barfuß im Dom (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Friday, 15.07.2005, 23:55 (vor 7013 Tagen) @ Marcus

Dann bekommst Du jetzt einen Kommentar von mir:
Egal, wie toll es ist, barfuß in einen Dom zu rennen, es gibt einfach Dinge, die tut man nicht. Nur, weil Dich niemand darauf anspricht, heißt das nicht, daß es niemanden stört.
Gerade wenn man Kirchen oder andere "heilige stätten" betritt, sollte man sich an die Gepflogenheiten des Gastgebers halten, auch, wenn gerade kein Priester da ist. Barfuß in eine Kirche zu gehen ist genauso ein Affront, wie mit Schuhen in einen Shinto-Tempel oder in vielleicht in Dein Wohnzimmer.

Wieso soll es ein Affront sein, barfuß in die Kirche zu gehen? Christus selbst hat sein geamtes Erdenleben barfuß verbracht, und einige große Heilige, genannt sei hier als Beispiel der hl. Franz, gingen ebenfalls barfuß. Barfuß zu gehen galt jahrhundertelang als Zeichen der Demut, und ich bin noch nie barfuß aus einer Kirche gewiesen worden. In der Göttlichen Liturgie (ich bin russisch- orthodox) trage ich freilich stets geschlossene Schuhe, meist Slipper oder Sabots, allerdings stets ohne Sokken, auch im Winter.

Zu Kurzen Hosen, Ärmellosen T-Shirts oder Miniröcken sage ich jetzt mal gar nichts.

Da muß ich Dir recht geben, das sind Kleidungsstükke, die sich in einer Kirche nicht schikken, und in eine orthodoxe Kirche wird man so auch nicht hereingelassen bzw. hinausgewiesen. gegen nackte Füße ist, sofern die Bedekkung oberhalb der Knöchel anfängt, hingegen nichts einzuweneden; in der Kirche sind ja auch Handschuhe nicht vorgeschrieben, und sogar die Unterarme dürfen bis zu den Ellbogen unbedeckt sein. Bezüglich der Kopfbedekkung werden Männer und Frauen unterschiedlich behandelt: Bei Männern ist jede Kopfbedekkung unerwünscht und anstößig (was Michael aus Zofingen freuen wird), bei Frauen hingegen erwünscht (Kopftuch), aber nicht zwingend vorgeschrieben. Obwohl die Kirche sonst eher Männer begünstigt, haben die Frauen hier wieder einen klaren Vorteil.

Barfüßige Grüße von einem bekennenden Christen,
Markus U.

Nur eines: Barfuß ist toll, aber man muß auch in der Lage sein, sich der Umgebung anzupassen, anstatt allem und jedem seinen eigenen Willen aufzuzwängen.
Und ehe es jetzt wüste Beschimpfungen hagelt: Wie ich schon öfter geschrieben habe, bin ich selbst eher als "Dauerbarfüßler" zu bezeichnen, wehre mich aber gegen das "Hardcore", weil ich erkannt habe, daß es Situationen gibt, wo sowas einfach nicht passt und auch nicht passend gemacht werden kann.


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