Teilweise barfuß in Amsterdam (Hobby? Barfuß! 2)

Anarchius, Friday, 12.08.2005, 18:15 (vor 6985 Tagen)

Hallo,

Also jetzt, wie schon zaghaft angekündigt, einige Impressionen von einer viertägigen Reise nach Amsterdam, die gestern zu Ende ging. Beruflich kannte ich die Stadt nur einmalig von einem beruflichen Kurzbesuch, während dem ich mir privat nichts angesehen habe, was auch schon ca. zwölf Jahre her ist. Meine Partnerin kannte sich allerdings aus, also heftete ich mich meistens an ihre beschuhten Fersen.

Nach der Ankunft am Bahnof letzten Samstag Abend im Touristengedrängel, war mir ziemlich schnell klar, das es zumindest dort barfuß wenig Spass machen wird. Essensreste mischen sich mit Glasscherben, Taubenkot und Zigarettenstummeln, und die Stadtreinigung, die eigentlich ständig im Einsatz ist, bekommt es gerade so in den Griff. Bei Regen allerdings weniger und davon hatten wir in den Tagen genug. Unser Hotel war sehr zentral in der Nähe vom Königspalast, mit einem guten Frühstücksbuffet, so das man gut gesättigt über den Tag kam. Die Ruhepausen haben wir in den sonnigen Augenblicken auf den Treppen rund ums Denkmal gemacht, von da bis zum Palast war es recht sauber, bis auf den birdshit, das waren dann auch die barfüssigen Augenblicke im direkten Stadtzentrum. Vor dem Königspalast war ein kleiner Rummel mit alten Fahrgeschäften aufgebaut und es machte einfach Spass herumzulaufen, Leute beobachten und fotografieren. Die Touristen ließen sich oft in der Menge der Tauben fotografieren. Einfach hinstellen, die Arme ausbreiten und Brotkrümel aus Händen rieseln lassen und schon kamen die Tauben wie im Hitchcock und setzten sich sogar auf die Arme.

Der erste Tag wurde besandalt im Zentrum und davon den meisten Tag im Artis-Zoo verbracht. Interessant im Aquarium der Nachbau eines Grachtenkanals mit der entsprechenden Fischfauna. Abends hatte meine Partnerin meist müde Füße und zog sich zum lesen ins Hotel zurück, während ich dann alleine nochmal loszog. Gut barfußgeeignet erschien mir dann der Bereich gleich hinter Königspalast und Supermarkt, von dem es dann in weiter Schleife zurück Richtung Bahnhof ging (von da ab wieder Sandalen), und über die Nebenstraßen vom Rotlichtbezirk bzw. Chinatown wieder zurück zum Hotel. Das habe ich so zweimal gemacht und dann noch einmal eine längere Strecke ab etwa dem Blumenmarkt in die Gegend hinter dem Flohmarkt Waterlooplein, bis etwa in die Gegend vom Zoo, wo es etwas Grüngelände gab.

Die drei letzten Tage hat meine Partnerin mit einkaufen verbracht und ich habe mir erstmals Gedanken gemacht, was zu meinem barfüßigen Outfit passen könnte. Die Markenläden liesen wir links liegen, Sonderpostengeschäfte, Secondhändläden und der Flohmarkt, wurden teilweise mehrfach besucht. Da ich Winterkleidung und Hosen genug habe (meist Cargo oder Jeans), nichts mit Kragen trage, und auch keine Hüte mag, kamen eigentlich als Kaufgrund nur ärmellose bis langärmelige Shirts in Frage, eventuell noch Schmuck. In verschiedenen Sonderpostenläden fand ich dann auch entsprechende Teile, oft Einzelstücke, gut verarbeitet und für einige Euro. Auf dem Waterlooplein-Flohmarkt kam mir dann wieder die Schmuckidee in den Sinn und ich erstand zwei etwas schwerere Fußketten. Einmal eine breite indische Fußkette mit vielen kleinen Glöckchen und schwarzen Steinen, die man etwas beim laufen hört. Dann noch ein Stück mit vier, ca. zwei Zentimeter langen, nach innen gekrümmten Metallzähnen, das sich aber angenehm trägt. In einem Laden für Hologramme kauften wir uns dann noch zwei Anhänger, meine Partnerin mit einem Buddha, ich mit einem Auge.

Während unseres ganzen Aufenthalts in Amsterdam habe ich niemanden barfuß gesehen, von Flip-Flops bis Springerstiefeln mit Metallbeschlägen und Kettenbehang, war jedoch alles dabei.

Zurück ging es dann gestern Nachmittag mit der Bahn. In Köln hatten wir noch eine Stunde Aufenthalt und Hunger. Ich zog dann los, meine Partnerin blieb mit dem Gepäck, am Bahnsteig, kaufte etwas Fastfood im MD seitlich beim Dom, den ich zuerst weiter nicht beachtet hatte. Zurück von MD wollte ich wenigstens mal das große Gebäude von innen sehen, was ich auch kurz gemacht habe. Dann aber gleich wieder zurück in den Bahnhof, mit den lauwarmen Hamburgern. Endlich kam dann auch die Sonne heraus und ich setzte mich ans Ende des Bahnsteigs, mit der Digitalkamera einfahrende Züge fotografieren, was wegen der Auslöseverzögerung gar nicht so einfach war.

Fazit: Eine schöne Zeit, das einzig unangenehme war das zeitweilige laufen in Sandalen.

Gruß,
A.


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