Negativer Abend in Saarbrücken! :-( (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Monday, 27.06.2005, 11:17 (vor 7032 Tagen) @ Andi35

Hi Andi!

Andi:

......Ich konnte mich aber dennoch nicht überwinden, dort barfuß zu gehen, es tat niemand, was mich normalerweise ja nicht stört, auch Flip-Flops bei Männern scheinen in dieser Discothek kein Problem zu sein, denn ich sah einige Männer mit diesen und ich bedauerte, dass ich Meine nicht auch angezogen hatte!


Markus:

Flipflops sind bei dem derzeitigen Wetter wirklich kein Problem; ich sehe derzeit immer und überall sehr viele Personen beiderlei Geschlechts, also auch Männer in Flipflops. Barfuß geht hingegen kaum jemand; ich habe in dern letzten Tagen in München gerade mal drei Männer und KEINE Frau barfuß gehen sehen (wobei ich Personen, die ihre Schuhe in der Hand tragen, nicht rechne).


Andi:
Ja, aber in unseren Discotheken ist es nicht üblich, nicht für Männer, in den "Dingern" zu gehen, man kommt leider in den anderen Discotheken erst garnicht `rein, wenn man diese trägt!
Eine Frau dagegen wird sogar in Birkis in eine Disco gelassen, das habe ich in meiner ehemaligen Stammdisco selbst schon erlebt!

Markus:
Nun ja, davon verstehe ich zugegebenermaßen nicht viel, da ich schon seit vielen Jahren in keiner Discothek mehr gewesen bin (und auch vorher nicht der große Discogänger war), aber jetzt kennst Du eine Discothek im Saarland, wo Flipflops an Männerfüßen eben doch "zulässig" sind. Ansonsten solltest Du vielleicht bezüglich der Fußbekleidung ein bißchen experimentieren (bei Zurückweisung haste halt das Geld, das die Leut' nicht wert sind, gespart). M. E. dürfte Sokkenlosigkeit mit eleganten Slippers oder Dockers aber kein Problem sein, wenn die übrige Bekleidung stimmt.

Markus:

Derart viele Negativbegegnungen sind mir noch nicht widerfahren, auch nachts nicht, und zwar weder in München noch in Düsseldorf. Da Du aber dauernd Derartiges berichtest, muß ich daraus schließen, daß im Saarland (dem einzigen Bundeslande, in dem ich noch nie war) die Stimmung besonders barfußfeindlich ist oder daß Du durch Deine Art zu laufen Blikke und Reaktionen auf Dich ziehst.


Andi:
Nein, dem ist nicht so, da ich nicht bewusst lange nach Menschen schaue, zumindest nicht bei Menschen, die mir unsympatisch sind und ich schon eine aggressive Stimmung "wittere"!
Meine Art ist und das solltest Du bestätigen können, Jan und Andreas (SU) z.B. können es, lebhaft und freundlich und in keiner Weise so, dass ich Negatives anziehe, übrigens kann Dir das auch Martin aus Homburg bestätigen!
Für diese Typen reicht es schon, dass man barfuß ist, ansonsten suchen sie sich einen anderen Grund!

Markus:
Ja, ich kann bestätigen, daß Deine Art lebhaft und freundlich ist, ich habe freilich auch bemerkt, daß Du die Menschen mit Blikken auf Deine Barfüßigkeit aufmerksam machst und geradezu scharf auf Kommentare bist, von denen Du Dir natürlich wünschst, daß sie ausnahmslos positiv seien, was aber nicht der Fall ist. Zurückhaltende Menschen enthalten sich jedes Kommentares (was ich auch täte, wenn ich Dir unerkannt über den Weg liefe, ob ich selbst barfuß wäre oder nicht, im letzteren Falle sogar erst recht); andere gukken mißbilligend, und die ganz Ungezogenen spotten und geben dumme Kommentare von sich.
Ansonsten müßte Dir doch zu denken geben, daß niemand sonst im Forum so viele Negativkommentare verbucht wie Du, auch Michael aus Zofingen nicht, der ja stets ausführlich berichtete.

Andi:

Hast Du denn nicht gemerkt, dass ich alles um mich herum registriere ohne dass ich großartig herum schaue? Ich sehe vieles aus den Augenwinkeln oder durch einen kurzen Blick, den die Leute oftmals noch nicht mal mitbekommen!
Ich erwarte auch keine Reaktion, bin aber natürlich froh, wenn dann eine Positive kommt, wer ist das denn auch nicht?

Markus:
Ja, das hattest Du erwähnt, wobei ich freilich nicht weiß, wieviel davon tatsächlich stimmt und wieviel Du als Reaktion auf Deine Barfüßigkeit interpretierst, denn an dem Abend, den wir zu dritt in Düsseldorf verbracht hatten, hattest Du von manchen Reaktionen, die ich gar nichzt mitbekommen hatte, berichtet. Daß ich manches nicht wahrnehme, empfinde ich übrigens gar nicht als Mangel: Meine Aufmerksamkeit ist halt auf etwas anderes gerichtet, was Du vielleicht nicht bemerkst; im übrigen zeigt es mir, daß ich das Barfußgehen als so normal empfinde, daß mir die Tatsache, daß ich barfuß bin, oft gar nicht bewußt ist und ich deshalb auch gar nicht darauf aus bin, möglichst viele Reaktionen "einzufangen".

Markus:

Dieser Eindruck wird dadurch verstärkt, daß Du ansonsten versuchst, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen und das Barfußlaufen zum Thema zu machen.


Andi:
Ist es eine Schande, wenn man noch den Kontakt zu den Mitmenschen pflegt? Ich suche mir die Leute, die ich anspreche, aus!
Ich machte das Barfußgehen darum zum Thema, weil sie selbst barfuß waren (im Gegensatz zu Dir ist bei mir barfuß, wer auch barfuß geht, ob Schuhe in der Hand oder nicht) und wie kann man besser ein lockeres Gespräch beginnen, als wenn man eine Person anspricht, der scheinbar das Gleiche gefällt wie einem selbst?

Markus:
Wenn ich Schuhe trage und jemanden sehe, der die gleichen Schuhe trägt wie ich (oder ein anderes gleichartiges Kleidungsstück), mache ich das auch nicht um jeden Preis zum Thema. Bei mir muß sich ein Gespräch halt "aus der Situation ergeben"; daß mir jemand anders zufällig barfuß entgegenkommt, wenn ich selber barfuß bin, reicht halt nicht aus, da ich nicht weiß, ob die andere Person für einen Kontakt mit mir überhaupt offen ist.

Markus:

Ich werde dagegen, auch wenn ich allein bin, in der Regel nur angesprochen, wenn ich offen dafür bin (hatte heute in der U- Bahn ein nettes Gespräch mit einem jungen Mann, der sich aufgeschlossen zeigte und meine Barfüßigkeit "tough" fand).


Andi:
Ich bin immer offen, also auch offen für nette Gespräche und meine Art hat sich nicht verändert, nur weil es mir schon seit Januar 2004 dreckig geht! Solange man mich in Ruhe lässt, lasse ich auch Andere in Ruhe, gehe höchstens freundlich und locker auf Menschen zu, was ich früher nicht konnte!
Aber bei mir hat auch keine Frau den Eindruck, dass ich sie anmachen will, ganz sicher nicht, weil ich nicht wie die typischen Abschlepper aussehe, die Frauen "auf´s Kreuz" legen wollen, aber vermutlich ist es genau das! Sie fallen ja meist auf die falschen Typen herein und Anständige schauen in die Röhre! Zitat aus einem Lied: "Du musst ein Schwein sein in dieser Welt!"
Meine Art ist heiter, locker und offen, das kann ich ohne mich hervorheben zu wollen behaupten und es wurde mir auch schon verdammt oft bestätigt!

Markus:
Ich glaube Dir ja, daß Du die Frauen nicht "anmachen" oder "abschleppen" willst, aber wissen das auch die Frauen? Ich kann es jedenfalls keiner Frau verdenken, daß sie abweisend reagiert oder flüchtet, wenn sie nachts von einem unbekannten Herrn angesprochen wird.

Andi:

Ich sah eine Frau, die ihre Schuhe in der Hand trug und barfuß ging, ging auf sie zu, lachte freundlich und sagte: "Nun bin ich nicht mehr der Einzige Barfüßer, ich leiste ihnen ein wenig Gesellschaft und wir barfüßeln ein wenig zusammen", aber sie schaute mich nur ernst und unsympathisch an, worauf ich sagte: "Na gut, dann eben nicht" und ging meiner Wege.


Markus:

Diese Reaktion wundert mich gar nicht, denn die Frau dachte gewiß, daß Du sie "anbaggern" wolltest. Ich käme nie auf die Idee, (nachts) eine mir unbekannte barfüßige Frau anzusprechen; allerdings bin ich auch seit Jahren liiert.


Andi:
Das bin ich zwar nicht, aber das ist ja auch wieder ein anderes Thema, von Anmache kann allerdings keine Rede sein, wenn ich freundlich und unverbindlich neben ihr her gehe und mir keinen dummen Spruch halte wie: "Sie haben tolle Augen" oder "Sie haben schöne Füße" oder weiß ich was, denn das sei eindeutig, ich wollte dagegen nur eine nette Begleitung, der das Barfüßeln ja offensichtlich auch Spaß macht!
Leider können die wenigsten Menschen einschätzen, wer nur leere Worte macht oder wer von seiner Art ehrlich ist! Menschenkenntnis, zumindest annähernd das Gefühl für einen Menschen, gibt es nur bei sehr Wenigen! :-(

Markus:
Das ist es ja; Du wolltest nur ein Stückl mit ihr zusammen barfuß laufen; sie konnte das aber nicht wissen und dachte daher, Du wollest was ganz anderes von ihr, zumal Du ja durchblikken ließest, daß es Dir gefiel, daß sie mit nackten Füßen herumlief.

Andi:

Nach einer Weile sah ich wieder eine Barfüßige mit ihrer Freundin an einer Ampel stehen, auf dem St. Johanna Markt und ich kam mit ihnen in ein nettes Gespräch und erfuhr, dass sie von Merzig sind, denn sie wollten wissen, wie sie nach Hause kommen, ich hätte sie gefahren, wenn es mir möglich gewesen wäre.
Ich schlug vor, dass wir noch ein wenig zusammen durch die Stadt gehen


Markus:

Auch diese Frauen hatten ganz offensichtlich kein Interesse, die Zeit mit Dir zu verbringen, und erteilten Dir daher die "sanfte Abfuhr", wobei ihr angebliches Bedürfnis, noch wenig zu ruhen, natürlich nur ein Vorwand war, um Dich loszuwerden.


Andi:
Das denke ich auch, aber sie saßen schon dort, als ich kam und taten es auch noch, als ich schon weiter weg war, da ich mich noch einmal zu ihnen umdrehte!
Vielleicht fanden sie aber in dieser Zeit auch ein "Opfer", das sie nach Hause fuhr, denn sie suchten ja einen Fahrer!
Hätte ich ihnen angeboten, sie zu fahren, wären sie sicher noch bis in den späten Morgen mit mir herum gegangen!

Markus:
Bist Du Dir da so sicher? Wenn sie nach Hause gebracht werden wollten, hätten sie ganz sicher protestiert, wenn sie gemerkt hätten, daß du mit ihnen woanders hinwillst. Wer nach Hause will, hat kein Interesse, vorher noch bis in die frühen Morgenstunden mit einem fremden Herrn durch die Gegend zu laufen.

Markus:

Jeder, der sich zum Barfußlaufen entschließt, beginnt irgendwann mit dem ersten Schritt; das Training und die Erfahrung kommen erst später!


Andi:
Ja, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Die das ernsthaft und dauerhaft vorhaben, so in der Art wie wir, sie taten es gerade mal, weil sie Lust dazu hatten oder vielleicht tatsächlich die Schuhe mal drückten, aber aus ihrer Sicht müsste es dann doch sehr gefährlich sein und für sie die Natur wohl geeigneter!

Markus:
Ich habe in der Stadt mit dem Barfußlaufen angefangen; Gehwegplatten und glatter Asphalt waren meine anfänglichen Bölden; erst später kamen grober Asphalt, Feinschotter, Flußkiesel und gröberer Schotter hinzu. Da hab ich so manches Mal (innerlich, und wenn ich allein war, auch äußerlich) "die Zähne zusammengebissen" und eisern weitergemacht, denn andernfalls wäre ich heute wohl weitaus weniger gut trainiert. Eisernes Training ist die oberste Regel beim Barfußlaufen.

Markus:

Im übrigen halte ich das Barfußlaufen generell nicht für gefährlicher als das Laufen mit Schuhen.


Andi:
Das halte ich aber jetzt doch ehrlich für ein Gerücht und kann diese Aussage nicht, wie sicher auch Wenige, mit Dir teilen!
Ich schreibe nur: Glas oder Spritzennadeln! Nur mal als Beispiel, mit Schuhen passiert da nichts, aber barfuß hat man dann ein Problem!
Auch wenn wir noch so gerne barfuß gehen und immer nach positiven Argumenten suchen, sollten wir uns nicht selbst belügen und etwas vormachen: unser Umfeld ist total barfußunfreundlich!
Gefährliche Dinge, die ich nannte und auch unangenehmer Dreck und Fäkalien sind für Schuhträger nur halb so unangenehm wie für Barfüßer, die mit nackten Füßen in etwas treten und in direktem Hautkontakt damit stehen, das sieht wohl die Mehrzahl so, darum gehen ja auch so "viele" Menschen barfuß durch die Gegend!

Markus:
Da die Füße des Menschen zum (barfüßigen) Gehen konzipiert, Schuhe dagegen eine verhängnisvolle Erfindung sind, kann man eben fast überall barfuß laufen, wobei Dornendikicht, scharfkantige Lava und polares Inlandeis natürlich ausgenommen und ohnehin zum menschlichen Aufenthalt ungeeignet sind. In deutschen Städten ist Barfußlaufen von den Böden her dagegen kein Problem, und wenn ich Glasscherben oder Hundekakke sehe, kann ich ja ausweichen. Ich trete mir nur selten etwas ein und wenn, konnte ich es bisher immer sofort entfernen.

Markus:

Kopf hoch!


Andi:
Danke, ich versuche mein Bestes!

Barfüßige Sommergrüße aus dem Süden,
Markus U.


Diese Grüße auch an Dich von Andi!


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