Barfuss beim Schuster (Hobby? Barfuß! 2)

Lothar, Stammposter, Friday, 16.09.2005, 21:22 (vor 6949 Tagen)

Heute habe ich einen reparierten Schuh beim Schuster abgeholt.
Habe diesen am Montag im strömenden Regen barfuss dort abgeliefert und heute ebenfalls im strömenden Regen barfuss wieder abgeholt;
nur war es heute mit 11 Grad Celsius etwa 9 Grad kälter als am Montag.
Vorher war ich am Montag ebenfalls barfuss noch bei einem anderen Schuster, der den Auftrag aber mit der Begründung "nicht reparierbar" abgelehnt hat.

Es gab übrigens keinerlei Kommentar von beiden Schustern.

Ich hatte eigentlich mit "Haben Sie nur ein paar Schuhe? oder etwas ähnlichem gerechnet.

Dann transportierte ich den einen Schuh in einem Plastikbeutel
zum Auto. Das konnte man sehen; das war dann schon etwas blöd;
aber auch da gabs keinen Kommentar.

Den einzigen Kommentar den ich zu hören bekam war vorher ein etwas undefinierbares huuh huuh von einem älteren Mann der interessanterweise selbst barfuss in Sandalen unterwegs war, was bei dem heutigen Wetter auch Seltenheitswert hatte.

Zu meinem sehr großen Erstaunen sah ich dann tatsächlich ein barfüssiges Mädchen in einem Kinderwagen sitzend.
Damit hätte ich bei diesen Temperaturen und diesem Wetter wirklich nicht gerechnet.
Die Mutter sah nach asiatischer Abstammung aus.

Lothar

Barfuss beim Schuster oder Schuhmacher?

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 19.09.2005, 06:41 (vor 6946 Tagen) @ Lothar

Hallo Lothar,
auch wenn wir lieber barfuß laufen als fett beschuht, so sollten wir doch den Beruf des "Schuhmachers" in Ehren halten und ihn nicht als "Schuster" bezeichnen. "Schuster" bedeutet nämlich "Pfuscher".
Wenn einer pfuscht, sagt man auch: "Da hast du dir aber was zurechtgeschustert."
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

Schuster oder Schuhmacher?

bix ⌂, Stammposter, Monday, 19.09.2005, 15:36 (vor 6946 Tagen) @ Michael aus Zofingen

auch wenn wir lieber barfuß laufen als fett beschuht, so sollten wir doch den Beruf des "Schuhmachers" in Ehren halten und ihn nicht als "Schuster" bezeichnen. "Schuster" bedeutet nämlich "Pfuscher".
Wenn einer pfuscht, sagt man auch: "Da hast du dir aber was zurechtgeschustert."

Hallo Michael, das stimmt so nicht ganz:

"Im Mittelalter gab es die Stadtschuster. Sie hatten eine Zunftordnung und fertigten normal nur neue Schuhe und Stiefel an, machten aber auch Reparaturen. Bei uns trugen sie ihre neuen Schuhe auf dem Schusterweg von Nastätten bis Frankfurt. Daneben gab es den Flickschuster. Auf dem Land gab es noch den Hausschuster. Er ging von Haus zu Haus und benötigte für die Arbeit von einem Paar neuer Schuhe meist nur einen Tag. Sein Handwerkszeug trug er in einem Sack oder Beutel mit sich. Lederschuhe konnten sich meist nur begüterte leisten. Auch sie trugen oft werktags Holzschuhe und sonntags Lederschuhe. Im 19. Jahrhundert verschwanden die Holzschuhe und wurden durch Lederschuhe ersetzt. Es entwickelte sich bereits eine Schuhmode, die von besonders spezialisierten Schustern hergestellt wurde - diese nannten sich Schuhmacher. Um 1840 gab es im nassauischen Nastätten 106 Schuhmacher - genau so viel wie Leinenweber."

Liebe Grüße

bix

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