Doch die Denkweise stimmt durchaus. Als Kind wurden meine Füsse auch immer schön warm verpackt. Sogar in der Wohnung trug ich mit Lammfell gefütterte Hausschuhe.
Waren sie nicht in warme Schuhe verpackt sondern steckten z. B. nur in Socken, wurden sie sofort eiskalt; auch in der beheizten Wohnung. Aber auch in Winterstiefeln mit dicken Socken hatte ich sofort eiskalte Füsse wenn ich irgendwo im Winter ein paar Minuten im Freien stand.
Die Erkältung danach ließ normalerweise nicht lange auf sich warten.
Ich erinnere mich an den Besuch bei einer Familie in Kanada.
Die drei Kinder und der Hausherr waren barfuss. Es war ein Betonboden ohne Teppichbelag ebenerdig und ohne Keller drunter. Und ich hatte Turnschuhe und dicke Socken an und eiskalte Füsse.

Logische Folgerung: Kalte Füsse in Schuhen und eiskalte Füsse barfuss = andere Barfussläufer müssen auch kalte Füsse haben.

Pfarrer Kneipp hat es umgekehrt und gesagt: "Barfussläufer haben keine kalten Füsse."

Die landläufige Meinung ist allerdings, dass man krank wird, wenn man barfuss auf kühlem Untergrund läuft.
In einem Lied von Reinhard May über sein Familienleben hat dieser seinen Sohn damals auch zurechtgewiesen:
"Lauf hier nicht barfuss rum; zieh dir Puschen an!" hieß es
da in einer Liedzeile.
Die Mutter eines Nachbarjungen wies ihn auch immer zurecht, wenn er sich mal der Schuhe entledigt hatte.
"Zieh deine Schuhe an; sonst wirst du krank." sagte sie immer.

Wie soll da Normalbürger auf die Idee kommen, dass jemand barfuss
keine kalten Füsse haben könnte.

Lothar