Barfüßig auf der BUGA (Hobby? Barfuß! 2)

Eva, Stammposter, Tuesday, 06.09.2005, 20:56 (vor 7024 Tagen)

Hallo zusammen!

Ich habe ein schönes verlängertes Wochenende erlebt, bei dem ich sehr viel barfüßig unterwegs war:
Am Sonntag beispielsweise besuchten wir die BUGA. Für nackte Füße ist sie sehr sehenswert. Es gibt dort alles, was das barfüßige Herz begehrt: wundervolle Wiesen, etwas Schlamm, Gummipflaster (oder sowas ähnliches), große und kleine Kieselsteine, Wasser, etc. Das besondere Schmankerl befand sich in der Grabsteinausstellung: Glasscherben. Nach einer kurzen Bedenkensäußerung meinte mein Mann, dass die abgestumpft bzw. speziell präpariert seien. Meine Nichte hatte eben ihre Sandalen wieder angezogen, weil sich auch ihre Mutter Sorgen machte. Als aber ich ohne Verletzungen die in der Tat präparierten Glasscherben durchquerte, zog sie ihre Sandalen wieder aus. Eine alte Dame nahm dies voll Entsetzen wahr. Aber wir konnten auch ihr schnell ihre Bedenken nehmen.
Später besuchten wir noch einen kleinen barfuß-Weg auf dem Münchner Straßenfestival. (Dort trafen wir auf Lorenz.) Ich sah sofort, dass auch hier präparierte Glasscherben lagen. Eine Dame mit Kind äußerte Bedenken wegen der Scherben: Kinder könnten ja meinen, dass Scherben grundsätzlich harmlos seien ...
Erstaunlich war, dass trotz genialem Wetter sehr wenige Menschen barfüßig unterwegs waren und sogar auf der Art Gummipflaster, das ganz offensichtlich zum barfuß-Laufen gedacht war, waren doch recht viele Beschuhte und Besockte unterwegs. Eine Mutter sagte allerdings zu ihren Kindern: "Zieht Eure Schuhe aus. Hier muss man barfuß laufen." oder so ähnlich.

Herzliche barfüßige Grüße
Eure
Eva

Barfüßig auf der BUGA

Klaus ( LDK ), Tuesday, 06.09.2005, 21:17 (vor 7024 Tagen) @ Eva

Hallo Eva,
waren die Glasscherben grün?
Ich habe mal efahren, das man nur grüne Glasscherben so bearbeieten kann, das man sich nicht mehr schneiden kann.
Es soll daran liegen, das die grünen Scherben mit warmem oder kochendem Wasser behandelt wurden.
Ob das jetzt auch richtig ist, das weis ich aucg nicht.
Das hat mir mal eine gute Bekannte erzählt; die auch Barfuss über grüne Scherben gegangen ist.

Liebe Grüße an Alle.

Es geht auch mit blauen Scherben

Lorenz ⌂, Stammposter, Wednesday, 07.09.2005, 01:44 (vor 7024 Tagen) @ Klaus ( LDK )

[image] [image]

Hallo Klaus,

Die Scherben sind mechanisch behandelt und dadurch abgestumpft. Dasselbe passiert auch mit "echten" Scherben, wenn sie mal ein paar Tage draußen herumgelegen sind. Frisch gebrochenes Glas ist natürlich erheblich agressiver!

Mach's gut und unbeschuht, Lorenz

[image] Barfußpark beim Streetlife-Festival in München

Barfuß auf "real life"-Scherben

Bernd, Wednesday, 07.09.2005, 17:00 (vor 7024 Tagen) @ Lorenz

Hi Lorenz,

gestern, auf einem Rastplatz, bemerkte ich plötzlich, dass ich mit meinen nackten Füßen mitten in zerbrochenem Glas stand. Es piekste reichlich, und ich erschrak. Zugegeben, ich hatte auch nicht auf den Boden geschaut... Es waren kleinere Scherben, vermutlich eine zersplitterte Scheinwerferscheibe eines Autos. Nichts ungewöhnliches für einen Rastplatz...
Komischerweise schien auch dieses Glas - es war weiß und orange - harmloser als Flaschenglas zu sein, denn die Teile blieben nur in meiner Hornhaut an Zehen, Ballen und Fersen stecken, ohne ins Fleisch einzudringen. Plastik war es auf keinen Fall. Vielleicht weiß von euch jemand etwas zu diesem seltsamen Glas.

Eine interessante Erfahrung, finde ich...

Bernd

Hallo Klaus,
Die Scherben sind mechanisch behandelt und dadurch abgestumpft. Dasselbe passiert auch mit "echten" Scherben, wenn sie mal ein paar Tage draußen herumgelegen sind. Frisch gebrochenes Glas ist natürlich erheblich agressiver!
Mach's gut und unbeschuht, Lorenz

Barfuß auf "real life"-Scherben

ee, Wednesday, 07.09.2005, 19:36 (vor 7023 Tagen) @ Bernd

Es waren kleinere Scherben, vermutlich eine zersplitterte Scheinwerferscheibe eines Autos. Nichts ungewöhnliches für einen Rastplatz...

Komischerweise schien auch dieses Glas - es war weiß und orange - harmloser als Flaschenglas zu sein, denn die Teile blieben nur in meiner Hornhaut an Zehen, Ballen und Fersen stecken, ohne ins Fleisch einzudringen. Plastik war es auf keinen Fall. Vielleicht weiß von euch jemand etwas zu diesem seltsamen Glas.

Glas von Windschutzscheiben sollte nicht schneiden, damit die Schreben im "Unfallfalle" das Gesicht nicht mehr als nötig zerstümmeln.

scherben...

caru @, Thursday, 08.09.2005, 21:05 (vor 7022 Tagen) @ ee

...über die man barfuß gehen kann, ohne daß es unbequemer ist als auf schotter, kriegt man auf eine ganze reihe von arten.

1. man nimmt, wie ihr schon sagtet, sicherheitsglas - das bricht so, daß man sich an den kanten praktisch nicht schneiden kann.

2. man nimmt scherben von dickwandigen flaschen - die klassischen champagnerflaschen sind ideal dafür. sieht gefährlicher aus, weil man sieht, daß es von flaschen stammt, hat aber wegen dicke und beschaffenheit des glases auch so gut wie keine scharfen kanten.
wenn man solche scherben in ein tuch oder eine plane wickelt und ein bißchen schüttelt, schleifen sich die kanten noch zusätzlich ab, und die feineren (=gefährlicheren) scherben kommen nach unten - die größeren stumpferen bleiben zuoberst, und auf die steigt man.

3. man kann auch x-beliebigen glasscherben ihre schärfe nehmen, indem man sie zusammen mit etwas grobem sand in einen großen kochtopf voll wasser schüttet und eine zeitlang vor sich hinbrodeln läßt. durch die wasserbewegung schleifen sie sich ähnlich ab wie flußkiesel.
die farbe des glases sollte dabei völlig egal sein, eigentlich. und auch bei dieser methode wirft man die kleinen feinen splitter weg und verwendet nur die großen scherben - die schneiden einen nicht so leicht.

(alle zirkusfakire werden mich jetzt hassen ;-)

Frage

Bernd (Wiesbaden), Stammposter, Thursday, 08.09.2005, 22:09 (vor 7022 Tagen) @ caru

...netter Trick, nur was ist, wenn man auf Scherben steht und eine solche Scherbe bricht just im Moment des Darauftretens und scheidet mit der frischen Bruchstelle ins nackte Fleisch??

3. man kann auch x-beliebigen glasscherben ihre schärfe nehmen, indem man sie zusammen mit etwas grobem sand in einen großen kochtopf voll wasser schüttet und eine zeitlang vor sich hinbrodeln läßt. durch die wasserbewegung schleifen sie sich ähnlich ab wie flußkiesel.
die farbe des glases sollte dabei völlig egal sein, eigentlich. und auch bei dieser methode wirft man die kleinen feinen splitter weg und verwendet nur die großen scherben - die schneiden einen nicht so leicht.
(alle zirkusfakire werden mich jetzt hassen ;-)

Frage

caru @, Friday, 09.09.2005, 10:02 (vor 7022 Tagen) @ Bernd (Wiesbaden)

...netter Trick, nur was ist, wenn man auf Scherben steht und eine solche Scherbe bricht just im Moment des Darauftretens und scheidet mit der frischen Bruchstelle ins nackte Fleisch??

klar brechen die scherben manchmal. aber normalerweise brechen sie, wenn sie flach am boden liegen - und dann kommt die kante nicht leicht in eine position, in der sie den fuß verletzen kann.

wobei die dicken (champagnerflaschen)scherben auch nicht so leicht brechen, und wenn doch, kaum richtig scharfe kanten kriegen. und wenn man im barfußgehen geübt ist, kommen auch schärfere scherben nicht so leicht durch die haut durch.

ja, ich hab's oft genug probiert - man schneidet sich schon manchmal. aber die wunden sind winzig und heilen in kürzester zeit.

Barfuß auf "real life"-Scherben

Ralf RSK ⌂, Stammposter, Thursday, 08.09.2005, 08:39 (vor 7023 Tagen) @ Bernd

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Vielleicht weiß von euch jemand etwas zu diesem seltsamen Glas.

Hallo,

vermutlich war das "Einscheibensicherheitsglas" (ESG). Es wird z. B. für Autoscheiben verwendet (die Frontscheibe ist heute allerdings meist Verbundsicherheitsglas). Würde ja zu dem Fundort Parkplatz passen. Das Glas wird durch thermische Behandlung nach der Konfektionierung vorgespannt und zerbricht dadurch nicht in Scherben, sondern in "Brösel".

Gruß, Ralf

[image] Sicherheitsglas bei Wikipedia

Barfüßig auf der BUGA

Eva, Stammposter, Thursday, 08.09.2005, 11:29 (vor 7023 Tagen) @ Klaus ( LDK )

Hallo Klaus,

die waren ganz normal durchsichtig. Die anderen haben das Phänomen ja schon ausreichend geklärt.

Freundliche Füße
Eva

Barfüßig auf der BUGA

Lorenz ⌂, Stammposter, Wednesday, 07.09.2005, 02:03 (vor 7024 Tagen) @ Eva

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Liebe Eva,

Das besondere Schmankerl befand sich in der Grabsteinausstellung: Glasscherben. Nach einer kurzen Bedenkensäußerung meinte mein Mann, dass die abgestumpft bzw. speziell präpariert seien. Meine Nichte hatte eben ihre Sandalen wieder angezogen, weil sich auch ihre Mutter Sorgen machte. Als aber ich ohne Verletzungen die in der Tat präparierten Glasscherben durchquerte, zog sie ihre Sandalen wieder aus.

Als ich im Mai auf der Buga war, kam an dieser Stelle eine barfüßige Mutter mit barfüßigem King gelaufen. Als sie die Scherben sah, nahm sie das Kind in Panik hoch und war krampfhaft bemüht, voranzukommen, ohne auf Scherben zu treten, die auch vereinzelt auf dem Teerweg lagen. Ich lief derweil genüsslich über die Scherben und sagte zu ihr, dass das völlig harmloses präpariertes Glas sei. Aber sie hörte überhaupt nicht auf mich, so sehr war sie in Panik......

Später besuchten wir noch einen kleinen barfuß-Weg auf dem Münchner Straßenfestival. (Dort trafen wir auf Lorenz.)

Es war sehr schön, dich dort zu treffen. Leider musste ich dann schon gleich wieder an den Abbau des Barfußpfads gehen, so dass wir viel zu wenig Zeit hatten für alles, was wir uns zu erzählen hatten.

Erstaunlich war, dass trotz genialem Wetter sehr wenige Menschen barfüßig unterwegs waren

Die Bevölkerung ist nicht zum selbstständigen Entscheiden erzogen worden. Die Leute ziehen die Schuhe nur aus, wenn sie dazu aufgefordert werden. Beim Streetlife-Barfußpark machten die Leute zu Tausenden mit -- trotz Glasscherben (die meisten fanden die übrigens ganz toll). Aber kaum jemand erkennt von alleine, wenn gute Voraussetzungen für den Spaß am Barfußgehen gegeben sind.

Liebe Grüße von Lorenz

[image] Streetlife-Barfußpark September 2005

Barfüßig auf der BUGA

Knut, Thursday, 08.09.2005, 08:48 (vor 7023 Tagen) @ Eva

Das besondere Schmankerl befand sich in der Grabsteinausstellung: >Glasscherben. Nach einer kurzen Bedenkensäußerung meinte mein Mann, >dass die abgestumpft bzw. speziell präpariert seien.

Die gibt es auch noch in einem Zellengarten, ich glaube es war die Wiese.

MfG

Knut

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