Von Wiesenburg nach Belzig (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Thursday, 01.09.2005, 17:57 (vor 6964 Tagen)

Hallo

Gestern lockte mich das herrliche Sommerwetter wieder einmal in den Fläming, wo ich auf einer 22½ km langen Strecke von Wiesenburg nach Belzig wanderte. Ich fuhr dazu mit dem Zug am Berlin-Wannsee bis Wiesenburg, wo ich um 11:06 ankam. Bereits im Zug unterhielt sich eine Gruppe Wanderer darüber, dass sie von Wiesenburg nach Belzig wandern wollten und ich war gespannt, ob ich denen wohl irgendwo begegnen würde.
Zunächst ging es am Bahnhof Wiesenburg ein kurzes Stück über feinen bis mittelgroben Schotter. Eine Frau aus der Gruppe fragte mich mit Blick auf meine Füße, ob das nicht weh tut, was ich verneinte. Mit etwas Übung ginge das schon, erklärte ich ihr. Ich gab aber auch zu, dass der nun folgende angenehm sandige Boden durch den Wald nach Wiesenburg deutlich angenehmer ist. Hier ging es nun durch einen riesigen Rhododendronwald, den ich mir unbedingt zur Blütezeit im Frühling noch einmal ansehen will. Das muss dann herrlich sein.
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Das Schloss Wiesenburg kannte ich zwar schon, der Park ist aber immer wieder wunderbar anzusehen. Auch ein Abstecher in den Innenhof ließ ich nicht aus.
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In Wiesenburg sah ich dann einen Wanderwegweiser "Belzig 11 km". Das war mir zu wenig. Ich wanderte daher zunächst in Richtung Jeserig, das ich auf durchgehend angenehmem Asphalt auf einer kaum befahrenen Straße fast erreichte. Kurz vor dem Ortseingan bog ich aber links ab, um auf angenehm sandigem Weg über den Fuchsberg (171 m ü. NN) bald den Europäischen Fernwanderweg E11 erreichen wollte. Kurz vorher überraschte mich aber eine Schneise entlang einer Gasleitung mit einem so verlockenden grasbewachsenen Weg, dass ich erst mal diesem in Richtung Norden folgte und bei nächster Gelegenheit wieder rechts abbog, um dann den E11 zu erreichen.
Nach wenigen Metern erreichte ich dann auf dem E11 ein eindrucksvolles Eisenbahnviadukt, dass ich unterquerte. Dahinter wurde der Weg schlimm. Etwa 500 m Schotter bremsten meinen Schritt doch deutlich. Dann war die Zufahrt zum ehemaligen Bahnhof Borne erreicht. Von hier ging es bis Klein Glien auf einem teilweise splittigen meist nicht sehr angenehmem Weg weiter.
In Klein Glien folgte noch ein Abstecher zu ein paar Denkmälern, die einen halben Kilometer südlich liegen. Sie sind völlig verwildert, umgestürzt und vernachlässigt. Ein großer Steinhaufen dicht daneben, lässt vermuten, dass das auch mal irgendwas war.
Weiter ging ich durch Klein Glien, am Gutshof mit schön gepflegtem Park vorbei nach Hagelberg, wo ich zunächst das Neue Hagelbergdenkmal passierte.
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Das Neue Hagelbergdenkmal erinnert an die Schlacht von 1813 bei der preußische und russische Truppen die Franzosen besiegten. Der Hagelberg ist außerdem mit 201 m Höhe der höchste Punkt im Fläming und innerhalb des nordostdeutschen Tieflandes.
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In westliche und südliche Richtungen hat man eine ausgesprochen weite Sicht, was bei Bergen dieser Größenordnung selten ist, da sie zumeist in dichtem Wald verschwinden.
Vom Hagelberg ging ich dann durch das gleichnamige Dorf zum Alten Hagelbergdenkmal. Die Straße dorthin besteht, wie auch zwischen Klein Glien und Hagelberg aus sehr rauem unangenehmem Asphalt, weshalb ich auf dem Weg zum Alten Denkmal einen recht zugewachsenen Feldweg bevorzugte, der mich aber schließlich zwang durch eine hoch bewachsene Wiese zu gehen und schließlich mühsam einen Weg durch Brennnesseln zu finden. Anschließend wählte ich dann doch die Straße nach Hagelberg, um von dort zunächst auf Beton, dann auf Sand mit Steinen in Richtung Belzig weiterzuwandern. Irgendwo ergab sich dann ein wunderbarer Ausblick auf Bergholz, das über vier Kilometer entfernt liegt.
In Belzig konnte ich noch einen Blick auf die Burg Eisenhart werfen,
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dann ging es weiter durch die Altstadt zum Bahnhof, den ich etwa gegen 18:30 erreichte. Nach einer halben Stunde kam dann ein Zug nach Wannsee. Die Gruppe Wanderer, die mit mir in Wiesenburg ankamen sah ich nicht mehr, nachdem diese in Wiesenburg in einem Lokal verschwanden.
Ein herrlicher, aber auch sehr anstrengender Tag ging zu Ende.

Viele Grüße

Ulrich

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