Nochmal Luzern (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 29.08.2005, 13:10 (vor 7033 Tagen)

Sonntag, 28.8.2005: Es war früher Nachmittag, und bei strahlendem Sonnenschein war ich von den "Reußdünen" bei Perlen nach Luzern geradelt. Als ich das Rad durch die menschenvolle Altstadt schob, fiel meine Barfüßigkeit kaum auf. Am Schwanenplatz rollerten Kinder barfuß durch die Wasserpfütze, die deutlich kleiner war als noch am Tag zuvor. Der Seespiegel war wieder gesunken. Ich radelte noch bis zum Ortseingang von Meggen, wobei ich in der Nähe des Lido über eine noch überschwemmte Straße fahren "mußte" Leute, die in der Nähe waren, sahen interessiert zu, wobei meine nackten Füße wohl nur einen äußerst winzigen Teil für das Erstaunen ausmachten.

Ich stellte mein Rad an derselben Stelle wie tags zuvor an und wanderte über die überschwemmte Promenade zum Verkehrshaus. Als ich wieder zurück wollte, gingen auch zwei erwachsene Frauen und 4 Kinder und eine Hund in dieselbe Richtung. Die Kinder rannten barfuß über den nassen Rasen in Richtung Wasser, während die Frauen in Sandalen den trocknen Teil bevorzugten. Erst als der gesamte Weg überflutet war, zogen auch sie die Sandalen aus (und die Kinder die langen Hosen, um auch mal etwas tiefer ins Wasser zu gehen). je näher man der Altstadt kam, desto trockener wurde die Promenade, prompt zogen die Frauen wieder ihre Schuhe an. Erst als sie in die Innenstadt gingen, zogen die Kinder ihre Hosen wieder an, und Schuhe, die die Erwachsenen im Rucksack mitgeführt hatten.

Ich aber ging barfuß durch die Altstadt, über alle nicht gesperrten Brücken, Richtung Bahnhof, auf die Plattform bei den Schiffen. Während in der Altstadt ich der einzige Barfüßer war, hatten hier am Wasser einige Leute ihre Schuhe neben sich gestellt. Eine Frau mit drei Kindern überquerte die Seebrücke, die statt Autos voll von Leuten war. Ein Junge dieser Gruppe lief barfuß und zog auch keine Schuhe an, als sie in die Innenstadt gingen. ich wollte noch die Treppe zur Hofkirche besteigen, als in der Nähe auch eine erwachsene Frau ohne Schuhe unterwegs war.

Mich zog es wieder an den See, wollte die Promenade durchwaten (zu diesem Zeitpunkt taten es viele), hinterher fuhr ich auch noch mal mit dem Velo durch das Wasser. Auch das taten einige, teils barfuß, teils mit Schuhen. Aber auch auf der Straße fuhr eine junge Frau auf dem Fahrrad ohne Schuhe. Ob es dieselbe war wie die Barfüßerin in der Nähe der Hofkirche, kann ich nicht sagen. Am Schwanenplatz war nur noch eine bescheidene Pfütze zu sehen, niemand rollerte mehr barfuß durch. Auch liefen keine Leute wie noch am Abend zuvor barfuß über die Seebrücke in Richtung Bahnhof. Zu guter Letzt schob ich mein Velo noch durch die Fußgängerzone. Auch hier keine barfüßigen Kinder, die wie am Tag zuvor durchs Wasser geradelt waren und (im Gegensatz zu den Eltern) beim Schieben durch die Altstadt das Anziehen der Schuhe "vergaßen". Auf dem Weg nach Zofingen sah ich nur noch in Emmenbrücke zwei Knaben barfuß auf der Hauptstraße rennen sowie spielende Kinder auf Bauernhöfen in der Nähe von Nottwil.

Insgesamt haben mir die beiden Tage im Raum Luzern sehr gut gefallen. Die Stadt hat sich mal von einer besonders barfußfreundlichen Seite gezeigt. Allerdings blieb dieses auf die "verwässerten" Gebiete beschränkt. Dort, wo "man normalerweise nicht barfuß läuft" und es trocken blieb, gab es kaum mehr Barfüßer als sonst auch. Trotz des tragischen Hintergrundes der Überschwemmung hatte ich den Eindruck, als ob die Leute dort freundlicher waren als an einem "normalen" Wochenende.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen


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