Überschwemmung (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Wednesday, 24.08.2005, 08:56 (vor 6972 Tagen)

Schon oft habe ich in diesem Forum über meinen "Hausfluß" W i g g e r geschrieben (in gesperrter Schreibweise, da offensichtlich das Wort nicht "jugendfrei" ist und der Computer stattdessen nur Striche schreibt). Nun ist nach starken Regenfällen auch dieser Fluß über die Ufer getreten, wie diese Bilder beweisen:

http://www.wiggertal.ch/index.cfm?dom=1&rub=1104&prub=1084&srv=gal&pg=list&galId=9023&start=19

Gestern radelte ich nach der Arbeit (selbstverständlich barfuß) noch an diesem Fluß entlang. Der Pegel war gesunken, aber immer noch ergoß sich eine mohrig-braune Brühe in Richtung Mündung. Es ist doch erstaunlich wie viel Geäst usw. ein vergleichsweise kleiner Fluß mit sich reißen kann.

Die Brücke im Ortskern von Brittnau war für den Fahrzeugverkehr gesperrt worden, aber Fußgänger konnten passieren. Über dem Asphalt hatte sich eine ca 10 cm dicke Schicht aus feinem Sand abgelagert. Als ich mein Velo über diese Brücke schob, glaubte ich unter den nackten Füßen einen Sandstrand zu spüren, und das mitten auf einer Brücke.

An anderen Stellen, wo der Fluß renaturiert war, hatte sich Sand über einem steinigen Untergrund abgelagert, hoffentlich wird dieser Sand nicht wieder entfernt im Zuge von Aufräumarbeiten.

In Schötz war eine Brücke eingestürzt, einige Leute (überwiegend Radfahrer) standen dort und mußten Umwege in Kauf nehmen. Auch Kinder standen dort. Einiges war dort schlammig vor der Abschrankung. Da ich keine Schuhe anhatte, konnte ich bis an die Abschrankung gehen. Ein Mädchen, das als einziges Flipflops trug (die anderen Kinder waren fett beturnschuht und besockt), zog daraufhin ihre Schuhe aus und ging auch auf die Abschrankung zu. Ein Mann rief: "Aber nicht hinter die Absperrung!" Bei dieser Gelegenheit möchte ich erwähnen, daß ich gesperrte Wege nicht benutzte und jegliche Abschrankung respektierte.

In Dagmersellen hatte der Fluß Schlamm abgelagert, in dem ich bis zu 20 cm versank. Weiterhin waren Brennnesselfelder überspült gewesen. Wo man früher nur im "Schutzanzug" hinkam, konnte man nun einfach barfuß längs gehen.

Auch wenn Überschwemmungen tragisch sind, so gibt es auch einige positive Seiten, unter anderem für Barfüßer. Im Grunde genommen holt sich die Natur ja nur das zurück, was ihr der Mensch geraubt hat.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Überschwemmung

Andreas (Köln), Stammposter, Wednesday, 24.08.2005, 21:47 (vor 6972 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael,

Da ich keine Schuhe anhatte, konnte ich bis an die Abschrankung gehen. Ein Mädchen, das als einziges Flipflops trug (die anderen Kinder waren fett beturnschuht und besockt), zog daraufhin ihre Schuhe aus und ging auch auf die Abschrankung zu.

es ist immer sehr schön, wenn andere Leute motiviert werden und es einem gleich tun. Das Mädchen hätte sich sicher nicht die Flipflops ausgezogen, wenn du nicht als "Vorbild" gedient hättest.

Überflutungen in "Maßen" (keine solcher Katastrophen, wie jetzt in der Schweiz, Österreich und Bayern) bieten den Vorteil, dass das abfließende Wasser im Uferbereich nassen Sand und Schlamm zurücklassen, durch den man schön hindurch"tapsen" kann.

Viele Grüße,
Andreas

Überschwemmung

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Thursday, 25.08.2005, 07:42 (vor 6972 Tagen) @ Andreas (Köln)

Hallo Andreas!

Michael:
Da ich keine Schuhe anhatte, konnte ich bis an die Abschrankung gehen. Ein Mädchen, das als einziges Flipflops trug (die anderen Kinder waren fett beturnschuht und besockt), zog daraufhin ihre Schuhe aus und ging auch auf die Abschrankung zu.
Andreas:
es ist immer sehr schön, wenn andere Leute motiviert werden und es einem gleich tun. Das Mädchen hätte sich sicher nicht die Flipflops ausgezogen, wenn du nicht als "Vorbild" gedient hättest.

Michael:
Dem ist sicher so. Einer muß immer den Anfang machen, dann machen es mehrere. Wobei ich festgestellt habe, daß Kinder häufiger auf barfuß wechseln, wenn andere Kinder barfuß laufen als wenn es Erwachsene machen.
Der Nachahmeffekt gilt nicht nur fürs Barfußlaufen und andere positive Dinge, sondern leider auch für negative: Etwa wenn erst ein Zuschauer aufs Fußballfeld läuft, folgen viele. Wenn einer bei rot über die Straße läuft, folgen auch andere. Und als ich am 1. Oktober 1978 am letzten Betriebstag der Hamburger Straßenbahn damit begann, Schilder, Lampen usw. während der Fahrt zu demontieren, um sie als Souvenir zu behalten (die Fahrzeuge sollten sowieso verschrottet werden), taten es viele.

Andreas:
Überflutungen in "Maßen" (keine solcher Katastrophen, wie jetzt in der Schweiz, Österreich und Bayern) bieten den Vorteil, dass das abfließende Wasser im Uferbereich nassen Sand und Schlamm zurücklassen, durch den man schön hindurch"tapsen" kann.

Michael:
Da hast Du recht. Eigentlich sind Überflutungen doch normal. Erst dadurch, daß Flüsse durch den Menschen in ein Korsett gezwängt werden und der Mensch unmittelbar am Wasser Gebäude usw. anlegt, werden Überflutungen zu Katastrophen..
Gestern radelte ich wieder in der Gegend herum und fand Stellen, an denen ursprünglich ziemlich rauher und rissiger Asphalt war. Dieser war nun mit feinstem Sand überdeckt, so daß auch hier das Barfußlaufen Spaß bringt. Etwas weniger angenehm war es, als ich versuchte, einen Schlammhaufen, der offensichtlich von einer Raupe an einen Ort zusammengeschoben wurde, wo er nicht störte, zu überqueren. Als ich beim ersten Schritt bis zum Knie versank, ließ ich es bleiben.

Viele Grüße,
Michael aus Zofingen

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