Barfuß-Wanderung mit MarkusII (Hobby? Barfuß! 2)

Eva, Stammposter, Monday, 25.07.2005, 17:15 (vor 7068 Tagen)

Hallo zusammen!

Gestern habe ich zum ersten Mal seit Monaten wieder eine ausgiebige barfuß-Wanderung unternommen. Dazu trafen sich Markus und ich. (Leider finde ich unser Stadtplanwerk momentan nicht, so dass ich mir die Orte mehr oder weniger aus dem Ärmel schütteln muss bzw. sie einfach auslasse. Markus wird sicher noch ein paar Ergänzungen, auch in Form der Orte, hinzufügen.)

Gegen 11:30 Uhr trafen wir in Eitorf ein. Von dort aus begleiteten uns mein Mann und mein Sohn noch ein Stück und zwar bis zu einem im Plan eingezeichneten Steinbruch. Mein Sohn (noch keine zwei Jahre alt) lief barfuß, ließ es aber nicht zu, dass ich meine Sandalen, die ich beim Autofahren benötige, um gut mit den Pedalen zurechzukommen, auszog. Als er mich nicht mehr beachtete, befreite ich mich von meinem Schuhwerk und nach kurzer Zeit liefen Markus und ich zügig los, während sich meine zwei Männer auf den Weg ins Eitorfer Spaßbad machten. Bei angenehmer Unterhaltung liefen wir über wundervoll weiche Waldwege und durch angenehmes Gras. Dass es hier so schön ist, hatten wir nicht gewusst. Schließlich ein Picknick, bei dem Markus eifrig von klitzekleine Zecken befreite. Ich selbst konnte bei mir keine entdecken. Irgendwann landeten wir in einer Sackgasse. Diese verließen wir wieder auf dem Weg, den wir gekommen waren und landeten nach kurzer Zeit auf einer Schotterstrecke, die wir bald wieder verlassen konnten. Wir erreichten ein Dorf in der Nähe von Eitorf, in dem wir nach einen für uns geschaffenen Weg Ausschau hielten. Eine Karte zeigte uns, dass in der Nähe die Sieghöhenwege verliefen. Meine Intuition sagte mir, dass wir den nächstbesten und nicht diesen empfohlenen Weg gehen sollten. Markus ließ sich überzeugen. Frohen Mutes wanderten wir wieder durch schöne Natur und mussten wieder einmal feststellen, dass ein Weg endete. Diesmal wollten wir nicht zurück. Wir hangelten uns über Geäst und Brombeerranken und an Bäumen entlang einen steilen Berg nach unten. Auf einem Weg angekommen erkannten wir in diesem wieder "unsere" Sackgasse. Die vorherige Schotterstrecke gingen wir nun in entgegengesetzter Richtung. Bei der Schotterstrecke handelte es sich übrigens um einen dieser Sieghöhenwege. Als wird diesen verließen, erwartete uns warme Teerstraße und ein Regen setzte zaghaft ein. Nach drei bis vier Kilometern erreichten wir wieder Eitorf, wo wir noch die Wiese an der Schule neben dem Schwimmbad genossen. Inzwischen war es kurz vor fünfe geworden und damit Zeit, den Heimweg anzutreten.

Markus und ich überlegten uns unterwegs, ob wir nicht Ende Oktober noch ein barfuß-Treffen in dieser Region anbieten sollten. Wenn Interesse und nicht der Bedarf einer fest vorgegebenen Route besteht, dann könnte man da etwas machen. Zeit, um die Wege abzulaufen, habe ich nicht. Wer keine Angst vor Chaos hat, der melde sich! ;-)

Ach ja: Eine Zecke habe ich denn auch noch bei mir gefunden. Auf den bisherigen barfuß-Treffen wurde so etwas nicht geboten ;-))).

Herzliche Füße
Eure Eva

Barfuß-Wanderung mit MarkusII / Tipps zur Zeckenabwehr

MarkusII, Stammposter, Monday, 25.07.2005, 21:59 (vor 7068 Tagen) @ Eva

Liebe Eva, hallo zusammen,

die Wanderung hat in der Tat Spaß gemacht!

Da Eva aus dem Allgäu stammt, kraxelt sie gerne und entschlossen auch durch ausgesprochen steile Bereiche, selbst wenn dort - bedingt durch Holzfäll-Arbeiten - ein wildes Gewirr von vertrockneten Fichtenästen und z.T. schon prima wachsenden Brombeerranken anzutreffen ist. Dies hilft sehr, wenn wieder einmal der Weg aufgehört hat ;-)
Gleichzeitig merkt man hier, wie leistungsfähig unsere Füße eigentlich sind, wenn sie halbwegs normal (also des öfteren barfuß) beansprucht werden!

Mir ist darüber hinaus auch klar geworden, was "auf dem Holzweg sein" bedeutet. ;-)

Wir glaubten eigentlich, für eine Wanderung von einigen Stunden mit Kopien aus dem "ADAC-Städteatlas Köln Bonn" genügend gerüstet zu sein, in dem ja zahlreiche Waldwege eingezeichnet sind. Dies gilt in diesem Gebiet tatsächlich aber nur, wenn man auf ein Schild mit einem Straßennamen stößt (eher unwahrscheinlich...) oder auf eine Ortschaft (wenn man sie braucht, ist sie nicht da...).
Hier sind Wanderkarte (mit Höhenlinien und Wegkennzeichen) und Kompass klar am besten, v.a., wenn man gerne nach der Wegbeschaffenheit spontan entscheidet, welchen der möglichen Wege man nimmt.

Hier im Waldgebiet nördlich von Eitorf (Richtung Bohlscheid - Rankenhohn) ist vom Wiesenweg bis zur "Schotterautobahn" nämlich alles anzutreffen. Sehr angenehm fand ich da, dass Eva auf den ab und zu unvermeidlichen Schotterstrecken ebenfalls zügig vorankam (wie man es von ihr kennt :-).

Sehr selten anzutreffen sind dagegen andere Erholungssuchende.

Ich glaube, dass dies nicht nur daran liegt, dass der Wald recht abgelegen ist, sondern auch an den vielen Zeckenwarnungen der letzten Jahre ("Unbedingt geschlossene Schuhe sowie lange Hosen und Hemden tragen!"). Wer hat schon Lust, an einem Sommertag in solcher Montur durch den Wald zu stiefeln...?!

Zecken gab es in der Tat reichlich. Während sie an Eva nicht interessiert waren, habe ich regelmäßig kontrolliert, was an den Beinen gerade so nach oben krabbelte, wenn wir Wegstrecken mit höherem Gras hinter sich hatten, und die hungrigen Tierchen dann sofort abgesammelt.

Leider hatte ich das Mittel "Zanzarin Bio Lotion" nicht dabei (in Apotheken zu bekommen). Diesem attestiert die Stiftung Warentest auch eine "gute" Zeckenabwehr (darüber hinaus insgesamt Testsieger, in 4/2001), während fast alle anderen 17 Präparate in dieser Disziplin ganz mies abschneiden.

M.E. reicht es, kurz unterhalb der kurzen Hose jeweils einen breiten Ring davon auf die Beine aufzutragen, im Idealfall auch die Knie einschließend. "Wadenbeißer" sind die Tierchen im Regelfall nämlich nicht, und sie kommen ausschließlich von unten, solange man darauf achtet, nicht oberhalb dieser "Schutzringe" das Gebüsch zu berühren.

Da die Borreliose (bei sachgemäßer Entfernung einer festsitzenden Zecke) allerfrühestens sechs Stunden nach dem Biss übertragen wird (meist erst deutlich später), ist man auf der sicheren Seite, wenn man sich nach einer Wanderung dann gründlich absucht. Die viel seltenere und gefährlichere FSME gibt es im Rhein-Sieg-Kreis m.W. (noch) nicht.

Vielleicht lag es aber auch an den - glücklicherweise nur in manchen Bachtälern - oft vorkommenden Bremsen...? Eva blieb von ihnen völlig verschont, während ich dutzende Male damit beschäftigt war, ihnen mit den Händen zunächst eins auszuwischen, um sie dann per pedes ins Jenseits zu befördern (wie schön, dass das so gut getestete Zanzarin zu Hause sicher untergebracht war...).

Was mir sehr gefiel, war der große Abwechslungsreichtum des Gebiets: Mal wunderschöne Blicke in das Siegtal und weit darüber hinaus nach Süden, mal ausgesprochen romantische Täler (wie gesagt, die auszubremsenden Bremsen gab es nur in einigen davon), die verschiedensten Arten von Wegen und Pfaden, schöne Dörfer, Wiesen und Wälder ...und natürlich das "Kraxeln".

Zu Hause bei Eva gab es dann für uns drei (der kleine Tilo mag es noch nicht) erst einmal eine große Portion Eis mit Sahne, und dann für uns alle ein schönes Abendessen. Da Eva grundsätzlich alle Nahrungsmittel aus Bioläden oder aber aus dem eigenen Garten bezieht, schmeckte es wieder einmal hervorragend :-))

Viele Grüße,

Euer MarkusII

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