Endlich haben wir es geschafft, einen Termin für einen Barfuß-Spaziergang mit Georg zustande zu bringen. Kurz nach 18 Uhr wollten wir uns am Teich treffen. "Schaffen wir locker!" - dachte ich.

Dann verschob sich ein Termin bei mir im Büro, ich sass bis kurz nach 17:30 Uhr in einer Telefonkonferenz. "Schaffe ich trotzdem", dachte ich immer noch optimistisch, "sind ja Ferien und gleich die Autobahn schön frei!". Ich düste aus dem Büro, rein ins Auto, bog um die erste Ecke - alles dicht wie immer. Ich quälte mich zum Verteilerkreis und dann ging es endlich locker flockig auf die Autobahn... Dicht ! Immerhin konnte ich im Stau endlich die Büro-Flip-Flops von den Füßen ziehen.

Im Radio sagten sie später was von einem Fußballspiel - Bayern gegen Bonner SC - und dadurch Staus auf meiner Autobahn , na bravo ! Ich angelte nach meinem Handy und rief meinen Liebsten an, er soll bitte nicht zu Hause auf mich warten sondern zum Treffpunkt fahren.

Immerhin kam ich dann aber noch so rechtzeitig im Ort an, dass ich am Hähnchenwagen halten konnte - mein Magen knurrte schon bedrohlich. Barfuß sprang ich an die Theke, der Hähnchenverkäufer liess prompt sein Buch fallen... Haben ihn meine nackten Füße erschreckt ? Er plauderte jedenfalls trotzdem nett mit mir, während er meine Hühnerschenkel verpackte.... Ich liess mir Servietten einpacken und wollte das Huhn später im Auto verdrücken.

Georg wartete schon am Treffpunkt, ein kurzes Pläuschchen später kam auch mein Freund und wir fuhren los. Ich liess mein Auto stehen, war nun Beifahrerin und konnte mich während der Fahrt meinem Abendessen widmen.

Ursprünglich wollten wir die Wahner Heide durchwandern. Da wir aber nur eine Stunde laufen wollten und lieber einen Rundweg hatten als die gleiche Strecke zurück zu müssen, schlug Georg eine andere Barfußstrecke vor. Er führte uns zu einem "gewusst-wo-Parkplatz". Meine Hähnchenteile waren bis dahin verschlungen, die Finger gesäubert, es konnte losgehen.

Wir begannen mit einem Waldweg und dann ging es mal über Wiese, Wege, Sand, durch einen kleinen Bach... Am Wildschweingehege übten wir uns alle drei im "Eicheln über den Zaun werfen" - mit den Zehen, selbstverständlich. Herrlich war es und mit sympathischer Unterhaltung ging es sich viel lockerer über die Gott sei Dank nur sehr wenigen geschotterten Wegstücke!

Fast 1,5 Stunden waren wir unterwegs. Kurz vor dem Ziel dachte ich mir dann auch schon: "Jetzt mag ich aber gleich nicht mehr." Für unsere in Naturpfaden noch kaum erprobten Sohlen waren die Wege doch recht anstrengend zu laufen. Aber: es war super entspannend, für Füße und Seele, gerade nach meinem doch eher etwas hektisch gewordenen Feierabend.

Mit warmen, entspannten und kribbelnden Füßen haben wir Georg noch auf ein Abschlußbier eingeladen und dann ging es heim, Füße waschen...

Vielen Dank, lieber Georg, für deine sympathische Führung; es hat uns großen Spass gemacht! Wenn Du mal wieder Begleitung "brauchst", dann sag Bescheid. Und dann nehmen wir uns wirklich mal die Wahner Heide vor