Barfuß-Wanderung mit MarkusII / Tipps zur Zeckenabwehr (Hobby? Barfuß! 2)
Liebe Eva, hallo zusammen,
die Wanderung hat in der Tat Spaß gemacht!
Da Eva aus dem Allgäu stammt, kraxelt sie gerne und entschlossen auch durch ausgesprochen steile Bereiche, selbst wenn dort - bedingt durch Holzfäll-Arbeiten - ein wildes Gewirr von vertrockneten Fichtenästen und z.T. schon prima wachsenden Brombeerranken anzutreffen ist. Dies hilft sehr, wenn wieder einmal der Weg aufgehört hat
Gleichzeitig merkt man hier, wie leistungsfähig unsere Füße eigentlich sind, wenn sie halbwegs normal (also des öfteren barfuß) beansprucht werden!
Mir ist darüber hinaus auch klar geworden, was "auf dem Holzweg sein" bedeutet.
Wir glaubten eigentlich, für eine Wanderung von einigen Stunden mit Kopien aus dem "ADAC-Städteatlas Köln Bonn" genügend gerüstet zu sein, in dem ja zahlreiche Waldwege eingezeichnet sind. Dies gilt in diesem Gebiet tatsächlich aber nur, wenn man auf ein Schild mit einem Straßennamen stößt (eher unwahrscheinlich...) oder auf eine Ortschaft (wenn man sie braucht, ist sie nicht da...).
Hier sind Wanderkarte (mit Höhenlinien und Wegkennzeichen) und Kompass klar am besten, v.a., wenn man gerne nach der Wegbeschaffenheit spontan entscheidet, welchen der möglichen Wege man nimmt.
Hier im Waldgebiet nördlich von Eitorf (Richtung Bohlscheid - Rankenhohn) ist vom Wiesenweg bis zur "Schotterautobahn" nämlich alles anzutreffen. Sehr angenehm fand ich da, dass Eva auf den ab und zu unvermeidlichen Schotterstrecken ebenfalls zügig vorankam (wie man es von ihr kennt .
Sehr selten anzutreffen sind dagegen andere Erholungssuchende.
Ich glaube, dass dies nicht nur daran liegt, dass der Wald recht abgelegen ist, sondern auch an den vielen Zeckenwarnungen der letzten Jahre ("Unbedingt geschlossene Schuhe sowie lange Hosen und Hemden tragen!"). Wer hat schon Lust, an einem Sommertag in solcher Montur durch den Wald zu stiefeln...?!
Zecken gab es in der Tat reichlich. Während sie an Eva nicht interessiert waren, habe ich regelmäßig kontrolliert, was an den Beinen gerade so nach oben krabbelte, wenn wir Wegstrecken mit höherem Gras hinter sich hatten, und die hungrigen Tierchen dann sofort abgesammelt.
Leider hatte ich das Mittel "Zanzarin Bio Lotion" nicht dabei (in Apotheken zu bekommen). Diesem attestiert die Stiftung Warentest auch eine "gute" Zeckenabwehr (darüber hinaus insgesamt Testsieger, in 4/2001), während fast alle anderen 17 Präparate in dieser Disziplin ganz mies abschneiden.
M.E. reicht es, kurz unterhalb der kurzen Hose jeweils einen breiten Ring davon auf die Beine aufzutragen, im Idealfall auch die Knie einschließend. "Wadenbeißer" sind die Tierchen im Regelfall nämlich nicht, und sie kommen ausschließlich von unten, solange man darauf achtet, nicht oberhalb dieser "Schutzringe" das Gebüsch zu berühren.
Da die Borreliose (bei sachgemäßer Entfernung einer festsitzenden Zecke) allerfrühestens sechs Stunden nach dem Biss übertragen wird (meist erst deutlich später), ist man auf der sicheren Seite, wenn man sich nach einer Wanderung dann gründlich absucht. Die viel seltenere und gefährlichere FSME gibt es im Rhein-Sieg-Kreis m.W. (noch) nicht.
Vielleicht lag es aber auch an den - glücklicherweise nur in manchen Bachtälern - oft vorkommenden Bremsen...? Eva blieb von ihnen völlig verschont, während ich dutzende Male damit beschäftigt war, ihnen mit den Händen zunächst eins auszuwischen, um sie dann per pedes ins Jenseits zu befördern (wie schön, dass das so gut getestete Zanzarin zu Hause sicher untergebracht war...).
Was mir sehr gefiel, war der große Abwechslungsreichtum des Gebiets: Mal wunderschöne Blicke in das Siegtal und weit darüber hinaus nach Süden, mal ausgesprochen romantische Täler (wie gesagt, die auszubremsenden Bremsen gab es nur in einigen davon), die verschiedensten Arten von Wegen und Pfaden, schöne Dörfer, Wiesen und Wälder ...und natürlich das "Kraxeln".
Zu Hause bei Eva gab es dann für uns drei (der kleine Tilo mag es noch nicht) erst einmal eine große Portion Eis mit Sahne, und dann für uns alle ein schönes Abendessen. Da Eva grundsätzlich alle Nahrungsmittel aus Bioläden oder aber aus dem eigenen Garten bezieht, schmeckte es wieder einmal hervorragend )
Viele Grüße,
Euer MarkusII