Frühmorgendliche Barfusswanderung von Buchs SG auf den Margelchopf (2163 m) (Hobby? Barfuß! 2)

Walter ⌂ @, Sunday, 29.05.2005, 18:02 (vor 7061 Tagen)

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Erste Etappe: von zu Hause mit dem Fahrrad an den Bergfuss. Die Sandalen bleiben gleich zu Hause, man kommt dann nicht in Versuchung! Dann: Das Rad verschwindet im Gebüsch, das Shirt in der Gepäckträgertasche. Es ist 04.30, der Aufstieg barfuss und in Shorts beginnt. Zum Glück kenne ich den Weg, so finde ich mühelos durch den noch dunkeln Wald in die Höhe. Das Weglein ist etwas steinig, nicht ganz ideal für die noch etwas verschlafenen Füsse! Ein herrlicher Tag kündigt sich an, so wird es bald heller und die gröbsten Hindernisse lassen sich vermeiden. Wiesen und Weiden wechseln ab mit Wald, elektrische Zäune müssen vorsichtig überwunden werden und schliesslich erreiche ich die Alp Malbun, 1375 m, mit schon recht hoch stehendem Gras. Die nächste Alpstufe, der Obersäss, ist bereits schneenäher, Krokusse bedecken feuchte Plätze. Langsam nehmen die Schneeflächen zu, wohl oder übel muss ich ich dazu bequemen, über Schnee zu gehen. Weicher Schnee ist gut, harter Schnee, in dem man nicht einsinkt, ist auch gut, perfid und schmerzhaft ist Schnee mit einer harten Kruste, durch die man bei jedem Schritt einbricht.
Über eine letzte längere Schneehalde erreiche ich den Sisizgrat auf 2016 m. Nun noch steil hinauf zum Gipfelkopf und über ein paar Felsen auf das Gipfelplateau (2163 m). Kurzer Rundblick, Gipfelfoto und dann rascher Rückzug, denn die spärliche Bekleidung lädt um 7.30 morgens nicht unbedingt zu längerer Rast ein. Die kurze "Kletterstelle" ist den Füssen angenehm, weniger der darunterliegende, kiesige Abschnitt. Bald erreiche ich die Alpweiden wieder und begegne nun andern Frühaufstehern, die sich auf einen kleinen Schwatz einlassen. Barfuss dauert der gesamte Abstieg genau gleich lang wie der Aufstieg, nämlich je drei Stunden, mit Schuhen wäre die Talfahrt schneller zurückzulegen. Die letzte Stunde wird eher zur Schinderei, denn die Fusssohlen sind "abgenützt" und empfindlich geworden. Einen Tag werden sie wohl zur Erholung brauchen! Schliesslich erreiche ich das rettende Vehikel. Zu faul, mir noch etwas überzuziehen (es ist unterdessen heiss geworden), mute ich den Buchsern den Anblick eines nur in Shorts durchs Dorf radelnden ältern Herrn zu. Ausser dem Fotoapparat habe ich nichts mitgenommen. So freue ich mich jetzt auf reichlich Flüssigkeit!

[image] Meine Foto


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