Der Wetterbericht ist zwar nicht mehr so günstig, aber das morgendliche Oberengadin zeigt sich noch von der besten Seite. Zwar ist es empfindlich kalt, wenig über 0 Grad, aber der Tag verspricht schön zu werden. Vorerst geht es über die Talebene bis zum Eingang zum Val Champagna. Das Tal ist kurz, dafür recht steil. Der Weg steigt kontinuierlich von etwa 1700 m auf gut 2800 m. Die Heidelbeersträucher zeigen bereits Anzeichen der herbstlichen Verfärbung, die Lärchen dagegen sind noch grün. Kurz vor der Passhöhe passieren wir die rastende Damengruppe (siehe weiter unten) und werden 35fach bewundert! Der Schlussaufstieg zur Fuorcla Val Champagna ist feinkiesig und deshalb barfussfreundlich. Oben erwartet uns die Aussicht auf die umliegenden Spitzen und den Lej Muragl (Muragl-See). Nun kommt ein angenehmer Weg dem Hang entlang zum berühmten Aussichtspunkt Muottas Muragl. Die vielgerühmte Sicht auf die Oberengadiner Seenkette ist zwar nicht mehr so grossartig, weil nun der Wetterwechsel sich ankündigt. Dagegen ist der Blick Richtung Bernina und Biancograt, Piz Morteratsch und Piz Tschierva noch offen.
Wir leisten uns nun den Luxus einer Talfahrt mit dem Muottas Muragl - Bähnchen. Ein Luxus fürwahr: Horrender Fahrpreis, Halbtax- und schweizerisches Generalabonnement werden nicht anerkannt. Das Oberengadin gehört offensichtlich den Superreichen! Aber schön war es doch...

Von Samedan durchs Val Champagna und über die Fuorcla Val Champagna nach Muottas