Meine Junireise - letzter Tag (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 26.06.2005, 23:10 (vor 7032 Tagen)

Hallo

MITTWOCH:
Kaub:

Wie am Vortag beschlossen setzte ich mit der Rheinfähre über nach Kaub und von dort zur berühmten Pfalz, einer Zollstation aus dem 14. Jahrhundert. Da es noch früher Vormittag war, hatten die Schiffsböden auch noch keine Gelegenheit unangenehm heiß zu werden. Auf der Insel Pfalzgrafenstein, auf der sich die Pfalz befindet, ist eine Menge feinster Sand vorhanden, aber auch große Steine. Der Weg zur Pfalz ist angenehm mit Holz befestigt, wenn ich mich recht erinnere. In der Pfalz sind ebenfalls nur angenehme Böden. Eine Runde um die Pfalz herum wurde allerdings zur Kletterpartie. Auf der nördlichen und östlichen Seite ging es noch ganz gut, auf der südwestlichen Seite kletterte ich dann über große teils wackelige Steine, die dort der Uferbefestigung dienen. Diese Runde hätte ich mir natürlich auch sparen können. Auch die Stadt Kaub ist ganz hübsch, aber nicht überragend.
St. Goarshausen:
Auch eine hübsche Stadt mit einem alten Hafen mit Portalkran, einem mittelalterlichen Wohnturm, und schönen Aussichten nach St. Goar sowie den Burgen Rheinfels, Katz und Maus. Auf die Loreley, die mich bereits vor ein paar Jahren enttäuschte, fuhr ich nicht nochmal und die Burgen Katz und Maus sehe ich mir vielleicht später mal an.
Nachdem ich St. Goarshausen verließ entdeckte ich an der B42 ein Hinweisschild zur Pulsbachklamm. Da ich Klammen aus den Alpen als besonders beeindruckende Schluchten kenne, wurde ich sofort neugierig und sah mir das an. An die atemberaubenden Alpenklammen kommt sie nicht heran, aber sie war auch ganz nett. Der Weg war auch einigermaßen gut zu begehen, zwar teils etwas steinig, aber durchgehend Naturboden.
Braubach:
Für den Ort Braubach nahm ich mir keine Zeit, da ich noch einiges vorhatte, aber die über dem Ort liegende Marksburg, die einzige unzerstörte Burg am Mittelrhein, wollte ich mir nicht entgehen lassen. Vom Parkplatz ging es zunächst auf angenehmem Asphalt zum Burgtor, dann auf uraltem schlechtem Steinpflaster, genau wie auf Ehrenbreitstein, zum Kassenbereich. Warnungen zu meiner Barfüssigkeit gab es dort nicht, obwohl sie vielleicht berechtigt gewesen wären. Während der Führung ging es auf etwa hundert Metern auf einem groben Schotterweg durch einen Kräutergarten. Die Schottersteine hatten eine Größe von durchschnittlich etwa zwei Zentimeter. Da hieß es: Zähne zusammenbeißen! Reaktionen gab es auch hier, abgesehen von erstaunten englischsprachigen Touristen, nicht zu meinen nackten Füßen. Ansonsten eine schöne Führung, eine schöne Burg, schade nur, dass man nicht auf den Turm kann.
Lahnstein:
Zunächst besichtigte ich die Altstadt von Oberlahnstein mit der Martinsburg, einer alten Wasserburg direkt am Rheinufer, die allerdings nicht betreten werden kann, sowie das alte, sehr schöne Rathaus. In Niederlahnstein sah ich noch das Wirtshaus an der Lahn, in dem einst Goethe speiste und wanderte dann zur Lahnmündung.
Bad Ems:
Für Bad Ems hatte ich eigentlich keine Zeit mehr, aber fotografierte noch das Panorama mit Kasino und anderen Bauten an der Lahn und suchte nach Resten der vor Jahren stillgelegten Malbergbahn, einer alten Standseilbahn. Den Malberg fand ich, die Bahn nicht, aber dafür entdeckte ich eine andere, vermutlich neuere und noch betriebene Standseilbahn am anderen Lahnufer.
Anschließend ging es dann durch das Lahntal und das Gelbachtal zur Autobahn und nach Hause. Ich bedauerte, dass ich für diesen Abschnitt den ich noch nie bereist hatte, nicht mehr Zeit hatte. Ich muss unbedingt bald mal eine Reise durchs Lahntal und den Westerwald machen.
Nachdem ich nun sechs Tage barfuß war, habe ich auch wieder einen persönlichen neuen Dauerbarfußrekord aufgestellt, den ich hoffentlich auch bald wieder brechen kann.

Viele Grüße

Ulrich


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