Gnadenfrist vor dem "lieben" Besuch (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 06.06.2005, 11:16 (vor 7053 Tagen)

Letzten Freitagabend bekam ich einen Anruf von meinen "lieben" Eltern, sie wollten mich wieder einmal besuchen. Zwei Wochen später würden sie kommen und dann knapp 3 Wochen bei mir in der Schweiz verweilen. Nichts außergewöhnliches. Aber trotzdem bedeutet es für mich gewisse Umtriebe, die sich nicht oder nur bedingt in die regulären Arbeitsabläufe integrieren lassen. Das heißt mit anderen Worten: Ich muß extra zum Einkaufen fahren, um gewisse Dinge zu holen, die bis dahin notwendig sind. Es sind einfach zu viele Dinge, die ich nicht einfach "nebenbei" an Arbeitstagen in der Mittagspause holen kann.

So mußte ich extra am Samstag zum Einkaufen fahren, was ich normalerweise nie mache. Es war aber nicht so tragisch, da einmal das Wetter anfangs noch unbeständig war, zum anderen ich auch noch zur Abstimmung mußte. Eigentlich ist Einkaufen für mich keine Angelegenheit, bei der ich mir Gedanken mache, was ich anziehen soll oder was nicht. Da ich meistens wie gesagt in der Mittagspause einkaufe, trage ich das, was ich am Arbeitstagen trage, nämlich Dienstkleidung. Was liegt da näher, als das zu tragen, was ich auch an einem "normalen" Wochenende anzuziehen.

Das tat ich auch, mit anderen Worten: Die Schuhe blieben zu Hause. Direkt nach der Wahl fuhr ich mit dem Fahrrad zu Denner, keinerlei Reaktion zu meiner Aufmachung, obwohl man mich da nur in Dienstkleidung kannte. Dann wollte ich noch zu Coop, mußte aber feststellen, daß meine Transportkapazität nicht ausreichte. Also zurück nach Hause (etwa 1 km), Sachen ausgeladen, wieder zurück in die Stadt, dann bei Coop eingekauft. Keine Reaktion von Verkäuferinnen oder Kunden, die waren mit wichtigeren Dingen beschäftigt als mit meiner Barfüßigkeit. Nur ein paar erstaunte Blicke von Kindern, die sich langweilten. Wieso erstaunt? Es war zwar "nur" 18°C und bewölkt, aber sicher nicht "absolut unmöglich" für barfuß. Vielleicht laufen die Kinder selber gerne barfuß, im Garten, auf der Straße vor dem Haus usw. Aber wenn sie zum Einkaufen mitgenommen werden, dann verlangt vielleicht die Mutter, daß sie Schuhe anziehen, trotz Protest. Und nun wundern sie sich, daß DEREN Mutter mir nicht das barfüßige Einkaufen verbietet.

Als ich auch die Coop-Ladung in meiner Wohnung hatte, fiel mir ein, daß ich noch gewisse Bestandteile meiner Dienstkleidung in die Reinigung bringen könnte (bevor meine Mutter das sagt), also radelte ich noch einmal in die Stadt. Auch in der Reinigung wurde ich höflich bedient. So habe ich dreimal die Strecke Wohnung/Altstadt mit dem Fahrrad zurückgelegt, selbstverständlich barfuß. Mit dem Auto hätte ich das mit einem Mal geschafft. Aber viel schneller wäre ich nicht gewesen, denn am Samstagmorgen ist ein schweres Durchkommen mit dem Auto, auch kann man das Auto nicht direkt vor dem jeweiligen Laden abstellen. Also ein Grund mehr, um sich kein Auto anzuschaffen. Und ein Grund mehr, die Schuhe nur noch dann, wenn es nicht anders geht oder wenn man gerade Lust dazu hat (Lust dazu habe ich eigentlich nie).

Als ich wieder zu Hause war, fiel mir ein, daß ich nicht einmal von der Polizei kontrolliert wurde! Ich bin übrigens nicht der einzige Mensch, der die "Frechheit" besitzt, in Zofingen ohne Schuhe einzukaufen. Zwei Tage früher war eine ca. 30-jährige Frau barfuß im Supermarkt. Bei ihr fiel es überhaupt nicht auf, da man zu einem Wollpullover und langer blauer Jeans nicht unbedingt mit nackten Füßen rechnet, während bei meiner Freizeitkleidung (T-Shirt, kurze Hose) Schuhe fast schon als Stilbruch gelten würde.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen


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