Außenseiter - Hobby? Barfuß! auf Parsimony

Hi, @all!

Viele Wochen sind vergangen seit ich das letzte mal die Zeit gefunden habe, hier zu schreiben.
Viele Dinge haben sich ereignet in den letzten Monaten, über die ich nun endlich nach und nach berichten möchte.
Viele neue Namen sind aufgetaucht, einige habe ich hier lange nicht gelesen.

Ich erinnere mich noch genau, wie ich im vergangenen Jahr schrieb, daß ich gespannt darauf sei, ob ich in diesem Jahr wieder so viele innere Barrieren niederzukämpfen hätte wie in den vergangenen Sommern.
Meine Antwort fällt eindeutig aus: Nein.

Was ich nicht schon alles in diesem Jahr erlebt habe. Wahnsinn und vor gar nicht allzulanger Zeit für mich überhaupt nicht vorstellbar.

Barfuß in der Stadt? (Zu) lange ein Wunschtraum!
Barfuß im Regen? Nun habe auch ich die sommerwarmen Pfützen durchwatet.

Heiß mußte es sein. Und der Himmel wolkenfrei.
So etwas Überflüssiges...!
Warm alleine genügt schon voll und ganz (und dienstfrei), damit die Schuhe einen freien Tag bekommen.

Ein paar nette Begebenheiten der letzten Tage:

In der vergangenen Woche war ich mit dem Fahrrad und in Eile am Hauptbahnhof unterwegs. Mir kam ein Pärchen entgegen und SIE war tatsächlich barfuß! Ein leider sehr seltenes Bild in dieser Stadt.

In Richtung Alster waren zwei Mädchen und ein Junge unterwegs. Einem Mädchen und dem Jungen ging es richtig gut. (Dem zweiten Mädchen waren die Schuhe zwar sichtlich lästig, aber sie wurden ertragend getragen.)

Entlang der Alster habe ich zwei weitere Personen ohne Schuhe an den Füßen erblickt.

Leider hatte ich in allen Fällen überhaupt keine Zeit für mehr als ein grüßendes Lächeln.

Heute war ich in der Zentral-Bücherhalle. Leider haben die Verantwortlichen vor einiger Zeit das milchig durchscheinende Material auf dem Übergang zum Gebäude durch Metallplatten mit gestanzten Löchern ausgetauscht. Obwohl die Hälfte der Ränder nach oben schaut, sind diese Teile auch noch relativ gut zu begehen und außerdem sind es nur ein paar Meter.
Viel interessanter ist der Vorplatz, der mit hellem leicht eingewalztem Kieß ausgestattet ist. Sehr angenehm! :-)
Ein Mädchen (Wie alt mag sie gewesen sein? Acht?) war mit seinem Vater ebenfalls auf dem Weg in die ZB und ich sah aus den Augenwinkeln, wie es über diesen Bodenbelag tänzelte.
Das "tänzeln" lag einig und alleine in der Tatsache begründet, daß "die Kleine" barfuß unterwegs war! So eine Überraschung. Damit hätte ich bei dem heutigen regnerischen Wetter nun überhaupt nicht gerechnet! Auf der anderen Seite: Warum nicht auch andere?

Ich ermutigte sie, den Rest des Vorplatzes auch noch zu schaffen, und in dem Moment meinte der Vater: "Du bist ja auch barfuß. Da bin ich ja richtig Außenseiter..." "Nun ja", entgegnete ich weil gerade ein paar Regentropfen fielen zur Tochter gewandt "wir beide bekommen wenigstens keine durchnäßten Schuhe."
Drinnen hat sie sich ersteinmal gründlich auf der großen Matte die Steinchen von den Sohlen entfernt.

Ihr Vater hat mich dann noch gefragt, wie lange ich schon barfuß laufen würde und ob ich es auch im Winter täte. Im Winter bisher nur ein paar Minuten und auch ansonsten unternehme ich nichts vorsätzlich gegen meine Gesundheit.

Ich fragte noch, wie es käme, daß seine Tochter barfuß unterwegs sei. Sie habe einfach keinen Bock auf Schuhe gehabt. Super toll, wenn Eltern ihre Kinder derart respektieren! :-) )

Währenddessen hüpfte das Mädchen munter in der Gegend herum, und man konnte es ihr deutlich ansehen, daß sie sich unheimlich fröhlich war und sich mit einer Selbstverständlichkeit barfuß bewegte. Und weil es im ohnehin lauten Ent-/Leihe-Bereich stattfand, hat sich auch niemand dadurch beim Lesen gestört gefühlt.

Kurz bevor ich zu Hause ankam, traf ich einen Nachbarn, der auf meine Füße schaute und ein "Bewundernswert!" von sich gab. Ich fragte, ob er 'bewundernswert' oder 'beneidenswert' gemeint hat. Es war 'bewundernswert'. 'Beneidenswert' hätte man ja ganz einfach ausschalten können. Nein, für ihn sei das nichts, er lege Wert auf gutes Schuhwerk. "Tja... meins ist das beste: Kostet nichts und hält ein Leben lang!"

Vielem Dank an dieser Stelle noch einmal an alle Beteiligten (Admins und Schreiber) dieses Forums.
Für mich ist es in meiner Freizeit jetzt selbstverständlicher ohne Schuhe loszuziehen (Auch die Notausrüstung ist in den letzten Wochen dort geblieben wo sie hingehört: Zu Hause!) als mit.
Zwischendurch mache ich mir immer wieder Gedanken darüber, wielange ich wohl den Herbst in Richtung Jahresende dehnen kann. Aber warum soll ich Zeit ver(sch)wenden mit Dingen, die ich heute nicht entscheiden kann?
Ich genieße den Augenblick - barfuß.

Leider werde ich nicht die Zeit finden, hier alles zu lesen, was sich in meiner "Abwesenheit" ereignet hat. Schade, daß mir dadurch einige tolle Texte entgehen werden... :-(

@Michael-aZ:
Hast Du den Besuch der Hamburger gut überstanden? Hast Du davon berichtet? Kannst Du dann einen Link posten?

@Berhard-HH:
Hast Du Dich hier vollständig ausgeklinkt oder habe ich nur Deinen Namen überlesen?

@Andi35:
Toll, wie Du das "barfußfeindliche (??) Saarbrücken" eroberst und dann auch noch einige Leute aus dem Forum kennengelernt hast! :-) ))

@Wolli:
Habe ich es Dir nicht geschrieben? Du wirst Dich bald auch außerhalb der Sporthalle barfuß wohlfühlen.

Viele Grüße
Vesa Local

"@Michael-aZ:
Hast Du den Besuch der Hamburger gut überstanden? Hast Du davon berichtet? Kannst Du dann einen Link posten?"

Hallo Vesa Local,

was heißt denn hier "Besuch der Hamburger"? Wurde etwa Rellingen auch schon zu Hamburg eingemeindet? Für einen Hamburger sind Rellinger ebenso wie Pinneberger, Wedler oder Norderstedter schlicht und einfach "Quittjes". Für ältere Hamburger sind selbst Altonaer, Harburger, Rahlstedter und Wandsbeker Quittjes, da diese Stadtteile erst im 3. Reich Hamburg zugeordnet wurde. Ob es noch uralte Hamburger gibt, für die das "Quittje-Ausland" jenseits der ehemaligen Hamburger Wallanlagen beginnt, sei mal dahingestellt.

Du meinst sicher den Besuch meiner Eltern, die, ohne daß ich sie darum gebeten habe, mich für fast 3 Wochen in der Schweiz aufgesucht haben. Das ist halt eine Umstellung, ob man alleine ist oder nicht. Wenn man alleine lebt und zur Arbeit fährt, dann findet man die Wohnung nach Feierabend genauso vor, wie man sie vor Arbeitsbeginn verlassen hat. Wenn aber plötzlich dreimal soviel Personen eine Zweizimmerwohnung teilen müssen, dann ist es gar nicht mehr der Fall. Das beginnt damit, daß man als letzt Handlung vor dem Wegfahren nicht einfach zu seinen Schuhen greift, sondern sie aus einem Haufen anderer Schuhe heraussuchen muß. Das ist gar nicht so einfach. Der mein Vater als früherer Schuhmacher sowohl meine, als auch seine Halbschuhe angefertigt hat, sehen sie sich alle ähnlich, so vom Typ: Solide, nicht kaputt zu kriegen, eng anliegend, ohne Socken noch unbequemer zu tragen als mit. Und wenn man von der Arbeit heimkommt, kann man nicht so einfach seine Dienstkleidung in die Ecke pfeffern, sondern man muß sich erst davon überzeugen, ob in besagter Ecke noch Platz ist oder ob da schon anderer "Mohr" liegt. Wenigstens haben meine Eltern nichts mehr dazu gesagt, daß ich in der Wohnung barfuß lief. An zwei Wochenenden waren wir gemeinsam unterwegs, da zog ich "freiwillig" Sandalen an (ohne Socken, gegen den anfänglichen Protest meiner Eltern), aus "Protest" fuhr ich aber in Gegenden, die keine idealen Gebiete fürs Barfußlaufen waren. Am letzten Wochenende gingen meine Eltern und ich getrennte Wege, nun konnte ich ein schuhfreies verlängertes Wochenende verbringen. Ich berichtete davon:

Erst fuhr ich nach Biel index.php?id=994248998,
von dort nach Neuenburg index.php?id=994249001,
und am 3. Tag zurück nach Zofingen index.php?id=994249006.

Seitdem bin ich wieder alleine, Schuhe trug ich dann auch nur in Kombination mit Dienstkleidung, sonst nicht. Wenn alles klappt, dann werde ich im September 2 Wochen Urlaub haben. Ob es mir da gelingt, mehr als 4 Tage ununterbrochen barfuß zu laufen? Länger habe ich es noch nie ausgehalten, da ich die letzte Zeit nie mehr als 4 arbeitsfreie Tage hintereinander hatte (außer als ich im Spital lag).

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Hi Vesa Local! ;-)

Schön, endlich mal wieder etwas von Dir zu lesen, ich habe Dich schon vermisst hier und vor ein paar Tagen noch überlegt, ob ich das nicht mal fragend hier ins Forum schreiben soll!

Zu Bernhard:
Ich denke, Du hast nichts übersehen. Dass er schon eine Weile nichts mehr schreibt, ist mir auch aufgefallen, vielleicht ist er sehr beschäftigt, liest aber noch weiterhin, ich hoffe es!
Es wäre schön, auch von ihm wieder etwas zu lesen, z.B., wie seine Barfüßigkeit so an seinen gebuchten Abenden akzeptiert wird, er beschrieb das sehr gut!

Ich finde es wahnsinnig toll, dass Du so viel Schönes erlebt hast, bei mir war es sehr durchwachsen und wie Du ja lesen konntest, war auch so einiges an Negativem darunter!
Einige äußerten sich schon, meine Beiträge hätten sich zum negativen verändert und vermuten unter Anderem, meine Unzufriedenheit käme durch die Arbeitslosigkeit!
Das bedrückt mich zwar, aber da das Forum für mich ein herrlicher Ausgleich ist, der logischerweise, da ja eben mit "barfuß" zu tun, dirket nach dem Barfußgehen kommt, wirkt sich das hier weniger aus!

Ich schreibe eben bloß negativer, weil ich mehr in diese Richtung erlebt habe als vorher und will auch nichts verschönern, sondern hier die Wahrheit schreiben und hoffe dennoch, dass es "Neulinge" nicht abschreckt, aber eben die "(Barfuß)geschichte" des Lebens schreibt!
Sie sind so auch auf negative Ereignisse vorbereitet, weil sie diese in meinen Beiträgen lesen konnten und es für sich vielleicht von vornherein besser umzusetzen wissen als ich!
Man sollte eben nicht nur die Sonnenseiten vom warmen Asphalt und grünen, weichen Wiesen beschreiben, sondern auch durchaus "Barfußproblematiken" behandeln, finde ich!

Da ich aber eigentlich erst seit diesen Jahres so richtig und auch oft allein barfuß in Städten unterwegs bin, liegt es vermutlich daran, dass mir so viel Negatives widerfahren ist, was in Wald und Flur eben anders gesehen und gedeutet wird!
Naja, was mich nicht tötet, machet mich nur härter und irgendwann werde ich auch sicher über diesen Dingen stehen, bloß sicher niemals über Glas! :-/

Aber das hält sich unter der Woche in Grenzen, bloß beim Stadtfest war es schlimm, was ja eigentlich auch leider zu erwarten ist!
Am Wochenende eben auch, aber dann doch nicht so schlimm, wie auf einer Festveranstaltung, da dann die jungen Leute ausgehen, die nun mal oft (ohne hier jemand anzugreifen, wir denken wegen "barfuß" ja eh anders darüber) für diese Sache verantwortlich sind, Ältere haben da in der Regel mehr Vernunft!

So, nun habe ich aber genug geschrieben! :-)
Schön, dass man wieder etwas von Dir liest und bitte mache es möglich, dass es auch weiterhin so bleibt! ;-)

Woher kommst Du eigentlich? Ich würde auch Dich mal sehr gerne persönlich kennen lernen!

Liebe Barfußgrüße von Andi! :-) )

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