So isses! (Hobby? Barfuß! 2)

Andi35 @, Stammposter, Saturday, 09.07.2005, 08:31 (vor 7020 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus!

Andi:
Jedes Kind weiß, dass man barfuß, also ungeschützt, ein größeres Risiko eingeht, dass kann man nun mal nicht schön reden, weil es einfach eine Tatsache ist!


Markus:
Du führst Dich hier ja geradezu als "Anwalt der Schuhe" auf! Wenn Barfußlaufen soviel gefährlicher ist als das Laufen mit Schuhen, warum läufst Du dann barfuß?

Andi:
Na, ganz einfach: weil ich gerne barfuß gehe, obwohl ich immer wieder verärgert über Glas und andere Dinge bin.
Ich bin, wie ich ja schon schrieb, wenigstens ehrlich und gebe zu, dass mich das stört, ich aber leider in unserer ignoranten Gesellschaft mit diesem Problem leben muss!

Markus:

Wenn ich davon ausginge, daß es barfuß viel gefährlicher sei, dann liefe ich überhaupt nicht barfuß, sondern nur noch mit Schuhen. Eines der Argumente der Barfußgegner lautet ja auch schließlich, es sei "zu gefährlich".

Andi:
Sicher, aber man will sich diesen Spaß ja auch nicht ganz verderben lassen und da öfter mal kritische Stellen vorkommen, ist es zum Teil schon nicht ganz ungefährlich!

Markus:
Schade, daß meine Beispiele Dich nicht überzeugen; sie sind jedenfalls aus meinem Leben gegriffen und entspringen folglich nicht meiner Phantasie, sondern der Erfahrung.


Andi:
Das glaube ich Dir ja sogar, aber es handelt sich dabei dann einfach nur um Glück, denn dass Schuhe ein Rundumschutz für die Füße sind, das kann man einfach nicht bestreiten, das ist doch ganz logisch!
Warum denkst Du denn, dass so wenige Leute barfuß gehen? Es gibt Viele, die das gerne täten, es aber nicht nur wegen der Bedenken gegenüber der Akzeptanz der Mitmenschen lassen, sondern auch wegen der Bedenken vor Schmutz, Fäkalien oder gar Glas etc.!


Markus:
Das ist es ja gerade; sie glauben, es sei zu gefährlich!

Andi:
Nein, nicht ZU gefährlich, aber schon zum Teil gefährlich!

Markus:

Und statt ihnen diesen Gedanken auszureden, bestärkst Du sie auch noch darin! Wie soll sich das Barfußlaufen denn ob solcher Antiwerbung verbreiten? Oder willst Du die Verunsicherten etwa ins "Barfußpfad- Reservat" schikken, wo sie es "unbedenklich" tun können?

Andi:
Auch Barfußpfade sind nicht zu verachten, vor allem nicht für "Anfänger", die sich hier den Anreiz holen können um es dann vielleicht in den Orten und Städten etc. weiter auszuleben!
Es ist gewiss auch keine Antiwerbung, sondern eher ehrlich und realistisch, wenn ich in meinen Beiträgen immer wieder Schönes berichte aber auch von den Gefahren, die ich erlebt habe.
Man soll ja die Barfußwerbung nicht fanatisch nur in die optimistische Richtung lenken und "Neulinge" in ein Risiko locken, obwohl sie ja auch selbst sehen, was so herum liegt, sondern ihnen auch vermitteln, wo man aufpassen muss.

Dieses Forum befasst sich mit dem Thema "barfuß", das hier natürlich schon befürwortet und gefördert werden soll, da hast Du schon Recht, aber zu diesem Thema gehören nun eben auch mal die unangenehmeren Vorkommnisse, wie Fäkalien, Glas, Schmutz aller Art, Dornen etc. und auch auf diese soll man "Anfänger" durch Erlebnisberichte vorbereiten!
Es ist jedenfalls ehrlicher, als nur das Schöne zu schreiben, so nach dem Motto: in Schuhen ist es viel gefährlicher, gehe barfuß, es wird Dir überhaupt nichts passieren!

Wer Spaß am Barfußgehen hat, der tut es auch dann!
Die Leute werden z.B. durch uns (und ich schreibe ja nicht nur Negatives darüber) noch dazu animiert, vor allem live, auf der Straße, wenn man uns sieht!
Es kann aber dennoch kein Fehler sein, wenn Andere durch Berichte auf Gefahren und Schönes sowie auf positive und negative Reaktionen etc. aufmerksam gemacht werden, denn umso besser können sie sich vorbereiten und es ist darum noch lange nicht gesagt, dass sie durch meine Beiträge das Handtuch werfen!
Sie erkennen dann einfach, dass ich ihnen unverblümt schildere, wie es aussieht und wissen auch, dass es dennoch möglich ist, weil auch ich es sonst ganz bestimmt nicht täte!

Markus:

Wenn es das Anliegen dieses Forums ist, durch Wort und Schrift und Tat für das Barfußaufen in der ÖFFENTLICHKEIT, also ganz besonders im täglichen Leben (beim Einkaufen, Spazierengehen, Kulturveranstaltungen aller Art etc.) zu werben, dann ist Dein Beitrag ein Bärendienst für dieses Anliegen!

Andi:
Das könnte man annhemen, aber alles hat zwei Seiten, meine Meinung dazu: siehe darüber, also kein "Bärendienst", wie Du es nennst!

Markus:
Von Schuhen gehen meiner Meinung nach viel größere Gefahren aus, welche langfristige Folgen haben: Viele Menschen haben Fußschäden, die nur durch Schuhe hervorgerufen worden sind, also gar nicht entstanden wären, wenn die Betreffenden barfuß gegangen wären.

Andi:
Es ist bekannt, dass das Barfußgehen das Beste für die Füße ist, doch wie ich schrieb, ist es durch die fortschreitende Modernisierung, die vielseitigen Dinge, die wir uns geschaffen haben, heute nicht mehr so umzusetzen, wie Du das siehst, denn wir haben uns im Laufe von Jahrhunderten viele Dinge geschaffen, die ein bedenkenloses Barfußgehen einfach nicht mehr möglich machen, was man auch früher sicher nicht ständig tat, heute aber eben noch weniger!

Andi:
Ich würde eher sagen, es >kann< passieren, mit Schuhen, als auch barfuß, ob tollpatschig oder nicht!


Markus:
Vor Unglück ist man nie ganz sicher, auch barfuß nicht, aber die meisten Barfüßer sind ja, wie auch Michael aus Zofingen schrieb, weitaus achtsamer als die Mehrheit der Schuhträger.

Andi:
Ja, das ist ja auch ganz logisch und spricht wieder für meine Behauptung, dass Schuhe die Füße schützen!
Man kann sich mit Schuhen ja auch eher mal eine kleine Unachtsamkeit leisten, da Glas z.B. allenfalls unter der Schuhsohle knirscht, sonst aber nichts passieren kann, man muss also keinen großen Bogen machen und die Augen immer so stark aufhalten, als wenn man barfuß ist!

Markus:
Wenn ich sehe, daß irgendwo Glasscherben liegen, weiche ich natürlich aus. Was man sich entritt, sind zumeist winzig kleine Splitter, die zwar unangenehm sind und sofort entfernt werden müssen, aber keine großen Verletzungen verursachen.

Andi:
Auch wenn das teilweise stimmt, sind diese Kleinen unangenehm genug und man kann es einfach nicht weg diskutieren!

Andi:

Ich übertreibe auch nicht, denn wie sieht es denn nachts, vor allem am Wochenende in Düsseldorf in der Altstadt und vor allen Dingen auch an der Rheintreppe aus?
Jeder, der aus der Gegend von Düsseldorf kommt und an diesen Orten war, wird mir da vollkommen Recht geben!


Markus:
Da ich selber öfters dort bin, weiß ich auch, wie es da ausschaut, aber so schrecklich, daß man dort gar nicht mehr barfuß gehen könnte, ist es nicht (sonst wäre es mir nicht möglich, mich dort aufzuhalten). Es ist allerdings richtig, daß man sich abends dort mehr vor Scherben in acht nehmen muß als tagsüber.

Andi:
Ja, so ist es ja überall in den Städten, allerdings habe ich es noch nie in einem so extremen Maße erlebt, wie in Düsseldorf!
Man kann dort zwar schon noch barfuß gehen, aber muss echt verdammt aufpassen, sonst hat man verdammt schnell eine Schnittwunde oder einen kleinen, miesen Splitter im Fuß hängen, das sahst Du ja bei Jan, wie schnell das gehen kann und dort war ansonsten noch nicht mal Glas auszumachen!
Was ist das dann erst dort, wo es in Mengen herum liegt wie in der Düsseldorfer Altstadt und an der Rheintreppe?

Andi:

Es ist ein "Glasterror", genau wie Lorenz es schrieb und wieviele Forenmitglieder beschwerten sich schon massiv über das gestiegene Scherbenproblem, durch den Wegfall der Dosen und den offensichtlich zu niedrigen Pfandpreisen?
Ich stimme diesen Leuten zu!


Markus:
Die Formulierung "Glasterror" finde ich übertrieben, zumal ich nicht glaube, daß eigens deshalb Flaschen zerschmissen werden, um Barfüßern das Barfußgehen zu verleiden, sondern es handelt sich um eine Verwahrlosungserscheinung der heutigen Jugend.

Andi:
Ja, das ist ja wohl logisch, dass es sich nicht um eine Tat handelt, um es den Barfüßern zu erschweren, denn von unserer "Sorte" sieht man ja auch nur ganz selten jemand, wenn man durch die Stadt oder einen Ort geht! Das beweist ja auch, dass niemand überhaupt soweit denkt, auch wenn vielleicht Vereinzelte dann absichtlich eine Flasche fallen lassen um Streit zu provozieren!
Dass es aber allermeist die übliche, mangelnde, soziale Einstellung ist, aus der heraus die meist Jugendlichen das tun, ist klar!

Markus:

Als in meiner Kindheit in der Nachbarschaft neue Häuser gebaut wurden, haben wir Kinder die von den Bauarbeitern zurückgelassenen Bierflaschen nicht zerdeppert, sondern eingesammelt und zum Händler gebracht, um das Pfandgeld einzuheimsen.

Andi:
Ja, obgleich ich auch das schon nicht verstehen kann, dass sie die Flaschen dort überhaupt liegen lassen, denn es besteht ja die Gefahr, dass sie kaputt gehen und außerdem ist es für die Bauarbeiter ja auch Geld, das sie hart verdienen müssen!
Es macht auch einfach einen schlechten Eindruck auf das Gesamtbild eines Arbeiters, wenn er überall seine Flaschen herum liegen lässt, zumal es sich dabei meist sogar noch um Bierflaschen handelt, also um Alkohol!

Markus:
Ich fühle mich barfuß wesentlich wohler als mit Schuhen, was ich auch jedem sage, der mich auf der Straße barfuß gehen sieht und fragt, ob das nicht gefährlich oder schmerzhaft sei. Wäre es das, ginge ich wohl keinen Schritt barfuß.

Andi:
Sicher, ich sage den Leuten auch, dass mir das Spaß macht, weise aber dennoch auf gewisse Risiken hin, die einen dabei erwarten!

Markus:
Durch konsequentes Barfußgehen (überall außer bei der Arbeit und in der Kirche) kommt die Übung und Routine, so daß es mir meist gar nicht bewußt ist, daß ich barfuß bin, und so soll es sein, nämlich eine Selbstverständlichkeit, derer man gar nicht eingedenk ist.

Andi:
Also, um ehrlich zu sein, und das schrieb ich ja auch schon ein paar Mal, bin ich froh, dass es nicht ganz selbstverständlich ist, denn dann mache es nur noch halb soviel Spaß, zumindest mir!
Irgendwie ist ja genau das, dass man etwas tut, was nicht Jeder tut und auch das Bewusstseinsgefühl, dass man barfuß geht das, was es so interessant macht!

Markus:

Gewisse Gebiete sind zwar für einen echten Barfußläufer unzugänglich, aber das sind fast ausschließlich solche, in denen es auch mit Schuhen eigentlich keinen Spaß macht.


Andi:
Naja, das kann man so ja auch nicht sagen, denn es gibt durchaus schöne Wanderwege durch die Natur, bei denen es eine Freude ist, über sie zu gehen, aber diese sind vielleicht mit Schotter ausgelegt, sodass es ein schöner Ort ist, aber dennoch nicht um barfuß zu gehen.
Folglich kann man nicht sagen, dass nur Orte für Barfüßer nicht schön oder geeignet sind, die es auch für Schuhträger nicht sind!


Markus:
Das Gehen auf geschotterten Wegen kann man trainieren; ich dachte eher an Gegenden mit scharfkantigem Geröll oder vielen Dornen; diese sind für Barfüßer unzugänglich und der Aufenthalt dort wird auch für den Schuhträger in der Regel keine Lust sein.

Andi:
Von dieser Warte aus ja, aber man kann es nicht so pauschalisieren, wie Du es tust, denn es gibt durchaus Orte, an denen es schön ist, man diese aber barfuß nicht begehen kann, mit Schuhen dagegen eben schon!

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Liebe Grüße von Andi!


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