Wie leistungsfähig sind Füße ? (Hobby? Barfuß! 2)

RainerL @, Stammposter, Friday, 24.06.2005, 14:22 (vor 7035 Tagen)

Hallo Barfußfans,

Gestern stand unser Betriebsausflug an, eine Radfahrt rund ums Steinhuder Meer (westlich von Hannover). Ich hatte schon im Vorfeld überlegt ob ich erstens mich barfuß traue am Betriebsausflug teilzunehmen und zweitens ob ich es schaffe. Zum ersten Punkt ist es so daß mich eine Menge Leute hier schon auf dem Gang mal barfuß gesehen haben oder wenn ich so auf dem Fahrrad fahre. Es war also kein großes Problem jedoch muß man auch da ein klein wenig Hemmungen überwinden. Falls Du Lorenz hier mitliest, war es bei Dir genauso, Du hast ja auch schon barfuß an einem Betriebsausflug teilgenommen ? Die Motivation das zu machen war daß ich es bei der letzten Radtour an einem Betriebsausflug nicht getan habe da ich da noch keine so große Barfuß-Fahrrad-Erfahrung hatte (es aber gerne gemacht hätte) und natürlich das "Sich-Trauen". In den letzten Jahren bin ich einige Tausend Fahrrad-Kilometer barfuß gefahren und so war ich eigentlich zum Punkt "Zweitens" Bestens gerüstet, auch bin ich in den letzten zwei Wochen fast täglich 20-50 km barfuß Fahrrad gefahren. Es war Gestern Traumwetter um die 30 Grad, kein Wind, kein Regen.

Bei Beginn der Radfahrt fuhr ich erst mal die 13 Kilometer vom Norden Hannovers bis zum Bahnhof. Dort warteten auch schon einige Kollegen und Kolleginnen unter Anderem auch die Arbeitskollegin die oft wenn sie mich barfuß auf dem Flur sieht das "Klasse" findet. Keiner sagte ein Wort zu meinen baren Füßen, die Meisten kannten ja meinen "Fimmel"

Nun mußte das Rad eine Rolltreppe hoch zur S-Bahn gebracht werden was auch gut gelang. Oben auf dem Gleis waren eine Menge Leute. Ob es Jemand auffiel daß ich dort barfuß war weiß ich nicht da ich mich auf den bald eintreffenden Zug konzentrierte und einen Kollegen zu begrüßen mit dem ich mich verabredet hatte. Dieser sieht mich oft barfuß und der kannte es schon. Mit der S-Bahn ging es dann nach Wunstorf. Dort stand schon ein Kollege der den Weg nach Steinhude kannte. Nun sind wir erst mal mit dem Rad nach Steinhude gefahren (8km).

Am Treffpunkt trafen wir nun den Rest der am Betriebsausflug teilnehmenden Personen (ca.70). Diese waren mit dem Auto angereist und hatten Ihr eigenes Rad dabei oder liehen sich vor Ort eins aus.

Es folgte nun die Radfahrt um das Steinhuder Meer von 26 km bis zum gemieteten Grillplatz in Etappen. Die erste Etappe führte in östlicher Richtung bis zu einem kleinen Aussichtsturm. Endlich konnte ich dahin mal ein bißchen Barfußlaufen was ja meist mehr Spaß macht als das Barfuß-Radfahren. Es ging auf einem schattigen Weg 500m lang teilweise über einen Holzplankenweg aber auch über angenehmen Waldboden mit teilweise festen und teilweise feuchten Böden. Nur auf die Wurzeln mußte man achtgeben. Der Ausblick auf das Steinhuder Meer war sehr schön vor Allem bei dem sonnigen Wetter das wir hatten.

Die nächste Etappe ging bis zu einem Wiesenbereich mit Sand wo einige sich Ihrer Schlappen entledigten und mit den Füßen ins Wasser gingen. Es folgte dann noch eine größere Pause im Strandbereich wo auch einige sich der Schuhe entledigten wie es am Strand halt üblich ist. Ich machte es mir aber statt am Strand in der prallen Sonne lieber mit einigen Kollegen unter Sonnenschirmen bei einem Weizenbier am Strandrestaurant gemütlich, barfuß war ich ja schon. Ach ja hatte ich schon erwähnt daß ich der Einzige Barfüßige außerhalb des Strands war? Ist ja immer so, wir Barfüßer sind halt in der Minderheit außer am Strand. In meinem Betrieb gelte ich deshalb als Exot werde aber nicht gemieden sondern ganz Normal behandelt.

Nach der langen Strandpause ging es weiter bis zum Grillplatz. Barfußtechnisch läßt sich berichten daß sich da auch ein paar weibliche Kollegen von den Schuhen befreit haben und gemütlich in der Wiese saßen. Und bei einige männliche Kollegen die mit Socken in Sandalen zum Betriebsausflug angetreten waren sah man nackte Füße in den Sandalen. Was so ein barfüßiger Strandaufenthalt so bewirkt ;-)

Zum Abschluß hatten sich einige Kollegen und ich überlegt statt mit der S-Bahn mit dem Fahrrad nach Hannover zurückzufahren und das haben wir auch getan. Auf den letzten Kilometern des ca. 50 km langen Abschnitts hatte ich dann das Problem wie sollte ich den Fuß belasten da der Ballenbereich mit dem ich meist fahre schon ziemlich "fertig" war. Und so belastete ich den Fuß immer wieder an anderen Stellen. Aufgeben kam nicht in Frage (obwohl ich Schuhe im Rucksack hatte, jaja halt kein "echter" Barfüßer aber ein "unechter" mit "Barfüßerehre" (nur scherzhaft gemeint)). Letzten Endes habe ich es geschafft. Es war ein schöner Tag und ich bin fast 100 km barfuß Rad gefahren. Mein persönlicher Rekord :-) Habe zu Hause die Füße unter kaltes Wasser gehalten und mit mit einer Eisgel-Fußcreme eingecremt, heute Morgen noch mal mit einer Fußcreme eingecremt und habe immer noch ein leichtes Brennen. Frage an euch. Seid Ihr auch schon so lange Radtouren barfuß gefahren und kann man sich noch besser drauf vorbereiten als ich es getan habe? Bin z.Zt. auch nicht allzuviel barfuß im Gelände da ich mich meist draußen barfuß auf dem Fahrrad bewege und drinnen nur auf glatten Böden (Teppich/Parkett/Linoleum,Fliesen...). Was mich aber sehr gewundert hat war daß ich keine Blasen am Fuß hatte wie ich auf den letzten Kileometern befürchtet hatte also scheinen die Füße doch sehr leistungsfähig zu sein :-)

Eine kleine Ergänzung noch: Ich hatte auf der Radtour ein nettes Gespräch mit einer Kollegin (nein nicht die oben erwähnte die ich am Bahnhof traf) bez. unseres Forenthemas. Es war die Kollegin von der ich schon mal berichtet habe die Interesse an Barfuß hat und im Urlaub auch schon mal Wochenlang barfuß gelaufen ist. Sie geht auch gerne barfuß aber hat Angst sich einen Fußpilz zu holen. Na diese Fehlinformation ließ sich leicht klären. Ob wohl auch einige sich wegen solch einer Fehlinformation nicht trauen?

Barfüßige Grüße und sorry daß der Bericht so lange geworden ist ;-)
Aber dafür schreibe ich ja momentan eher selten Berichte was oft daran liegt daß ich schon mit dem Lesen der vielen Berichte hier nicht mehr mitkomme aber auch damit daß es nicht viel gibt das erzählenswert íst ganz im Gegensatz als ich mit dem Barfußsein angefangen habe ist das Barfußlaufen ganz selbstverständlich geworden.

Rainer


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