Schuhe anziehen! (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 25.07.2005, 13:18 (vor 7003 Tagen)

Sonntag, 24.7.2005: Erst Regen, dann bewölkt, aber schwül. Kein Grund, um 10 Uhr mit dem Fahrrad loszufahren und dabei Schuhe zu tragen. Barfuß bringt einfach mehr Spaß beim Radfahren! Und gesünder ist das auch. Ich radelte nach Winznau ans Aareufer. Nicht unbedingt ein idealer Badeplatz, da nur wenig tiefes Wasser zum Schwimmen vorhanden ist, aber immerhin. Dafür gibt es dort einige Sandflächen, wo man gut barfuß laufen kann. Allerdings waren einige Sandflächen wegen Brennnesseln quasi "gesperrt". An anderen Stellen waren Springkrautpflanzen [image] von rücksichtslosen Mountainbikefahren umgefahren worden. Die Blätter der Pflanzen waren bereits vertrocknet, aber die Stiele waren noch richtig knackig, so daß es Spaß machte, sie mit nackten Füßen zu zertreten. (Lebende Springkrautpflanzen würde ich nicht zertreten, auch wenn es sich um "Unkraut" handelt).

Ein Vater war mit seinem Sohn am Grillen. Beide trugen die ganze Zeit Sandalen, sogar beim Schwimmen. Vielleicht nicht so verkehrt, denn der Boden ist mit enorm schlüpfrigen Steinen bedeckt. Wer da ausrutscht, kann sich leicht stoßen. Wenn man abrutscht und mit den Zehen zwischen große Steine gerät, kann man sich auch verletzen. Ganz zu schweigen, daß dieser Platz auch von Jugendlichen aufgesucht wird, die teilweise das machen, was Andi so asozial findet: Flaschen zerdeppern. Im Wasser konnte ich zwar keine Scherben sehen (kein Wunder, die Steine waren bewachsen mit Algen), aber im Uferbereich lagen doch etliche, spezial dort, wo kein Sand war, sondern Flußkiesel. Andere Flaschen (Pfandflaschen!) wurden einfach ins Gebüsch geworfen, in welcher Wohlstandsgesellschaft leben wir eigentlich. Durch Einsammeln der Flaschen, 6 an der Zahl, konnte ich verhindern, daß diese nicht zu Scherben wurden (1,80-Franken-Job).

Der einige Barfüßer blieb ich nicht, allerdings der einzige, der ohne Schuhe ankam (Nein! Diesmal werde ich nicht durch eine nicht unumstrittene Wortwahl die Barfüßer schubladisieren). Unter anderem waren auch 3 Mädchen. Sie bewegten sich erst über die Steine am Ufer, wateten dann über die Aare an andere Ufer (das geht, da die Hauptwassermenge behufs Stromerzeugung durch einen parallel verlaufenden Kanal fließt), um auf einer Kiesbank zu spielen. Während zwei schlanke Mädchen gut voran kamen, hatte das - um höflich zu bleiben - alles andere als übermäßig magere Mädchen Schwierigkeiten, barfuß über die Steine zu kommen. (Es lag aber nicht an den fehlenden Schuhen: Als sie später mit Schuhen zum Fahrrad ging, bewegte sie sich auch so. Es war einfach ihr Gewicht, das sie behinderte).

Auch kamen Eltern mit Sohn auf dem Fahrrad, nur für etwa 10 Minuten. Trotzdem hatte der Junge nichts eiligeres zu tun, nach dem Abstellen des Velos sofort die Sandalen mit Fersenriemen (Socken trug er nicht) auszuziehen, um ans Wasser zu gehen. Die Eltern blieben fett beschuht, die Schuhe bleiben beim Velo. Später rief die Mutter, daß sie weiter wollten. Er ging wieder auf das Velo zu. Etwa zwei Meter vor dem Fahrrad rief sie in einem Befehlston: "Schuhe anziehen!" Ich kenne die Familie ja nicht. Möglicherweise hätte der Sohn ohne diesen Befehl die Schuhe einfach liegen gelassen und wäre barfuß weitergefahren. Vielleicht läuft er ja gerne barfuß. Ich will die Eltern nicht unbedingt als Rabeneltern und Barfußfeinde abkanzeln, nur weil sie verlangen, daß ihr Sohn beim Radfahren Schuhe anzieht. Aber ein etwas freundlicherer Ton wäre wohl angebracht gewesen. Auch mischte ich mich nicht missionierend ein, etwa mit den Worten: "Barfuß Velofahren ist gesund, ich mag es selber auch!"

Ab und zu fiel etwas Regen, aber ich konnte mich unterstellen. Als ich nach Hause radelte, hatte ich die Chance, durch warme Pfützen durchzufahren. Böse Blicke oder große Glotzaugen erntete ich nicht mehr an diesem Tag.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Springkraut

malo, Stammposter, Monday, 25.07.2005, 18:26 (vor 7003 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael,

Springkraut ist ein Unkraut! Und zwar so, das es unbedingt weg gemacht werden muß!!!
Es ist keine heimische Pflanze. Ich weiß zumindest aus meinen beiden Landkreisen (HO und WUN), das hier vom Naturschutz ausgehend, und diversen Heimatvereinen, regelrechte gezielte Vernichtungsfeldzüge geführt werden und müssen! Dieser zwar gut riechende Dreck breitet sich hervoragend an Flußläufen aus und verdrängt zu 100% heimische Pflanzen.
Ebenso wie der Riesenbärenklau. Auch sowas eingeschlepptes. Hier in der Region wurde er bereits erfolgreich soweit zurück gedrängt, das man ihn nur noch in Gärten als Zierpflanze sieht. Ein bis zu 3 Meter hoch wachsender "Pferdekümmel" oder "Schafgarbe". Bei Berührung mit der Pflanze verspritzt dieses Gewächs ähnlich wie Brennesseln ein Gift. Davon bekommst Du bei normalen Tageslicht schon Verbrennungen 2.Grades. Bei Sonnenlicht bis zum 4.Grad. In der nahen Tschechischen Republik hat man mit dem Gelumpe das größtmögliche Problem. Vergiften ist problematisch, macht man aber mittlerweile gezielt, da alles andere nichts half. Die Planze wird umgehauen und in den hohlen Stil wird das Gift gezielt eingeflöst. Nur die Blütendolde abgschlagen bringt nichts (macht man unter dicht schließenden Schutzanzügen...), da die Pflanze das Jahr daurauf erneut spriest. So ging man eine Zeit lang über, befallenes Gelände mit dem BergePANZER!!! und Planierraupen umzupflügen. Das ging nur da, wo es trocken ist. Und großflächig einen Brand legen. Naja... Das Jahr darauf treibt der im Boden schlummernde Samen aus.
Wenn jemand diese Höllengewächse sehen will: Hauptepedemiegebiet ist die Region Marianzke Lázne (Marienbad), der Kaiserwald, westlich Sokolov, südöstlich Cheb. Da bleibt einem der Mund offen stehen, wenn man so eine Fläche sieht.
Was die Natur und der Mensch nicht braucht:
Springkraut, Riesenbärenklau
Zecken und Nacktschnecken (Spanische Wegschnecke)

Gruß,
Markus

Springkraut

MarkusII, Stammposter, Monday, 25.07.2005, 22:34 (vor 7003 Tagen) @ malo

Was die Natur und der Mensch nicht braucht:
Springkraut, Riesenbärenklau
Zecken und Nacktschnecken (Spanische Wegschnecke)
Gruß,
Markus

Hallo Markus, hallo zusammen,

zwar ist meine Antwort hart an der Grenze zum "Off Topic", aber drei der vier erwähnten Arten betreffen Barfußlaufende ja "direkter" als "shoddies":

Das Springkraut ist auch hier an der Sieg anzutreffen, glücklicherweise überwuchert es derzeit noch lange nicht alles. Beide Pflanzen sehen Naturschützer äußerst kritisch, da die einheimischen Arten im Konkurrenzkampf tatsächlich oft "alt" aussehen.
Hinzu kommt die Giftigkeit des Riesenbärenklau für den Menschen (der mir hier noch nicht aufgefallen ist).

Die einheimischen Zecken sind auch erst seit einem überschaubaren Zeitraum gefährlich: Die Lyme-Borreliose wurde ja erst in den 1970er Jahren aus den USA hier eingeschleppt. Von FSME hörte man vor einiger Zeit ebenfalls noch nichts. In meiner Kindheit waren Zecken einfach nur lästig, aber nicht gefährlich.

(Einige Tipps zu Zecken finden sich in dem vor einer halben Stunde abgeschickten Posting "Re: Barfuß-Wanderung mit MarkusII / Tipps zur Zeckenabwehr".)

Dass die Nacktschnecken derart häufig geworden sind, ist auf die von dir genannte spanische Wegschnecke zurückzuführen, die von der iberischen Halbinsel eingeschleppt wurde. Sie hat die einheimischen Arten nicht nur erheblich zurückgedrängt, sondern ist auch viel zahlreicher vertreten.
Hier noch ein interessanter Link dazu:
http://www.weichtiere.at/Schnecken/land/garten.html

Viele Grüße,

MarkusII

Springkraut

Anarchius, Thursday, 28.07.2005, 17:35 (vor 7000 Tagen) @ malo

Was die Natur und der Mensch nicht braucht:
Springkraut, Riesenbärenklau
Zecken und Nacktschnecken (Spanische Wegschnecke)
Gruß,
Markus

Hallo Markus,

Vieles von dem, was mittlerweile die heimische Umwelt belastet, wurde erst durch den Menschen verursacht. Da werden Pflanzen importiert, weil sie für die Wissenschaft interessant sind und in botanischen Gärten Besucher anlocken. Und dann kommt doch tatsächlich diese Pflanze auf die Idee, sich auszusäen und das Neuland zu erobern, dabei ist das verboten ;-) Und das tut sie so erfolgreich, das es, ohne koordinierten, länderübergreifenden Einsatz, absolut sinnlos ist, Pflanzen wie etwa den Riesenbärenklau, zu bekämpfen. Die lokalen Bekämpfungsaktionen sind von begrenztem Erfolg, wenn keine großflächigen Maßnahmen erfolgen und nicht nach Rückzugsgebieten gesucht wird, aus denen sich die Population wieder verstärkt. Ich befürchte, den werden wir nicht mehr los, genausowenig wie die Australier die importierten Hasen.

Von den Tieren kennen wir ja auch so einige, etwa den Waschbär, aber der fällt - weil nachtaktiv - nicht weiter auf. Noch unscheinbarer wirds im Mittelmeer, wo seit dem Bau des Suezkanals die Fauna aus dem Roten Meer Einzug hält. Noch globaler wird es durch die festsitzende Fauna auf Schiffsrümpfen. Da wird so einiges durch die Welt verbreitet, wo man die Auswirkungen noch gar nicht abschätzen kann.

Gruß,
A.

Springkraut

Springkraut sofort ausreissen Peter (BI), Stammposter, Thursday, 28.07.2005, 23:58 (vor 7000 Tagen) @ malo

Springkraut bitte sofort ausreissen! Wurzeln keine Chance zur Neuanwachsung geben! Pflanze total zerstören! Habe 3 Jahre kämpfen müssen, um dieses Unkraut los zu werden.

woran erkenn ich denn DAS Springkraut ?

bix, Stammposter, Friday, 29.07.2005, 07:58 (vor 7000 Tagen) @ Springkraut sofort ausreissen Peter (BI)

Unkraut

Und ich dachte immer, es gibt keine UN-Kräuter. Nur Kräuter und Wildkräuter ...

So wie es keine UN-Kosten gibt, sondern nur Kosten...

Aber - wie wollt Ihr sicherstellen, dass Leute wie ich, die ne Primel kaum von nem Veilchen unterscheiden können, das RICHTIGE Kraut ausrotten ? Denn schliesslich muss und soll ja nicht alles ausgerissen werden, was keine Zierblume ist..... Es wird ja kaum einer mit nem Foto von dem Kraut auf Wanderschaft gehen....

Liebe Grüße
bix

UN-Wörter

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Friday, 29.07.2005, 08:46 (vor 7000 Tagen) @ bix

Unkraut

Und ich dachte immer, es gibt keine UN-Kräuter. Nur Kräuter und Wildkräuter ...
So wie es keine UN-Kosten gibt, sondern nur Kosten...
Aber - wie wollt Ihr sicherstellen, dass Leute wie ich, die ne Primel kaum von nem Veilchen unterscheiden können, das RICHTIGE Kraut ausrotten ? Denn schliesslich muss und soll ja nicht alles ausgerissen werden, was keine Zierblume ist..... Es wird ja kaum einer mit nem Foto von dem Kraut auf Wanderschaft gehen....
Liebe Grüße
bix

Hallo bix,

UN-Wörter gibt es eigentlich (und un-eigentlich?) auch nicht. Trotzdem wird dieser Ausdruck häufig gebraucht.

In diesem Forum wird wohl am meisten darüber diskutiert, ob ein Barfüßer "echt" oder "un-echt", wobei "unecht" allerdings ein echtes Wort ist.

Auch kam hier schon mal das Wort "unbarfuß" vor.

Eher "unernste" Gedanken von
Michael aus Zofingen

UN-Wörter

bix, Stammposter, Friday, 29.07.2005, 09:05 (vor 7000 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Michael !

Ja, UNechte Barfüßer, wenn sie Schuhe dabei haben... Find ich persönlich ziemlich UNmöglich, das zu UNterscheiden, aber wenns glücklich macht... (UNglücklich gibts auch ;-)

UNbarfuß gefällt mir...

UNheimlich freundliche Grüße

UNverkennbar --> bix

woran erkenn ich denn DAS Springkraut ?

Anarchius, Friday, 29.07.2005, 13:35 (vor 6999 Tagen) @ bix

Unkraut

Und ich dachte immer, es gibt keine UN-Kräuter. Nur Kräuter und Wildkräuter ...
So wie es keine UN-Kosten gibt, sondern nur Kosten...

Hallo Bix,

Unkraut ist Ansichtssache. Ich sehe bei uns im Garten nur "Kraut", nach Ansicht der Nachbarn ist er voll von "Un"kraut, bzw. verwahrlost. Für mich ist er ein "Biotop". Jetzt habe ich einen schnellwachsenden Sommerflieder als Sichtschutz gesetzt und mußte dafür Kraut entfernen, weil es gestört hat. Damit wurde dieses Kraut zum Unkraut. Pflanzen wie den Riesenbärenklau würde ich nicht mehr als Unkraut bezeichnen, sondern als Katastrophe für die heimische Flora. Der wurde sogar bewußt angebaut, weil er eine gute Bienenfutterpflanze ist.

Gruß,
A.

Springkraut, Riesenbärenklau: Link zum BfN (auch Fotos)

MarkusII, Stammposter, Friday, 29.07.2005, 22:54 (vor 6999 Tagen) @ bix

Es wird ja kaum einer mit nem Foto von dem Kraut auf Wanderschaft gehen....

Hallo Bix, hallo zusammen,

diesen Link finde ich besonders gut:
http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch.html

Das Bundesamt für Naturschutz hat hier die 30 wichtigsten invasiven Pflanzenarten in Deutschland zusammengefasst.

Dort findet man neben zwei Springkraut-Arten auch den Riesenbärenklau. Bei den jeweiligen Artenbeschreibungen gibt es auch Links zu guten Fotos.

Beim Riesenbärenklau ist diese Warnung zu lesen: "Warnung! Das Berühren der Pflanze kann zu gefährlichen Hautreaktionen führen!"

Viele Grüße,

MarkusII

"Vergessen Sie Ihre Schuhe nicht!"

Markus U., Stammposter, Tuesday, 26.07.2005, 22:59 (vor 7002 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Michael!

Auch kamen Eltern mit Sohn auf dem Fahrrad, nur für etwa 10 Minuten. Trotzdem hatte der Junge nichts eiligeres zu tun, nach dem Abstellen des Velos sofort die Sandalen mit Fersenriemen (Socken trug er nicht) auszuziehen, um ans Wasser zu gehen. Die Eltern blieben fett beschuht, die Schuhe bleiben beim Velo. Später rief die Mutter, daß sie weiter wollten. Er ging wieder auf das Velo zu. Etwa zwei Meter vor dem Fahrrad rief sie in einem Befehlston: "Schuhe anziehen!" Ich kenne die Familie ja nicht. Möglicherweise hätte der Sohn ohne diesen Befehl die Schuhe einfach liegen gelassen und wäre barfuß weitergefahren. Vielleicht läuft er ja gerne barfuß. Ich will die Eltern nicht unbedingt als Rabeneltern und Barfußfeinde abkanzeln, nur weil sie verlangen, daß ihr Sohn beim Radfahren Schuhe anzieht. Aber ein etwas freundlicherer Ton wäre wohl angebracht gewesen.

Ich hatte am Sonntag ein freundliches Erlebnis dieser Art. Bekanntlich trage ich während der Göttlichen Liturgie geschlossene Schuhe ohne Sokken (am Sonntag waren es Sabots), weil der Pfarrer der Ansicht ist, daß nackte Zehen auch in Sandalen nicht zum goldenen Gewande passen. Nach der Göttlichen Liturgie war ich zusammen mit dem Protodiakon bei einer Dame eingeladen, die zur Gemeinde gehört und im Siebengebirge wohnt. Dort angekommen, zog ich mir als erstes die Schuhe aus, was nicht weiter ungewöhnlich war, weil sowohl die Gastgeberin als auch der Protodiakon meine Vorliebe für das Barfußlaufen seit Jahren kennen (sie hätten sich eher gewundert, wenn ich die Schuhe anbehalten hätte). Da zum Haushalte der Dame jedoch zwei große Hunde gehören und ich die Schuhe zwar nicht anbehalten, aber doch behalten wollte, tat ich die Sabots ins Badezimmer, damit die Hunde nicht dazugelangen konnten. Wie immer, wenn ich dort bin, verbrachte ich eine sehr angenehme Zeit, und als ich mich kurz vor Mitternacht verabschiedete, ermahnte mich die Gastgeberin fürsorglich: "Vergessen Sie ihre Schuhe nicht!" Nun habe ich zwar bisher noch nie meine Schuhe irgendwo vergessen, aber man weiß ja nie, und da Barfußlaufen für mich außer im Büro und während der Göttlichen Liturgie der Normalfall ist, fand ich diese Erinnerung gar nicht abwegig. Ich bedankte mich also für den Hinweis ebenso wie für die wundervolle und überwältigende Gastfreundschaft und fuhr nach Hause, barfuß, aber mit den Schuhen im Fußraum des Beifahrersitzes.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

"Vergessen Sie Ihre Schuhe nicht!"

Berni (N) @, Stammposter, Wednesday, 27.07.2005, 21:29 (vor 7001 Tagen) @ Markus U.

Hi Michael!

Auch kamen Eltern mit Sohn auf dem Fahrrad, nur für etwa 10 Minuten. Trotzdem hatte der Junge nichts eiligeres zu tun, nach dem Abstellen des Velos sofort die Sandalen mit Fersenriemen (Socken trug er nicht) auszuziehen, um ans Wasser zu gehen. Die Eltern blieben fett beschuht, die Schuhe bleiben beim Velo. Später rief die Mutter, daß sie weiter wollten. Er ging wieder auf das Velo zu. Etwa zwei Meter vor dem Fahrrad rief sie in einem Befehlston: "Schuhe anziehen!" Ich kenne die Familie ja nicht. Möglicherweise hätte der Sohn ohne diesen Befehl die Schuhe einfach liegen gelassen und wäre barfuß weitergefahren. Vielleicht läuft er ja gerne barfuß. Ich will die Eltern nicht unbedingt als Rabeneltern und Barfußfeinde abkanzeln, nur weil sie verlangen, daß ihr Sohn beim Radfahren Schuhe anzieht. Aber ein etwas freundlicherer Ton wäre wohl angebracht gewesen.

Ich hatte am Sonntag ein freundliches Erlebnis dieser Art. Bekanntlich trage ich während der Göttlichen Liturgie geschlossene Schuhe ohne Sokken (am Sonntag waren es Sabots), weil der Pfarrer der Ansicht ist, daß nackte Zehen auch in Sandalen nicht zum goldenen Gewande passen. Nach der Göttlichen Liturgie war ich zusammen mit dem Protodiakon bei einer Dame eingeladen, die zur Gemeinde gehört und im Siebengebirge wohnt. Dort angekommen, zog ich mir als erstes die Schuhe aus, was nicht weiter ungewöhnlich war, weil sowohl die Gastgeberin als auch der Protodiakon meine Vorliebe für das Barfußlaufen seit Jahren kennen (sie hätten sich eher gewundert, wenn ich die Schuhe anbehalten hätte). Da zum Haushalte der Dame jedoch zwei große Hunde gehören und ich die Schuhe zwar nicht anbehalten, aber doch behalten wollte, tat ich die Sabots ins Badezimmer, damit die Hunde nicht dazugelangen konnten. Wie immer, wenn ich dort bin, verbrachte ich eine sehr angenehme Zeit, und als ich mich kurz vor Mitternacht verabschiedete, ermahnte mich die Gastgeberin fürsorglich: "Vergessen Sie ihre Schuhe nicht!" Nun habe ich zwar bisher noch nie meine Schuhe irgendwo vergessen, aber man weiß ja nie, und da Barfußlaufen für mich außer im Büro und während der Göttlichen Liturgie der Normalfall ist, fand ich diese Erinnerung gar nicht abwegig. Ich bedankte mich also für den Hinweis ebenso wie für die wundervolle und überwältigende Gastfreundschaft und fuhr nach Hause, barfuß, aber mit den Schuhen im Fußraum des Beifahrersitzes.
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Hallo Markus,

also gehe ich stark davon aus, daß du "unecht barfuß" Auto gefahren bist .... 8-))

Gruß Berni(N)

"Vergessen Sie Ihre Schuhe nicht!"

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Thursday, 28.07.2005, 07:58 (vor 7001 Tagen) @ Berni (N)

Markus:
Dort angekommen, zog ich mir als erstes die Schuhe aus, was nicht weiter ungewöhnlich war, weil sowohl die Gastgeberin als auch der Protodiakon meine Vorliebe für das Barfußlaufen seit Jahren kennen (sie hätten sich eher gewundert, wenn ich die Schuhe anbehalten hätte). Da zum Haushalte der Dame jedoch zwei große Hunde gehören und ich die Schuhe zwar nicht anbehalten, aber doch behalten wollte, tat ich die Sabots ins Badezimmer, damit die Hunde nicht dazugelangen konnten. Wie immer, wenn ich dort bin, verbrachte ich eine sehr angenehme Zeit, und als ich mich kurz vor Mitternacht verabschiedete, ermahnte mich die Gastgeberin fürsorglich: "Vergessen Sie ihre Schuhe nicht!" Nun habe ich zwar bisher noch nie meine Schuhe irgendwo vergessen, aber man weiß ja nie, und da Barfußlaufen für mich außer im Büro und während der Göttlichen Liturgie der Normalfall ist, fand ich diese Erinnerung gar nicht abwegig. Ich bedankte mich also für den Hinweis ebenso wie für die wundervolle und überwältigende Gastfreundschaft und fuhr nach Hause, barfuß, aber mit den Schuhen im Fußraum des Beifahrersitzes.

Berni:

also gehe ich stark davon aus, daß du "unecht barfuß" Auto gefahren bist .... 8-))

Michael:
Hallo Berni,
Markus blieb ja auch keine andere Wahl. Wie er selbst geschrieben hat, wollte er die Schuhe "zwar nicht anbehalten, jedoch behalten". Das gilt auch fürs Autofahren, nicht nur in einem Haushalt mit Hunden.

MfG
Michael aus Zofingen

"Vergessen Sie Ihre Schuhe nicht!"

Markus U., Stammposter, Thursday, 28.07.2005, 08:11 (vor 7001 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Markus:
Dort angekommen, zog ich mir als erstes die Schuhe aus, was nicht weiter ungewöhnlich war, weil sowohl die Gastgeberin als auch der Protodiakon meine Vorliebe für das Barfußlaufen seit Jahren kennen (sie hätten sich eher gewundert, wenn ich die Schuhe anbehalten hätte). Da zum Haushalte der Dame jedoch zwei große Hunde gehören und ich die Schuhe zwar nicht anbehalten, aber doch behalten wollte, tat ich die Sabots ins Badezimmer, damit die Hunde nicht dazugelangen konnten. Wie immer, wenn ich dort bin, verbrachte ich eine sehr angenehme Zeit, und als ich mich kurz vor Mitternacht verabschiedete, ermahnte mich die Gastgeberin fürsorglich: "Vergessen Sie ihre Schuhe nicht!" Nun habe ich zwar bisher noch nie meine Schuhe irgendwo vergessen, aber man weiß ja nie, und da Barfußlaufen für mich außer im Büro und während der Göttlichen Liturgie der Normalfall ist, fand ich diese Erinnerung gar nicht abwegig. Ich bedankte mich also für den Hinweis ebenso wie für die wundervolle und überwältigende Gastfreundschaft und fuhr nach Hause, barfuß, aber mit den Schuhen im Fußraum des Beifahrersitzes.

Berni:

also gehe ich stark davon aus, daß du "unecht barfuß" Auto gefahren bist .... 8-))

Michael:
Hallo Berni,
Markus blieb ja auch keine andere Wahl. Wie er selbst geschrieben hat, wollte er die Schuhe "zwar nicht anbehalten, jedoch behalten". Das gilt auch fürs Autofahren, nicht nur in einem Haushalt mit Hunden.
MfG
Michael aus Zofingen

Hi, Berni und Michael,

Ihr habt recht, ich war jedenfalls im Auto nicht echt barfuß, aber nur, weil mir keine andere Wahl blieb. Andererseits werden solche Situationen immer seltener, und das Auto ist die Gelegenheit, bei der man mich noch am ehesten unecht barfuß findet - freilich mit abnehmender Tendenz.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

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