Heute morgen, 5.00 Uhr. Ich steige in die Stadt hinunter und besteige den ersten Zug Richtung Arosa. Innerhalb einer Stunde bringt er mich über die teilweise 60 o/oo Steigung zur Endstation. Um halb sieben starte ich und durchquere das noch halb schlafende Arosa. Bereits in der Sonne steige ich über Alpweiden zum Fürkli und dann steil hinunter (steinig!) zum Urdensee. Von der Alp gehts ungefähr 1500 m auf einer meist kiesigen Strasse und auch die folgende steinige Abkürzung schont die Füsse nicht unbedingt. Schliesslich erreiche ich die Teerstrasse und bald auch das Dorf Tschiertschen, von wo mich das Postauto innert 20 Minuten nach Hause bringt.

Wozu ich dies schreibe? Die ganze Zeit über war ich barfuss. Hätte ich das vor vier Jahren gemacht? Wohl kaum, mindestens in der Bahn und im Postauto hätte ich die Sandalen angezogen und den Weltkurort Arosa hätte ich kaum barfüssig durchquert. Fazit: Das Problem der Barfüsser liegt bei ihnen selbst, allenfalls bei ihren Angehörigen. Den Leuten in der Stadt, im Zug und im Bus ist es nämlich in aller Regel völlig wurst, ob einer mit oder ohne Schuhe darherläuft. Hingegen war die Schuhlosigkeit schon oft der Anlass für ein nettes Gespräch. Also: Wer bis jetzt die Fussbekleidung nur ganz schüchtern im Wald abgelegt hat, soll dies in Zukunft ohne Hemmungen auch in der Oeffentlichkeit tun. (Was nun wiederum nicht heisst, dass man mit Teufels Gewalt Aufsehen erregen soll, indem man barfuss und in Shorts in ein Erstklassrestaurant eindringt!! Es gibt zweifellos bei aller Freiheit auch Grenzen des An- oder Ausgezogenseins!)

Meine heutigen Bilder:

http://homepage.hispeed.ch/Walter_Giger/Urdenfuerkli/index.htm

und hier Bilder von drei verschiedenen Barfüsserarten:

http://homepage.hispeed.ch/Walter_Giger/Montalin/index.htm

Meine Fotos