Von Salzbrunn nach Treuenbrietzen (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo
Um noch einmal das schöne Wetter mit Sonnenschein und 22° genießen zu können, nahm ich mir heute wieder frei. Ich parkte mein Auto am Bahnhof Buchholz, das liegt zwischen Beelitz und Treuenbrietzen. Von dort ging ich zunächst auf Kopfsteinpflaster in Richtung Norden, bis wenige Meter vor erreichen der B2 ein sandiger Feldweg nach links abzweigt und parallel zur Bundesstraße an die Straße nach Salzbrunn führt. Über den Bahnübergang und dann halbrechts haltend ging es auf Sand mit wenig Splitt durch etwas Wald bis Salzbrunn. Am Ortsanfang begann gut begehbarer Asphalt. In Salzbrunn bog ich links ab und erreichte an dieser Stelle den Berührungspunkt zu meiner Wanderung am Sonnabend, so dass ich die heutige Tour als Fortsetzung betrachten kann.
In Salzbrunn ist ein Gehweg aus angenehm glatten Betonplatten vorhanden, während die Straße in Richtung Birkhorst zunächst aus recht unangenehm rauem neuen Asphalt besteht. Ab dem Ortsende ist der Asphalt aber älter, glatt und angenehm. In der Rechtskurve unmittelbar vor Birkhorst geht geradeaus ein gleich nach links abknickender Feldweg weiter, der aus festem Sand besteht. Links des Wegs verläuft ein Entwässerungsgraben, aus dem kurz zuvor mit einem Bagger Schilf und sonstiger Bewuchs entfernt wurde. Dieses Zeug liegt nun neben und teilweise auch auf dem Weg. Nach einer leichten Linkskurve zweigt dann ein Weg nach rechts ab. Nach einem kurzen Stück bog ich dann nach links ab und folgte nun über mehrere Kilometer dem Mühlengraben bis Schlalach. Dieser Weg war fast überall soweit zugewachsen, dass ich nur auf Gras ging. Teils war er auch etwas matschig, nach dem Regen gestern, was den Genuss nur verstärkte. Abwechslung boten verschiedene kleine Brücken, zwei Wehre, ab und zu ein Schuppen, eine Viehverladestelle, Rinder und Pferde auf ihren Weiden und immer wieder der Blick über Wiesen auf Deutsch Bork.
An der Straße von Schlalach nach Brachwitz endete dieser Weg und ich wechselte nun auf die südöstliche Seite des Mühlengrabens, auf der mich ein Sandweg zum Ortsanfang von Schlalach führte. In der Linkskurve führte ein Fußweg geradeaus weiter, an einer alten Wassermühle mit arbeitendem Mühlrad vorbei, zur Dorfstraße. Ich sah mir zunächst den Ort mit Kirche und Gefallenendenkmal an, bevor ich mich auf den Weg in Richtung Treuenbrietzen machte.
Auf der linken Straßenseite befindet sich eine Gaststätte.http://www.bimieslinde.de/ Eine Frau fegte dort Blätter zusammen und bemerkte plötzlich: "Der Junge hat ja keine Schuhe!" Ich kam mit ihr ins Gespräch, bestellte ein Bauernfrühstück und gab ihr eines meiner Faltblätter. Sie erzählte mir, dass sie in ihrer Kindheit auch von April bis Oktober barfuß ging und das völlig normal war.
Nach dem Essen folgte ich dann dem Betonplattenweg in Richtung Nichel, bis nach etwa einem Kilometer nach links ein zugewachsener, gerade noch erkennbarer Rasenweg abzweigte. Diesem folgte ich durch teilweise sehr dichtes Gras bis zu seinem Ende, bog dort links ab und erreichte nach wenigen Metern den Sandweg in Richtung Treuenbrietzen, dem ich nach rechts folgte.
Nun ging es wieder ein Stück durch Wald. An der Bahnstrecke erreichte ich eine Unterführung. Eigentlich wollte ich hier einen Zug fotografieren, aber der war grade weg. Hinter der Unterführung ging es bald nach rechts und kurz darauf öffnete sich der Blick auf Treuenbrietzen in seiner ganzen Schönheit. Es war genau jener Blick, den ihr hier: http://www.sabinchenstadt.de/, leider nur winzig klein, sehen könnt. Der Sandweg wechselte nun zu Kopfsteinpflaster, das aber am Rand so versandet war, dass ich auch auf Sand gehen konnte.
Am Ortsanfang von Treuenbrietzen gab es dann einen bedauerlichen Todesfall. In einem Moment der Unachtsamkeit zertrat ich eine Nacktschnecke. Dank feuchten Rasens am Wegesrand gelang es mir aber relativ schnell den betroffenen Fuß wieder einigermaßen sauber zu kriegen. Der Schnecke konnte ich nicht mehr helfen.
Ich überquerte eine Nebenstraße, und folgte einem schmalen Fußweg zum Treuenbrietzener Heimatmuseum. Dort erreichte ich die Altstadt. Da ich noch Zeit hatte, lies ich noch eine Stadtbesichtigung folgen. Ich kam am Rathaus mit dem Sabinchenbrunnen vorbei, ging zu St. Marienkirche und folgte dann dem Verlauf der ehemaligen nordwestlichen Stadtmauer, am Pulverturm vorbei, bis zum Heimatmuseum. Nun folgte ich der B2 zum Bahnhof, wo ich noch eine Viertelstunde auf den Zug warten musste, der mich wieder nach Buchholz zu meinem Auto brachte.
Mit dem Auto fuhr ich anschließend noch nach Treuenbrietzen, Nichel und Schlalach, um festzustellen, ob andere Wege besser gewesen wären. Dabei stellte ich fest, dass ich gut ab Schlalach den Plattenweg nach Nichel hätte weitergehen können, der auf meiner Karte gar nicht eingezeichnet ist. Bei Nichel fand ich dann eine Gedenkstätte. Dort wurden am 23. April 1945 127 Italiener von den Nazis ermordet. Dahinter befindet sich eine Sandgrube mit herrlichsten Sandflächen. Diesen Umweg könnte man durchaus empfehlen.
Viele Grüße
Ulrich