Hallöchen...
nun bin ich gestern abend doch nicht mehr dazu gekommen zu schreiben :(
Egal neuer Tag neues Glück ;)
Eigentlich frage ich mich jedesmal wenn ich mit meinem Freund so durch die Straßen gehe, was daran so schlimm ist das überall getuschelt wird, das man Barfuß durch die Gegeng geht ?
Ist es etwas anrüchiges ? Was empfindet unsere Gesellschaft denn dabei, wenn es Menschen gibt, die sich so frei fühlen und diese neue Lebenslust so herraustragen ?
Als ich meine Mum gestern fragte ob sie nicht auch mit mir Barfuß gehen mag, schüttelte sie nur heftig den Kopf.
Sie möchte sich n icht den Dreck in die Wohnung holen und ind Kaugummis latschen und was da sonst so aufm Boden rum liegt.
Nuja ich meine, selbst wenn ich Schuhe anhabe, muß ich auch nicht zwingend in ein Kaugummi laufen oder in ein frisch hingespucktes Pfützchen ;)
Naja aber meine Frage so an Euch, wie erklärt ihr euch das, wo es doch nachweislich gesundheitsfördernd uund erholend ist, das die Menschen immer noch so skeptisch dem Gegenüber stehen, oder man sich an bestimmten Orten so als Frischling der Barfüßler noch nicht traut Barfuß zu gehen, aus Angst Arbeitskollegen zu begegnen.
Bin gespannt auf Eure Antworten.
Liebe Grüße
JN
Der Mensch möchte sich abheben von seinen lieben Mitmenschen, aber doch ja immer im Rahmen, der von der Meute akzeptiert wird oder dann höchstens wieder in der Meute (Kämen hundert Barfüsser auf einmal daher, würde dies bewundert und es gäbe eine TV-Sendung und x Zeitungsartikel; ein einzelner Barfüsser ist höchstens ein Spinner, es sei denn, es gelinge ihm, sein Barfüssigkeit angemessen zu verkaufen).
Wer nun jemanden antrifft, der sich nicht an den akzeptierten Rahmen hält, fühlt den Lehrer in sich und fängt an, den Nichtkonformisten mit pseudologischen Argumenten umzuerziehen (oder, je nach Charakter, anzupöbeln, handgreiflich zu attackieren, allenfalls, im schlimmsten Fall, sogar umzubringen.(In der Gegenrichtung funktioniert es ähnlich, wenn nämlich jemand etwas *nicht* tut, was man/frau tut: z.B. Ich bin Nichtskifahrer, einfach deswegen, weil ich es mir nie gelungen ist, diese Kunst zu lernen. Ich habe x Diskussionen geführt, weil man nicht mit Teufels Gewalt dazu bringen wollte, auf diese Bretter zu stehen. Häufig waren es immer wieder die gleichen Leute, die mir immer wieder mit den gleichen Argumenten beibringen wollten, warum ich nun einfach Freude am Skifahren haben sollte. Pikanterweise waren es Leute, die sich selber als Nonkonformisten sahen...)
Auf der andern Seite ist es natürlich reizvoll, die Toleranz seiner Mitmenschen zu testen und auch dann barfuss zu laufen, wenn es eigentlich nicht viel bringt. Dazu muss man sich erfahrungsgemäss vorerst etwas überwinden. Bald einmal denkt man nicht einmal mehr daran und spürt höchstens an den erstaunten Blicken, dass man eigentlich etwas tut, was man nicht tut. Auf meinen häufig ausgedehnten Eisenbahnreisen bis zum Ausgangspunkt einer Wanderung trug ich früher Sandalen. Heute gehe ich von zu Hause fort in der Bekleidung, die ich nachher auf der Wanderung trage, nämlich barfuss und in Shorts (allerdings trage ich ein T- und/oder Sweatshirt, denn erstens ist es am Morgen meist noch kühl, zweitens sind die klimatisierten Wagen sowieso Eisschränke und drittens kann ich mir vorstellen, dass es für einige Leute wirklich störend wirkt, jemandem gegenüberzusitzen, der "oben ohne" ist (warum eigentlich? eine Frage der Ästhetik vielleicht). Und beleidigen will man ja niemanden!
Wenn also Väter/Mütter, Freunde/Freundinnen usw. sachliche Argumente gegen das Barfusslaufen vorbringen, rührt das meistens nicht von der Sorge ums körperliche Wohlbefinden her, sondern man schämt sich für jemanden, der einen nahesteht (wobei man ja glaubt, selber auch von der Hähme der lieben Zeitgenossen getroffen zu werden).
Wie gesagt, man gewöhnt sich mit der Zeit daran. Und schliesslich: Möge die Menschheit keine grössern Sorgen mehr haben, als ein paar Leute, die Freude am Barfusslaufen haben.