Hallo zusammen!

Ich möchte Euch heute von einem kleinen Ereignis berichten, das ich am Montag dem 04. 07. bei meiner 1 € -Tätigkeit in einem Kindergarten erlebt habe.

Am letzten Freitag, dem 01. 07. war eine Einweisung von der Arge (Arbeitsgemeinschaft), bezüglich des 1 € -Jobs, den wir ein halbes Jahr machen müssen und eventuell verlängert bekommen. Es geht bis zum 31. 12. diesen Jahres, doch die Genehmigung der Maßnahme selbst läuft bis zum 30. 06. 06, sodass für uns eventuell eine Verlängerung möglich ist.
Wir bekommen in der Stunde 1, 02 €, 2 Tage Urlaub pro Monat, der nicht bezahlt wird, genauso wenig, wie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und bei Arbeitsunfällen. Wir haben eine Stundenwoche von 32, 5 Stunden, mit der täglichen Pausenzeit von 30 Minuten.
Wir bekommen also bei 130 Stunden im Monat einen lächerlichen Hungerlohn von 122, 40 €, da hat man für die erbrachte Leistung auch nicht viel, auch wenn 345 € ALG 2 (Arbeitslosengeld 2) dazu kommen, aber das mal nur am Rande!

Die Anwesenheit wurde überprüft und wir fuhren zu unserem "Arbeitgeber", den die Arge bezahlt und für den wir arbeiten.
Wir wurden in einem Raum über alles informiert, fuhren zu einem Berufsbekleidungsgeschäft und bekamen unsere Arbeitskleider gestellt: Hose und Unfallschuhe. Dann war hiermit der erste Tag beendet, nachdem wir mit einem Kleinbus, mit dem wir auch zu dem Geschäft und dem Arbeitgeber gefahren sind, wieder zur Arge zurück gefahren wurden, wo wir uns morgens trafen.
Am Montag war dann der erste "richtige" Arbeitstag und wir trafen uns vor einem Kindergarten.

Unsere Sozialarbeiterin, die sehr nett und bei Problemen oder Fragen unsere Ansprechpartnerin ist, führte an diesem Morgen wieder alle Arbeiter (einschließlich mir), die hinter dem Kindergarten arbeiten, einzeln in das Gebäude um uns die Toilette, die wir benutzen können, zu zeigen und ging auch wieder kurz mit uns den beruflichen Werdegang und die Personalien durch.

Als ich mit ihr den Kindergarten betrat, zog ich an der Türe meine Arbeitsschuhe aus, obwohl eine Kindergärtnerin und auch sie meinte, ich könne meine Schuhe ruhig an lassen, da ja auch die Kinder Schmutz verteilen würden, wenn sie im Sand etc. gespielt hätten, sie müssten eh immer fegen.
Ich sagte aber, dass ich sie aus Rücksicht ausziehen würde und auch am liebsten barfuß gehen würde, denn ich hatte schon auf Erde gestanden und mit einer Hacke und Schaufel, später auch mit einem Pickhammer gearbeitet, sodass doch viel Erde in dem Profil hing, was ich dann auch zu ihnen sagte.
Ich ging dann mit der Sozialarbeiterin in einen Raum und sagte zu ihr, dass ich mal recht froh bin, wenn ich die "Dinger" mal ausziehen kann und dass ich auch am liebsten barfuß gehen würde. Sie sagte: "Das glaube ich ihnen" ich sagte weiter, ich täte das seit einem Jahr nun verstärkt und sie sagte etwas lachend: "Ja? Ehrlich?"
Ich sagte "ja" und erwähnte dabei, dass ich in einem Barfußforum registriert sei und dass ich mich schon mit einigen Leuten getroffen hätte und wir auch Treffen in größerem Rahmen unternehmen würden, eben Wanderungen in Stadt und Natur.

Sie sagte: "Barfußforum? Ehrlich?" Sie lachte und meinte weiter: "Es ist ja echt erstaunlich, was es im Internet so alles gibt!"
Ich sagte, auch wenn eine Kindergärtnerin es nicht immer leicht hätte, diese könnten ohne Socken in offenen Schuhen arbeiten und auch sonst sommerlich gekleidet sein und wir müssten für 1, 02 € mit Socken und dicken Arbeitsschuhen schwitzen, worauf sie mir zustimmte.
Nachdem wir meine Personalien und den beruflichen Werdegang besprochen haben, gingen wir wieder zur Eingangstüre und ein kleiner Junge sagte: "Schau´ mal, der Mann geht ja barfuß!" Ich sagte: "Nein, ich gehe bestrumpft", aber das hörte er nicht mehr, er spielte weiter.

Die Sozialarbeiterin sagte, sie würde nicht barfuß gehen, auch zu Hause nicht, da sie dann noch kleiner sei, als sie es so schon ist und ich meinte darauf, sehr Viele, die draußen nicht barfuß gingen, täten es aber zu Hause.
Ich sagte weiter, zu Hause sähe doch dann nur ihre Familie ihre Größe und die würden sie ja kennen und im Übrigen sei es doch nicht schlimm, dass sie klein ist, sie habe außerdem das gewisse Etwas! Sie lachte freundlich und bedankte sich, ich meinte es auch ehrlich.
Sie ist eine sehr nette und verständnisvolle Person und hat eine liebe Ausstrahlung, ihre zwei Mädchen sind übrigens auch in diesem Kindergarten und sind auch sehr lieb.

Ich sagte heute (Donnerstag) zu ihr, wenn der Bericht im Forum stehe, gäbe ich ihr mal die Webadresse und teile ihr meinen Forenname mit, sodass sie sich den Beitrag mal durchlesen kann.
Sie war, als es noch wärmer war, selbst in offenen Schuhen und ohne Socken.
Ich sah übrigens, dass die Kinder einen kleinen Barfußpfad hinter dem Haus haben, mit kleinen Feldern, in denen Sand, größere Kieselsteine und Weinkorken sind, ich glaube auch Rinde, morgen schaue ich mal wieder!

Liebe Grüße von Andi!