Negativer Abend in Saarbrücken! :-( (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 27.06.2005, 11:47 (vor 7032 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi,

ich kenne das Saarland nur vom Durchfahren mit dem Fahrrad. Da ich damals noch "überzeugter Schuhträger" war, kann ich nicht sagen, ob das Saarland "barfußfeindlich" ist oder nicht. Was ich aber festgestellt habe: Beim Durchfahren hatte ich den Eindruck, als ob es dort mehr unzufriedene Leute gab als etwa in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, wo ich vorher durchgeradelt war, als auch in Luxemburg, wo ich später war. Gibt es im Saarland prozentual mehr arbeitslose Leute? Am schlimmsten waren jugendliche Personen der "Nullbock-Generation", die irgendwo herumlungerten, wirres Zeug vor sich hinlallten, einiges an alkoholischen Flüssigkeiten in sich hineinkippten, die Flaschen zerdepperten und die Flüssigkeit, die sie oben aufgenommen hatten, gleich unten wieder rausließen. Am trostlosesten empfand ich die Situation in der "Mittelstadt" Völklingen, dort wurde ich von denen angemacht, weil ich kurze Hosen trug (und das bei über 25°C!). Um zerbrochene Flaschen mußte ich einen Bogen fahren, denn nicht nur Scherben im Fuß, sondern auch Scherben im Reifen sind gemein. Die Leute sind also nicht spezielle Barfußgegner, sondern "nur" Gegner von allem, was anders ist als sie selber. Dein Pech, daß sie Schuhe tragen.

Saarbrücken empfand ich weniger schlimm, doch besitzt diese Stadt etwas, was damals der Grund war, weshalb ich die Route gerade durch diese Stadt gewählt hatte. die Saarbahn! Bist Du schon mal barfuß mit dieser "besseren Straßenbahn" gefahren? Oder wimmelt es in diesen Zügen auch nur so von Leuten, die Du lieber von hinten als von vorne siehst, z. B. illegale Grenzgänger (gibt es die dort überhaupt noch?) aus dem französischem Saargemünd?

Ich neige nicht dazu, andere Leute anzusprechen, also auch keine, die barfuß laufen, noch dazu "unecht". Und wenn ich einen Barfüßer ansprechen sollte, dann nur an Orten, an denen es mir selber zu kalt, zu unwegsam oder sonst was ist, also nicht im Sommer in der Stadt. Vielleicht taten der Frau nur die Füße weh und hat sich deshalb ihrer Schuhe entledigt. Vielleicht war es ihr im Grunde genommen auch peinlich. Daß sie dann nicht gerade begeistert war, ist nachvollziehbar.

Markus hat recht mit seiner Definition von "Art zu laufen". Auch ich habe das beobachtet: Wenn ich mich normal bewege (zu Fuß oder auf dem Fahrrad) und mich nicht andauernd umdrehe, dann passiert weniger wie wenn ich etwa hinke, z. B. aufgrund einer Verletzung (egal ob ich barfuß bin oder Schuhe trage). Im allgemeinen stören mich böse Bemerkungen wenig, da sie in der Regel von Leuten kommen, mit denen man nichts zu tun haben will. Gefährlicher sind die Leute, die zu f e i g e sind, sich mit einen anzusprechen und gleich die Polizei rufen. Aber das passiert im Saarland wohl selten, das passiert wohl nur hier im Zofinger Raum. Wobei vermutlich bei mir nicht nur Barfüßigkeit oder/und das Tragen von kurzen Hosen eine Rolle spielt, sondern auch sonst mein Verhalten gegenüber der Polizei. Auch wenn ich Dienstkleidung trage und einer Polizeistreife begegne, habe ich nicht selten Ärger. Etwa weil ich erröte. Oder weil ich das Polizeifahrzeug anstarre. Oder weil ich instinktiv zusammenzucke. Ein Hund merkt ja auch, ob ein Mensch Angst hat. Da der Charakter vieler Polizisten, Zöllner, Türsteher vor Diskotheken usw. (NICHT ALLER!!) dem eines Kettenhundes nicht unähnlich ist, überrascht das eigentlich nicht.

Nachdenkliche Grüße
Michael aus Zofingen


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