Kreuzottern / Frage zu Schlangen (Hobby? Barfuß! 2)

Ralf RSK ⌂, Stammposter, Saturday, 20.08.2005, 16:12 (vor 6976 Tagen) @ Bernd (Wiesbaden)

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Wo gibt es diese Schlangen?

dazu sagt naturlexikon.com:

Verbreitung:
Die Kreuzotter lebt in weiten Gebieten von Eurasien. Sie kommt von Mittelengland und Westfrankreich über Mittel- und Nordeuropa bis zum Nordbalken vor. Weiter in einem etwa 1000 km breiten Streifen von Osteuropa bis nach Kamtschatka an der Pazifikküste. Sie kommt ebenso auf den Pazifikinseln Sachalin und Schantar vor. In Skandinavien kommt sie nördlich des Polarkreises vor.

In Deutschland ist sie weit verbreitet, wird aber immer seltener. Sie hat aber eine große Verbreitungslücke in den westlichen Mittelgebirgen und im Mittel und Hochrheintal.

Die Kreuzotter kommt in folgen Gebieten NICHT(!) vor: In ganz Rheinland-Pfalz und Saarland. Sie fehlt in fast ganz Nordrhein-Westfalen bis auf den äußersten Norden. In Hessen kommt die Kreuzotter nur vereinzelt im Spessart, im Hohen Meißner und in der Rhön vor.

Lebensraum:
Die Kreuzotter besiedelt relativ kühle und feuchte Lebensräume wie Wälder, Moore und Gebirge. In den Alpen kommt sie bis 3000 m Höhe vor. Innerhalb dieser Landschaften siedelt sie wiederum an den wärmsten und hellsten Kleinklimaten, wie Lichtungen, Heiden und Wegrändern.

Stellt das Kreuzottergift eine ernst zu nehmende Gefahr für einen gesunden Erwachsenen dar? (von der Infektionsgefahr und dem sehr schmerzhaften Biss selber mal ganz abgesehen)?

Es gab in D seit 1959 wohl keinen Todesfall mehr. Gefährdet sind eher Kinder und gebrechliche Menschen.

Die Giftnotrufzentrale der Uni Bonn sagt dazu:

Symptome:
Lokal starke Schwellung mit blauroter Verfärbung und heftigen Schmerzen in der Umgebung der Bißstelle. Die Schmerzen können jedoch auch bei schweren Vergiftungen fehlen oder minimal sein. In der Folge kann es zur Entzündung der regionären Lymphknoten und -bahnen und Allgemeinerscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schweißausbrüchen und schnellem, fadenfürmigen Puls und Blutdrucksenkung bis zum Kollaps kommen. Auch Atembeschwerden und (tödliche) Atemlähmung möglich.
In den meisten Fällen kommt es allerdings infolge zu geringer Giftapplikation zu keinen nennenswerten Vergiftungssymptomen. Lebensbedohliche Vergiftungen oder gar Todesfälle durch Kreuzotterbisse sind äußerst selten. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und kleine Kinder.

Erste Hilfe:
Therapie: absolute Ruhigstellung der betroffenen Extremität (Schiene) und flache Lagerung. Kaffee oder Tee als Kreislaufstütze können nützlich sein. Sorgfältiger Transport zum Arzt oder in die nächste Klinik. Ruhe bewahren! Wunde nicht aussaugen oder ausschneiden, keine Stauungs- oder Kompressionsverbände!
Die generelle Gabe eines Schlangengift-Antiserums wird nicht mehr empfohlen, da die Gefahr eines Serumschocks größer sein kann als die Giftwirkung. Die Serumgabe wird von der Schwere der Vergiftung abhängig gemacht. Tetanus-Prophylaxe wenn erforderlich. Eine vollständige Wiederherstellung kann vor allem bei Erwachsenen Wochen bis Monate dauern, wobei die Schwellung der betroffenen Extremität wiederkehrt und Schmerzen über lange Zeit sehr beeinträchtigend sein können.

Meine letzte Kreuzotter habe ich vor ca. 15 Jahren am kleinen Brombachsee in Franken gesehen. Sie sonnte sich in einer Lichtung auf dem Weg, als wir mit dem Fahrrad dort entlangkamen. Offenbar hatte sie die Erschütterungen der Räder nicht als Gefahrensignal gewertet, denn als wir abstiegen und zu Fuß näher hingingen (wann kann man seinen Kindern schon mal eine Kreuzotter zeigen?), hat sie sich schnell verzogen.

Viele Grüße, Ralf

[image] Kreuzottern bei wikipedia


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