß man nicht dafür belangt werden kann, wenn man den Ausweis nicht dabei hat (ein Autofahrer kann dafür belangt werden, wenn er seinen Führerschein zu Hause liegen läßt ebenso wie der Bahnreisende, der sein Generalabo nicht im Zug vorweisen kann), jedoch sind Polizisten berechtigt, einen Menschen, der keinen Ausweis bei einer Kontrolle vorweisen kann, mit aufs Revier zu nehmen und sich 2 Tage Zeit lassen dürfen, um die Personalien festzustellen. (Theoretisch darf also ein Polizist, der beobachtet, wie einer barfuß den Müll nach draußen bringt, den Ausweis verlangen. Wenn der Barfüßer sagt, er hätte den Ausweis in der Wohnung, dann macht sich der Polizist nicht strafbar, wenn er sich weigert, den Mann in die Wohnung zu lassen, sondern ihn gleich mitnimmt, 2 Tage festhält und dann wieder freiläßt. Allerdings sind mir derartige Fälle nicht bekannt, zumindest nicht in der Schweiz und nicht wegen barfuß. "Richter Gnadenlos" dagegen soll in Hamburg seine Macht derart mißbraucht haben, wobei er sich nicht speziell Barfüßer als seine Opfer ausgewählt hat).

Weiterhin habe ich festgestellt, daß ich bei warmem und trocknem Wetter mehr unterwegs verzehre bzw. trinke als bei kaltem und nassem Wetter. Vermutlich liegt es in erster Linie daran, daß ich, wenn das Wetter es erlaubt, gerne draußen irgendwo barfuß in der Sonne sitze, während ich bei kühlerem Wetter ständig in Bewegung bleiben muß. Wenn ich etwas esse, dann mag ich lieber dabei sitzen als mich bewegen. Soviel Zeit muß sein. Ich nehme aber nur solche Verpflegung mit, die die Tour übersteht, ohne zu schmelzen und solche, die keinerlei "Vorarbeit" verlangt. D.h. ich schmiere mir zu Hause keine Brote und nehme sie mit.

Restaurants suche ich eigentlich nie auf, zumindest nicht, wenn ich alleine unterwegs bin. Das war auch schon so, als ich noch nicht barfuß lief. Irgendwie fühle ich mich da nicht wohl. Auf mehrtägigen Touren kommt es dann manchmal vor, daß ich keine einzige warme Mahlzeit zu mir nehme. Ich vermisse so etwas auch nicht, da ich auch zu Hause mir nie etwas warmes koche (außer Kaffee). An Arbeitstagen bleibt mir allerdings das Personalrestaurant, um mittags warm zu essen, was ich allerdings nicht jeden Tag mache.

Was die Menge anbelangt: Insgesamt benötige ich mehr zum Essen/Trinken, wenn ich barfuß unterwegs bin wie wenn ich Schuhe trage. Vermutlich werden beim Barfußlaufen auch irgendwelche Muskeln beansprucht, die beim Schuhe tragen brach liegen.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

RSS-Feed dieser Diskussion