Am Wochenende war ich mal wieder im Wald unterwegs. Das Gelände ist mir ziemlich vertraut, die Wege sind größtenteils barfußfreundlich, Schotter die Ausnahme. Als ich mich nach ca. zwei Stunden wieder in Richtung Heimat bewegte - es ging etwas bergab - lief ich hinter einem älteren Ehepaar her, das ich kurz darauf erreichte. Da hörte ich den Mann sagen: "Helga, laß doch mal den Barfüßler vorbei". Als ich neben den beiden war grüßte ich freundlich. Darauf meinte die Frau:" wenn ich Sie so sehe,wird es mir ganz anders! Das tut doch weh" Ich verneinte freundlich und meinte, daß ich es sicher nicht täte wenn es mir wehtäte. Da dieser Abschnitt allerdings einerseits etwas feucht und andererseits ziemlich steinig war, war es ein ganz kleines Bißchen gelogen ;o), denn meine Füße waren schon etwas müde und meine Konzentration ließ wohl auch etwas nach, denn ich nahm öfter als normal einen spitzen Stein mit. Aber was soll's! Indianer mit Herz und so :o). Ich wünschte den beiden noch einen schönen Tag und lief nach Hause.
An einem anderen Tag verließ ich gerade das Haus als ich einer Nachbarin begegnete, die ihren Fiffi Gassi führte. Die lacht immer schon, wenn sie mich sieht und schüttelt den Kopf. Ihre größte Sorge ist, daß ich mich erkälten könnte. Ich habe ihr bestimmt schon fünf mal zu erklären versucht, daß diese Sorge unbegründet ist. Diesmal fagte sie mich ob mir der Boden nicht zu heiß sei. Abermals mußte ich sie enttäuschen :o).
Ein anderer Nachbar im Haus, ein Junger Mann türkischer Herkunft, meinte als er mich das zweite mal bafuß auf der Straße antraf (er trug Flipflops): "Hey Du bist ja cool, aber hast Recht bei dem Wetter". Gestern traf ich ihn wieder an und ich erzählte ihm, daß ich gerade aus Rothernburg o.d. Tauber kam. Ich war natürlich barfuß. Und er fragte mich: "Bist Du bei der Hitze barfuß da gewesen? Ich meinte, daß es teilweise wirklich zu heiß gewesen sei und ich von meinen Not-Flipflops Gebrauch gemacht hätte. Mittlerweile nennt er mich nur noch Mr. Barfuß :o) in einer Mischung aus Ver- und Bewunderung.
Das waren aber alles sehr positive Begegnungen, fand ich.