barfuß im Dom (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Sunday, 17.07.2005, 23:52 (vor 7011 Tagen) @ Pedro

der Joe:

Es ist mir ein Gräuel, mit welcher Penetranz religiöse Vereinigungen jedweder Couleur auch im 21. Jahrhundert noch versuchen denen, die auf sie hereinfallen, das Recht der eigenen unabhängigen Meinung zu nehmen.

Pedro:

Mir ist es nämlich ein Gräuel, wie Leute, die auf anti-religiöse Propaganda hereingefallen sind, Leute, die Religionsgemeinschaften angehören, als "hereingefallen" beschimpfen.

Markus:
Volle Zustimmung, Pedro!

der Joe:

Mit dem Bekenntnis zum individuellen, sprich barfüßigen, Leben drücken wir auch ein politisches Bekenntnis zu Freiheit, Unangepasstheit und Reflexion aus. Wir fordern Toleranz. Nein, sogar Akzeptanz. Wie frevelhaft von uns.
Wo ist das Problem, wenn sich andere Besucher religiöser Kultstätten von unseren nackten Füßen gestört fühlen? Who cares?

Pedro:

Bedenke bitte, dass es Leute gibt, die die religöse Kultstätte bestimmungsgemäß nutzen wollen. Sie erwarten zu Recht, dass sie dabei nicht von Gästen gestört werden. Die Frage, was stört und was nicht, kann keine Gruppe allein entscheiden. Die Betenden müssen sich fragen lassen, ob sie denn von nackten Füßen wirklich gestört werden. Und die barfüßigen Gäste dürfen nicht rücksichtslos darüber hinweggehen, wenn ein Beter meint, dass er sich durch nackte Füße gestört fühlt.

Markus:
Grundsätzlich hat nman in der Kirche Rücksicht auf die religiösen Gefühle der Gläubigen zu nehemen, besonders dann, wenn man selbst einer anderen oder gar keiner Religion angehört. Andererseits werden aber übertriebene Empfindlichkeiten auch nicht geschützt. Wenn mich also jemand angriffe, weil ich stets sokkenlos zur Göttlichen Liturgie gehe, würde ich mich zur Wehr setzen, zumal ich in der Orthodoxen Kirche kein Außenstehender bin. Manches ist auch eine Frage der Abwägung. So verlangt der Pfarrer von mir, daß ich als Altardiener geschlossene Schuhe trage. Ginge ich nicht darauf ein, würde er mich von der Mitwirkung im Altar ausschließen. Da mir aber die Mitwirkung im Altar wichtiger ist als in offenen Sandalen oder barfuß an der Göttlichen Liturgie teilzunehmen, füge ich mich.

der Joe:

Nein, ICH passe mich nicht an. Ich mache das, wozu ich Lust habe wann und wo ich will.

Markus:
Solch eine Haltung führt zwangsläufig zum Krieg aller gegen alle, denn auch Leute, denen es Spaß macht, Flaschen auf dem Gehweg zu zerschmeißen oder Barfüßer anzupöbeln, könnten sich auf diesen Satz berufen.

der Joe:

Wer mich deswegen ablehnt, sollte seine Einstellung zu unserer Gesellschaftsordnung prüfen.
Genervt und erbost
der JOE

Markus:
Ich lehne Dich ob Deiner Rücksichtslosigkeit und Deiner Selbstgefälligkeit, mit der Du nur die eigene Meinung gelten läßt und andere beschimpfst und niedermachst, ohne Dich mit deren Argumenten sachlich und angemessen auseinanderzusetzen, ab.

Barfuß,
Markus U.


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