Hallo Michael,

ich kann deine Erlebnisse mit "Mädchen" zumindest in Deutschland eigentlich bestätigen. Vielleicht sind sie der Spiegel der heutigen europäischen Gesellschaft, mit welchen Vorurteilen und Werten heutzutage Kinder aufwachsen, aber vielleicht auch ein Indikator für den Intelligenzgrad und/oder Bildungsgrad.

Zu meinen kürzlichen ZWEI "Highlights" mit Mädchen-Begegnungen:

A) Vor etwa 2 Wochen fuhr ich wie fast immer barfuss auf meinem Velo zu einer ausgiebigen Abendtour, wobei ich bei schönen Naturwegen auch mal vom Rad absteige und das Rad schiebe. Beim Verlassen des Hauses begegnet mir sofort ein Mädchen von vielleicht 10 Jahren, welches einen Kinderwagen schob, indem wahrscheinlich ein Schwesterchen oder Brüderchen saß. Kaum an ihr vorbeigefahren, höre ich sie im lauten strengen Ton, den ich so NIEMALS von ihr erwartet hätte, rufen:

Barfuss Radfahren IST VERBOTEN!!

Als 50-jähriger Mann bekommt man fast ein Schock, so von einem 10 jährigen Mädchen angefahren zu werden. Von ihrem Aussehen her würde ich sie aus der Balkanregion oder noch östlicher vermuten. Für mich ist diese Reaktion unfasslich -- sie zeugt für mich von kompletter Dummheit, einer gewissen Aggression (wohl familiär bedingt) oder geringem Intelligenzgrad. Denkt man an den "Philosophie-Roman" "Sophies Welt", in der Kinder vieles in dieser Welt zunächst begierig aufnehmen -- sich höchstens über Neues oder Ungewöhnliches wundern -- so war dieses Mädchen durch ihre dümmlich juristischen Äußerungen die absolute Antithese. Ätzend!

B) Eine zweite "Mädchen"-Begnung: Wieder bei einer Abendtour am Rhein muß ich vor einer Kreuzung wegen roter Ampel anhalten. Zeitgleich steht vor der benachbarten Fussgängerampel ein Vater mit zwei Kindern (kleiner Sohn im Sportwagen und eine etwa 6-8 jährige Tochter zu Fuß neben ihm). Plötzlich entdeckt das Mädchen, dass ich als Radfahrer nicht nur eine kurze Hose anhabe, sondern -- oh Schreck -- barfuss bin. Sie nähert sich mir und stammelt mehr oder weniger fassungslos zum Vater (ohne ihn allerdings anzuschauen):

Der Mann hat ja NACKTE Füsse!!

Dabei starrte sie unentwegt auf meinen rechten Fuß, der als einziger den Boden berührte, so daß ich wegen meiner "Nacktheit" fast schamhaft errötete. Der Vater ignorierte die Reaktionen seiner Tochter. In aller Bescheidenheit möchte ich behaupten, dass die Füße gut gepflegt aussehen. Nach ihrem Blick zu urteilen hat sie wahrscheinlich zum erstenmal in ihrem Leben einen "nackt-füßigen" Mann in freier Natur gesehen. In ihrem angestrengten Gesicht konnte man lesen, wie das Gehirn versuchte, das UNFASSBARE zu verarbeiten. Die Bildverarbeitung lief auf Hochtouren. Ich dachte schon, jetzt kommt wieder der primitiv juristische Ausfall: "Das ist verboten" -- aber nein -- die Unfasslichkeit der Realität führte schließlich zur kompletten Sprachlosigkeit. Die grüne Ampel erlöste mich endlich von den starren Blicken des Mädchens.

Mit Wehmut denke ich noch an eine Begegnung mit einem ägyptischen Mädchen in Luxor vor 5 Jahren, welches zwischen den Säulen eines Tempels plötzlich vor mir stand und die Hand nach mir ausstreckte. Sie war barfuss -- auf heißem Wüstensand -- und ich "Feigling" hatte Sandalen an (meine Familie allerdings auch)! Der Wüstensand wäre mir wirklich ZU HEISS gewesen.

Fazit: Man fragt sich, wie schnell schon EINIGE Kinder in Europa ein festgefügtes Weltbild haben (Ideologie-Gehirnwäsche), bedingt wohl hauptsächlich durch die heutigen Medien.

Für mich gilt: Die Art der Reaktion auf UNERWARTETES (z.B. Barfüssigkeit oder anderes) ist ein Indikator für Intelligenz, Bildungsgrad oder zumindest Lebenserfahrung. Ägyptische Kinder haben wohl eine viel größere Lebenserfahrung als gleichaltrige europäische Kinder -- sie haben eine stärkere Weltzugewandheit -- sie haben einen Blick für das Wesentliche. Und sie sind wahrscheinlich glücklicher -- sie lächeln mehr...

Beste Sommergrüsse

Eugen