Meine Junireise - Tag 4 (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 26.06.2005, 14:50 (vor 7033 Tagen)

Hallo

MONTAG:
Bad Schwalbach:

Die 600-mm-Kurbahn fand ich nicht, die Stadt schien mir nicht besonders sehenswert und den Aussichtsturm auf der Schwalbacher Höhe fand ich ebenfalls nicht. Auf der Suche nach diesem Aussichtspunkt ging ich zwar etwa einen Kilometer auf unangenehm splittreichem Weg durch Wald, aber das brachte gar nichts.
Eltville:
Eltville ist eine wunderschöne Stadt, mit einer alten Burg direkt am Rheinufer und einer üppigen Blütenpracht rings um die Burg, im Festungsgraben, am Rheinufer und an vielen anderen Stellen. Vom Rheinufer erreichte ich durch eine kleine Pforte in der Stadtmauer den Festungsgraben und war von der bunten Flora mit vielen Rosen äußerst fasziniert. Der Boden bestand hier aus feinem Splitt, der weich war und sich angenehm lief. In der Stadt besteht überwiegend angenehmes Pflaster.
Kloster Eberbach:
Ein eindrucksvolles Zisterzienserkloster mit recht gut begehbaren Splittwegen im Außenbereich. Innen angenehmer kühler Steinboden. Hier wurden auch Teile des Films "Der Name der Rose" gedreht, in dessen Schlussszene eine junge Frau barfuß durch Schnee läuft. Im Museum nahm sich ein Herr viel Zeit mir und anderen alles zu erklären, meine Füße waren jedoch kein Thema.
Oestrich-Winkel:
Hier suchte ich den zur Weinverladung 1744 errichteten alten Kran, sowie das Graue Haus, das aus dem 11. / 12. Jahrhundert stammend als ältestes steinernes Wohnhaus Deutschlands gilt. Den Kran fand ich allerdings nicht, da er sich nicht im Ortsteil Winkel, sondern in Oestrich befindet.
Ingelheim:
Von Oestrich-Winkel setzte ich mit der Rheinfähre über nach Ingelheim. Als ich auf der Fähre den Wagen verließ merkte ich sofort wie heiß der dunkle Metallboden ist. Schnellen Schrittes suchte ich einen schattigen Bereich auf. Zum Fotografieren huschte ich noch einmal schnell über das heiße Blech, dann zurück in den Schatten und wieder ins Auto. Angenehm war das nicht, aber Verbrennungen gab es auch nicht.
In Ingelheim sah ich mir noch die Burgkirche an. Sie war zwar geschlossen, aber in sehr schöner Umgebung mit Mauern und Toren umgeben.
Bingen:
Eine geplante Besichtigung der Innenstadt Bingens verschob ich auf später, aber den Mäuseturm wollte ich gern aus der Nähe betrachten. Ich parkte an der B9 kurz hinter dem Bahnhof Bingerbrück. Von dort kommt man über eine Fußgängerbrücke durch ein altes Stellwerk über die Bahnanlagen direkt an den Rhein, von wo ein guter Blick auf den Turm möglich ist. Da er sich auf einer Insel befindet, war ein Erreichen natürlich nicht möglich. Ob es überhaupt Gelegenheiten gibt dort hinüberzufahren und den Mäuseturm besteigen zu können, war für mich nicht erkennbar.
Burg Sooneck
Bei Niederheimbach beschloss ich einen Abstecher zur Burg Sooneck, die auf asphaltiertem Weg vom Parkplatz aus ganz gut erreichbar war. Leider ist sie Montags geschlossen.
Anschließend machte ich mich auf die Suche nach einem Zimmer. Zwischen Niederheimbach und Bacharach fand ich nichts rechtes, man wollte meist um die 30 - 35 Euro für eine Nacht haben, was mir zu teuer war. Dabei kam ich aber auch durch wunderschöne Weinberge an den Hängen des Rheins und seiner Nebenbäche mit teils herrlichen Aussichtspunkten.
Bacharach
Schließlich fand ich in Bacharach ein Zimmer für 20 Euro pro Nacht. Bacharach ist eine besonders schöne alte Stadt mit angenehmem Kopfsteinpflaster, einer begehbaren Stadtmauer, schönen alten Türmen und Toren, Weinbergen und vielen Touristen. Auf der Stadtmauer sprach mich ein kleines barfüßiges Mädchen an, dass dort in einem direkt an der Mauer stehenden Haus wohnt, und staunte über mich. Meine Füße waren natürlich am Abend schon ausgesprochen schmutzig, was aber wohl er beeindruckte als abschreckte. Ich erklärte ihr dann, dass ihre Füße sicher auch so schmutzig wären, wenn sie den ganzen Tag überall barfuß herumliefe. Sie meinte dann, ich dürfe dort nicht barfuß laufen, der Bürgermeister hätte das verboten, aber es handelte sich natürlich um kindliche Phantasien. Eine sehr spaßige Unterhaltung, auf die ich gerne eine Weile einging. Die dabeistehende Mutter konnte sich teilweise kaum das Lachen verkneifen.
Nachdem ich mir übrigens im Zimmer die Füße gewaschen hatte, stellte ich fest, dass ich etwas im Auto vergessen hatte. Dieses parkte hinter der Stadtmauer am Rheinufer etwa 200 m entfernt. Als ich zurück war, waren meine Sohlen wieder recht gut eingefärbt.

Fortsetzung folgt ...


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