Hallo

Am 13. August 2004 war ich bei sommerlich warmem Wetter im Elbsandsteingebirge zum Wandern. Da ich damals noch keinen Internetanschluss hatte konnte ich Euch damals natürlich noch nicht davon erzählen, aber auf Grund einer besonderen Begebenheit möchte ich das heute nachholen.
Kurz zuvor wanderte ich bereits von Schmilka zum Großen Winterberg, wobei ich entdeckte, dass von Schmilka aus eine angenehm begehbare asphaltierte Straße in Richtung Heringsgrund hinaufführte. Da ich bei dieser vorangegangenen Wanderung aber gleich hinter Schmilka rechts abbog, wusste ich nicht wie weit diese Forststraße asphaltiert sein würde. Auf dem Weg zum großen Winterberg hatte ich mir dann weiter oben, wo der Weg geschottert ist, Sandalen angezogen, was ich heute natürlich nicht mehr täte. Ich hatte die Sandalen auch nur dabei, weil ich wusste, dass auf dem Großen Winterberg geschotterte Wege sind. Normalerweise wanderte ich dort auch damals schon ohne Schuhe.
Am 13. August 2004 wollte ich nun über die asphaltierte Straße in Richtung Affensteine wandern, in der Hoffnung, dass der Asphalt möglichst weit hinauf reicht. Da ich mich nicht mit Schuhen im Gepäck belasten wollte, nahm ich mir vor einfach umzukehren und einen anderen Weg zu nehmen, falls es zu unangenehm werden würde. Der Asphalt endete tatsächlich bald, doch was sah ich vor mir? In etwa hundert Meter Entfernung lief da ein Mann mit zwei kleinen Mädchen die nun geschotterte Straße barfuß voraus! Die Mädchen trugen Schuhe. Ich dachte mir: "Was der kann, kann ich auch!" Ich ging also weiter, konnte auch gut mithalten und als er eine Pause machte, holte ich ihn und die Mädchen ein. Wir kamen dann ins Gespräch. Da er sich in der Gegend nicht auskannte, bot ich mich an ihm die interessantesten Punkte im Bereich der Affensteine zu zeigen, was ich dann auch tat. Wir blieben also über die gesamte Wanderung zusammen.
Ich führte sie zum Carolafelsen, zur Idagrotte im Frienstein, durch das Felsentor zur Oberen Affensteinpromenade in Richtung Schrammsteinweg und durch die Breite Kluft stiegen wir wieder hinab. Für einen Abstecher zur Schrammsteinaussicht fehlte ihm leider die Zeit.
Er trug fast die ganze Zeit ein paar Sandalen in der Hand, was mir sehr lästig gewesen wäre, nur am Frienstein legte er sie irgendwo ab, da ich ihm sagte, dass wir dorthin wieder zurückkämen. Nachdem wir dann in der Idagrotte waren, musste er sie einen Moment suchen bis er sie wiederfand. Die Mädchen äußerten auf den sandigen Wegen auch mehrfach den Wunsch barfuß gehen zu dürfen, was er ihnen aber vorbot, mit der Begründung: "Mädchenfüße müssen zart und geschmeidig bleiben!"
Es war eine sehr nette Wanderung. Ich erzählte ihm, dass ich sehr gerne barfuß durchs Elbsandsteingebirge wandere und es bedaure, dass ich niemanden kenne, der da mitmachen will. Ich erzählte ihm auch von Berlin, worauf er mir sagte, dass es dort einen "Klub der Barfüßigen" gäbe und ich doch mal das Wort "barfuß" bei Google eingeben sollte. Daraufhin war ich fest entschlossen, mir endlich einen Internetanschluss anzuschaffen, für den ich bis dahin zwar keinen rechten Bedarf sah, den ich nun aber schnellstens haben wollte. Den erwähnten Klub habe ich zwar nicht gefunden, aber dafür Euch! Ich glaube das ist mindestens genauso gut.
Letzten Endes war es also dieser Mann, den ich vor einem Jahr kennen lernte und von dem ich nicht mal seinen Namen weiß, dem ich es verdanke so viele nette Leute aus dem Hobby-Barfuß-Forum kennen gelernt zu haben.
Ich hoffe, dieser Beitrag war für Euch lesenswert, obwohl er alles andere als aktuell ist.

Viele Grüße

Ulrich