Meine Junireise - Tag 3 (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 26.06.2005, 13:26 (vor 7033 Tagen)

Hallo

SONNTAG:
Darmstadt-Ost:

Zunächst fuhr ich zum Ostbahnhof. Um dort die Reste der vermutlich Ende der achtziger Jahre stillgelegten Straßenbahnlinie 4 zu erforschen. Eine Runde entlang der ehemaligen Wendeschleife führte über meist ungepflasterte Gehwege mit feinem Splitt, was ich für eine Großstadt schon als ungewöhnlich empfand.
DA-Eberstadt:
Anschließend fuhr ich nach DA-Eberstadt, wo um 10:15 der Dampfzug nach Alsbach abfuhr. In Eberstadt wollte ich noch einen Straßenbahnzug in den engen Straßen, die kaum Platz zwischen Zügen und Häusern lassen, fotografieren, aber der Halbstundentakt hätte eine zu große Wartezeit erfordert. Der Dampfzug fuhr dann auf Straßenbahngleisen durch die schöne Landschaft an der Bergstraße. Niemand schien sich hier über meine Füße zu wundern.
DA-Kranichstein:
In Kranichstein besuchte ich das Eisenbahnmuseum, wo man mich beim Kauf der Eintrittskarte darauf aufmerksam machte, dass ich teils mit Schotter und Ölrückständen rechnen müsse, da ich keine Schuhe anhätte. Ich erklärte dann, dass ich damit schon gerechnet hätte und es mir nichts ausmacht, worauf auch keine Bedenken mehr geäußert wurden. Die Führung dort konnte übrigens in wunderbar kleinem Rahmen erfolgen, da außer mir nur ein einziger anderer Besucher anwesend war.
DA-Zentrum / Hauptbahnhof:
Bevor ich Darmstadt verließ, musste ich mir aber noch die Altstadt ansehen, von der offensichtlich nicht sehr viel den Krieg überstanden hat. Der Schlosshof war wegen einer Veranstaltung abgesperrt und das Rathaus verschwand hinter einer Unmenge von Hüpfburgen auf denen zahlreiche barfüßige Kinder spielten und zwischen denen auch barfuß umherliefen. Ansonsten fiel mir in Darmstadt noch besonders viele Glasscherben auf.
Im Hauptbahnhof rannte plötzlich ein barfüßiger Mann an mir vorbei, dem ich gerne ein Prospekt zum Thema Barfußlaufen zugesteckt hätte, aber er war zu schnell, rannte auf einen Bahnsteig und verschwand in einem Zug.
Wiesbaden-Neroberg:
Mein nächstes Ziel war die seit 1888 mit Wasserkraft fahrende Nerobergbahn, einer Standseilbahn in deren Wagen in der Bergstation Wasser hineinläuft, damit der dadurch schwerere Wagen den anderen hochziehen kann. In der Talstation wird dann sofort mit lautem Rauschen sichtbar das Wasser abgelassen. Auf dem Neroberg sind die Wege angenehm mit Kopfsteinpflaster befestigt, einen vernünftigen Ausblick gibt es allerdings nicht, da der Aussichtsturm gesperrt ist. An der Talstation gibt es noch ein kleines Museum der Nerobergbahn in einem ehem. Toilettenhäuschen.
Wiesbaden-Zentrum:
Zunächst sah ich in der Straße Hirschgraben einen barfüßigen Mann in einem Haus verschwinden. Dann ging ich durch die größtenteils mit Waschbetonplatten gepflasterte Fußgängerzone Langgasse. Ein sehr unangenehmer Boden. Ein paar hübsche Ecken mit uralten Fachwerkhäusern gibt es in Wiesbaden, aber ansonsten viel klassizistisches. An einem Brunnen in der Stadt wollte ich mich ein wenig abkühlen und schreckte dabei sofort zurück. Das Wasser war richtig heiß! Gut, dass Wiesbaden heiße Quellen besitzt wusste ich zwar, aber nicht dass diese aus ganz gewöhnlich wirkenden Brunnen im Stadtgebiet hervorsprudeln. Der Kochbrunnen (der Name hätte mich stutzig werden lassen müssen) diente jedenfalls keineswegs der erhofften Abkühlung. Ich staunte übrigens auch über die teils recht steilen Straßen in der Stadt, ich hatte mir Wiesbaden flacher vorgestellt.
Wiesbaden-Hbf.:
Nachdem ich zu Abend gegessen hatte, ließ ich noch einen Abstecher zum Hauptbahnhof folgen. Auf den Wiesen an der Friedrich-Ebert-Anlagen lagen noch einige barfuß in der Sonne. Der Hauptbahnhof scheint aber außer S-Bahn-Verkehr nicht viel zu bieten. Er scheint dafür aber völlig überdimensioniert zu sein.
Wiesbaden-Schläferskopf:
Schließlich legte ich noch einen spontanen Abstecher zum 454 m hohen Schläferskopf ein, auf dem ein Aussichtsturm steht. Ich fragte in dem benachbarten Lokal, ob man da wohl noch raufkönne, es war schon nach 20:00 Uhr, man verneinte das, erklärte mir aber auch, dass er nicht gerade erst geschlossen wurde, sondern bereits vor etwa 20 Jahren! Schade, dass Wiesbaden nichts für seine Aussichtstürme tut. Ich hätte sogar Eintritt bezahlt, aber offensichtlich ist man dort nicht an der schönen Landschaft interessiert.
Danach suchte ich mir wieder einen geeigneten Übernachtungsplatz, fand aber keinen und fuhr daher wieder zu dem Parkplatz, den ich in der ersten Nacht benutzte.

Fortsetzung folgt ...

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