Wetterumschlag (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 11.07.2005, 16:07 (vor 7018 Tagen)

Sonntag, 10.7.2005. Strahlender Sonnenschein bei ca. 12°C warm an diesem Morgen. Aber es sollte gegen Mittag Regen geben. Trotzdem kein Grund, sich in Winterkleidung und fettes Schuhwerk zu pellen, sondern einfach loszuradeln. Kleidungsmäßig abermals dem "Mann von Oerlikon" zum Verwechseln ähnlich, machte ich mich auf den Weg. Ein paar erstaunte Blicke in der Zofinger Altstadt, am Aarburger Bahnhof und in der Oltner Altstadt. Dann folgte ich dem Verlauf des Flusses Dünnern, der teilweise matschig war. Hier schob ich das Fahrrad, der Matsch war angenehm an den nackten Füßen. Daher schob ich hier das Fahrrad (bzw. hielt es an, um einige Kirschen von den Bäumen zu pflücken.

Kurz vor Härkingen kam ich an einem Golfplatz vorbei. Während mein Blick mehr auf die Leute auf dem Platz rechts des Weges fielen, hörte ich eine Stimme links des Weges. Es war ein Arbeitskollege, der jedoch in einer ganz anderen Abteilung arbeitet. Er schien über meine Aufmachung nicht erstaunt zu sein, immerhin war er es, der mich vor etwa 13 Jahren im Februar mal dabei "erwischte", wie ich in kurzen Hosen (aber mit Schuhen, damals war barfuß für mich noch ein Fremdwort).

Ich folgte der "roten Veloroute" fast bis Wangen/Aare, bog dann aber ab Richtung Aarwangen, der Himmel verkündete nichts gutes. Über Murgenthal radelte ich ans Aareufer bei Rothrist, wo der Himmel sich noch einmal auftat und ich Gelegenheit zum Baden hatte. Dann aber schloß sich der Himmel für immer, so daß ich nach Hause radelte. Kaum war ich dort, dann setzte der Regen ein. Die Frau vom Hausmeister, die gerade auf dem Flur war, sagte: "Brrrrr! Michael, immer wenn ich dich sehe, friere ich!"

Was weiter? Achso! ich mußte noch einen Brief beantworten. Vor wenigen Tagen hatte ich Post von einem Menschen bekommen, den ich bereits auf die Liste der "Verschollenen" gesetzt habe, weil er seit seinem letzten Brief 1999 auf meine Post keine Antworten mehr gegeben hatte. In seinem Brief fragte er, ob ich nun Frau und Kinder hätte und immer noch viel Fahrrad fahre und Wanderungen unternehme. Da wußte ich, was ich zu schreiben hatte. Und den längsten Teil des Briefes nahm ein Kapitel ein, von dem er noch nichts wußte: das Barfußlaufen. Wie er wohl reagiert? Entweder es kommt bald Antwort (was ich hoffe) oder ich kann ihn wohl für immer auf die Vermißtenliste setzen.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

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