Sehnsucht (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Tuesday, 14.06.2005, 16:40 (vor 7045 Tagen) @ Andi35

"Da beschwerten sich die Mitarbeiter beim Chef, der nach ihrem Empfinden persönlich nichts dagegen hat, was auch selten der Fall ist, denn Die sind meistens doch die Ersten, die es stört!"

Hallo Andi,

wer der erste ist, den Barfüßigkeit, eine bestimmte Art von Kleidung, Frisur, aber auch Dinge, für die man überhaupt nichts kann (Religion, Hautfarbe, Stimme, Körpergröße) stören, kann man nie sagen.

Wenn es einen Chef irgendetwas stört, dann besitzt er manchmal nicht den Mut, es zuzugeben. Vielfach sagt er dann: "Mich persönlich stört es überhaupt nicht, daß Sie hier barfuß laufen, aber manch einen Mitarbeiter, Kunden usw. stört es oder könnte es stören. Das würde der Geschäftslage schaden. Nie wird man erfahren, ob es in Wirklichkeit den Chef selber stört oder ob andere ausschlaggebend sind.

Schlimm ist es, wenn ein Chef sogar die Unverfrorenheit besitzt, derartige "Sattelbefehle" auch auf die Freizeit auszudehnen. Im Bankenwesen ist so etwas sicher die Regel, in meiner Branche zum Glück nicht. Bankkunden sind häufig Einzelpersonen, die nicht selten in der Nähe der Bankfiliale wohnen. Ein zufälliges Zusammentreffen wäre nichts außergewöhnliches und ein prüder Bankkunde würde vielleicht die Bank wechseln, wenn er einen Angestellten mal barfuß außerhalb der "erlaubten" Bereiche (Badeanstalt, Barfußpark) "erwischen" würde. Auch könnte es von Nachteil sein, wenn der Mitarbeiter ordentlich bekleidet vom abgesperrten FKK-Gelände auf die Straße geht. Ein "anständiger" Mann geht nicht aufs FKK-Gelände.

In meiner Branche (Chemie) gibt es keinen Einzelkunden, sondern ganze Delegationen, die einzelnen Menschen sind auch nur "arme Schweine", die meistens ganz woanders ansässig sind. Man begegnet sich kaum zufällig, und wenn schon, dann stört barfuß wohl weniger. Gestern hatte ich Kundenbesuch, was für mich bedeutete, daß ich mit denen zum Abendessen in ein Restaurant mußte, in Dienstkleidung. Somit konnte ich gestern nichts mehr barfuß unternehmen, "durfte" mir dafür auf Firmenkosten den Bauch mit Dingen vollhauen, die ich mir privat niemals gönnen würde. Da solche Anlässe für mich eher selten sind, konnte ich es verkraften. Wäre ich häufig mit Kunden unterwegs, dann bestünde die Gefahr, daß ich davon die Schnauze voll hätte. Dagegen könnte ich vom Barfußlaufen nie genug haben.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen


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