Barfüßiger Höhlenbesuch (Hobby? Barfuß! 2)

Franz (S), Stammposter, Monday, 13.06.2005, 12:31 (vor 7046 Tagen)

Barfuß in der Bärenhöhle

Am letzten Samstag kam mein bester Freund Markus U. zu mir zu Besuch.
Das Wetter war eher bescheiden, was den Sonnenschein anging, auch die
Temperatur war nicht gerade extrem. Da es uns an Ideen niemals mangelt, beschlossen wir kurzfristig, zur Bärenhöhle zu fahren.
In Eßlingen fand an diesem Tag das traditionelle Erdbeerfest statt, als Markus und ich jeweils drei Schalen davon erwarben. Direkt an meinem Hoftor war ein Stand mit Bekleidungsstücken errichtet worden, und die Frau an diesem Stand sah unsere nackten Füße. Spontan kam dann auch die typische Frage: "ist es denn nicht zu kalt?". Sie würde ja auch gerne Barfußlaufen, kann es aber nicht, weil sie irgendwelche Fußschäden hatte und somit Einlagen in ihren Tretern tragen muß.
Ich denke, daß man nicht lange raten muß, wodurch diese Schäden verursacht wurden.
Wir brachten dann schnell unsere Erdbeeren zu mir in die Wohnung, um diese in den Kühlschrank zu stellen. Noch schnell im Internet wegen den Öffnungszeiten der Bärenhöhle geschaut, dann ging es auch gleich los.

Als wir dann nach einem kurzen Tankstop und etwa einer Dreiviertelstunde den Parkplatz der Bärenhöhle erreichten, stellten wir meinen "Boliden" ab und begaben uns zur Kassa. Dann begann der Abstieg. Es war mit etwa +10 Grad relativ kühl. Hinzu kam, daß der Boden in der Höhle recht feucht, ja sogar stellenweise naß war.
Dies war aber ein sehr angenehmes Gefühl an den Füßen. Auch der feine Splitt dort war sehr angenehm. Wir trafen auch gleich auf eine Gruppe, die von einer Höhlenführerin geführt worden ist. Auch viele Kinder waren zugegen. Ich persönlich vermißte so manche Bemerkungen von Kindern ob unseren nackten Füßen. Allerdings gehörte deren Aufmerksamkeit mehr unseren Füßen als der Höhlenführerin, denn sie starrten unentwegt auf unsere Füße. Nach einiger Zeit war die Führung zu Ende. Mir persönlich kam es so vor, daß man unten in der Höhle den Bezug zur Zeit verliert.

Nach dem Besuch der Höhle wollten wir auch etwas essen gehen und so begaben wir uns auf dem Weg zu einer Gaststätte, welche ich noch von früher kannte. Als wir dann vor der Tür dieser Gaststätte standen, mußten wir feststellen, daß diese geschlossen war, und dies scheinbar definitiv. Na ja, machte nichts aus, denn in dieser Ortschaft gab es mehrere Gaststätten. Wir gingen also in ein Hotelrestaurant, welches einer etwas gehobenere Klasse angehörte. Sie war auch recht gut besucht. Trotzalledem waren die Mahlzeiten dort recht günstig und vor allem reichlich. Scheinbar nahm so gut wie niemand Notiz von unserer Barfüßigkeit. Allerdings kam es mir so vor, als ob an unserem Nachbartisch eine ältere Frau beinahe schon etwas angewidert zu uns sah. Sie hatte wohl unsere nackten Füße entdeckt. Einen Kommentar gab es aber keinen. Als sie dann nach kurzer Zeit aufbrach, verabschiedete sie sich auch ganz höflich.

Nachdem wir unser Essen genossen hatten, überlegten wir kurz, was wir noch "anstellen" könnten. Spontan kam mir die Idee, daß wir auch noch die Nebelhöhle besuchen könnten. Gesagt - getan. Als wir dann den Parkplatz der Nebelhöhle erreichten, mußten wir feststellen, daß der Weg zur Kassa für unsere Füße anspruchsvoller war als jener bei der Bärenhöhle. Wir zahlten dann den Eintritt und stiegen hinab. Diesmal war dies der reinste Treppenmarathon. Die Höhle war tiefer als die Bärenhöhle und auch wesentlich feuchter. Insgesamt war diese Höhle auch deutlich größer als die Bärenhöhle.
Wir stiegen dann sozusagen von "Halle" zu "Halle", mußten oft recht gebeugt durch so manchen Durchgang gehen. Auf jeden Fall war dort das Barfußgehen sehr schön. So manche Pfütze wurde durchquert, und meine Schlaghose war danach nicht mehr anzusehen. In dieser Höhle waren auch etliche Kinder zugegen - mehr noch als in der Bärenhöhle. Sie schauten zwar immer recht merkwürdig, aber irgendwelche Kommentare blieben aus, zumindest hörte ich keine. Von einer Frau allerdings hörten wir die typische Frage, ob es nicht zu kalt sei. Wir verneinten dies und meinten, daß sie es doch selbst auch einmal probieren sollte. Dies wollte sie nun doch nicht tun.
Auf den meisten Stufen mußte man höllisch achtgeben, daß man nicht schneller unten war als man es eigentlich vorhatte. Sie waren ziemlich glitschig. Markus meinte noch, daß es gut wäre, wenn man wie eine Katze die Krallen ausfahren könnte.
Als wir dann jede Kammer der Hölle erklommen hatten, begaben wir uns auf den Weg zum Ausgang. Als wir dann oben ankamen, sah ich erst, wie schmutzig ich war. Meine Füße waren schön von einer dünnen Schlammschicht überzogen, weil ich einfach nicht widerstehen konnte, durch die Pfützen in der Höhle zu gehen. Meine Schlaghose war auch schön verspritzt, so daß sie nun ein Fall für meine Waschmaschine geworden ist. Markus hingegen blieb wesentlich sauberer als ich, weil er mehr Acht gegeben hatte und auch die Pfützen so gut wie möglich mied.

Wir begaben uns dann zu meinem Auto und fuhren noch ein wenig spazieren, bevor wir den Weg nach Hause anpeilten. Ein sehr schöner Tag ist vergangen.
Daheim angekommen, machte ich noch schnell einen Kaffee für uns. Dabei saßen wir noch eine ganze Weile zusammen und unterhielten uns. Unser Gesprächsstoff während dieses Tages schien niemals zu versiegen, vor allem hatte es wie immer sehr viel Spaß gemacht, mich wieder mit Markus austauschen zu können, vor allem auf sehr hohem Niveau, was mir jedes Mal sehr viel Spaß macht.
Leider ist auch der schönste Tag einmal zu Ende. Die Zeit raste in einem Höllentempo davon. Dann kam der Abschied, wobei wir uns am liebsten nicht trennen wollen, jedoch mußte es halt sein, da ich leider immer noch nachts aus dem Haus muß. Ich hoffe, daß sich dies in diesem Jahr grundlegend ändern wird - zum Positiven latürnich!
Da unsere Zusammenkünfte zeitlich leider immer sehr weit auseinanderliegen, freue ich mich besonders, daß Markus nächstes Wochenende wieder Zeit hat und zu mir kommt. Bin mal gespannt, was wir dann wieder baren Fußes unternehmen werden, jedoch weiß ich schon heute, daß es ganz bestimmt wieder eine Menge Spaß machen wird. Auf jeden Fall soll das Wetter deutlich besser werden - glaubt man den Meteorologen.

Barfüßige Grüße

Franz (S)


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