Bei meinem Friseur ist wegen Mutterschaftsurlaub eine Vertretung eingestellt worden. Da ich dies wusste, kannte mich dort nun keiner und niemand hatte mich vorher mit oder ohne Schuhe gesehen. So nahm ich meinen Mut zusammen und entschloss mich, dort barfuß aufzutauchen. Zum Glück war wenig los. Nur einem Kunden vor mir wurden gerade die Haare geschnitten. Keiner bemerkte bei der Begrüßung, dassich unten ohne war.
Als ich dann an der Reihe war und zum Frisierstuhl ging, sagte die Bedienung dann jedoch plötzlich:"Oh, Sie haben ja gar keine Schuhe an." Nun kam für mich der befürchtete Moment, wo man ein Paar Schuhe für ein Mauseloch gibt. Doch zum Glück sagte sie nach einer kurzen Pause:"Nicht schlecht, vielleicht ist es für Sie draußen ja schon warm genug." Es war 9 Uhr morgens und etwa 14 Grad.
Widererwarten sprachen wir über meine Leidenschaft, gerne barfuß zu laufen und über die Gefahren, die vor allem Schuhträgern einfallen, wenn jemand mit ungeschützten Fußsohlen herumläuft.
Als ich ihr sagte, dass man als Barfußläufer viel bewusster seines Weges zieht und dadurch viele Gefahren eher erkennt, war sie etwas beruhigt.
Dann hatte sie aber doch plötzlich Bedenken und meinte, dass in einem Friseursalon viele kleine Haare herumliegen, die ich mir in die Füße treten werde. Bei ihr würden sie schon mal wie kleine Kaktusstacheln in die Finger eindringen und zu Entzündungen führen, ich sollte also sehr aufpassen, dass ich keine Probleme bekomme.
Wir haben uns am Ende nett verabschiedet und ich werde bei meinem nächsten Besuch auch wiedr ohne Schuhe kommen.
Killerhaare habe ich auch nach 3 Tagen noch nicht an meinen Füßen entdeckt.
Tschüss, Walter (KR)