Wetterwendischer Samstag (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 23.05.2005, 15:25 (vor 7067 Tagen)

Der letzte Samstag (21.5.2005) sollte gemäß ursprünglicher Wettervorhersage sonnig und warm werden, lediglich in den Bergen sollte es Gewitter geben. Wozu auch in die Berge? Erstaunt war ich, als ich morgens feststellen mußte, daß es regnete! Aber damit war es vorbei, die Sonne kam durch und ich radelte los, zum Aabach bei Boniswil. Obwohl ich "selbstverständlich" barfuß radelte, wurde ich kaum beachtet. Die Liegwiese war angenehm weich und somit barfußfreundlich. Weniger angenehm waren die Mücken, die mich erstmalig in diesem Jahr belästigten. Auch war der Aabach immer noch wegen der Algenblüte nicht gerade einladend zum Baden. Viele Leute kamen nicht vorbei gewandert, dafür wanderten die dunklen Wolken umso stärker. Es fiel sogar etwas Regen.

Gegen 15 Uhr sah es so aus, als ob das Wetter definitiv umschlagen würde, also radelte ich zurück. Windig wurde es auch noch, aber anfangs blieb es trocken. Als ich an einem Einfamilienhaus vorbeikam, sagte ein Mädchen (Anorak mit hochgeschlagener Kapuze, knielanger Rock, Sandalen ohne Socken): "Brrrrrrrrr!" Meinte es mich, weil ich barfuß war? Oder fror es selber, weil die "bösen" Eltern es "zwangen", die "Kälte" (es war 19°C) mit unbedeckten Beinen zu überstehen?

Nach 20 Minuten setzte der Regen ein, ich stellte mich unter einen Baum, damit mein dünnes T-Shirt nicht völlig durchnässen würde. Wenigstens war unter dem Baum eine matschige Stelle, wo ich auf und ab gehen konnte (früher hätte ich mich über so etwas geärgert). Dann aber hörte der Regen auf, es wurde sogar wieder sonniger. Ich radelte weiter, kam an eine Stelle mit nagelneuen Asphalt, der noch naß war und dampfte. Hier schob ich mein Fahrrad. Irgendwie ist es ja widersinnig, auf ebener Strecke ein Fahrrad zu schieben. Manch einer würde denken, mein Fahrrad wäre in irgendeiner Weise nicht fahrtüchtig (Hatte ich früher tatsächlich einmal, war mir peinlich. Damals schob ich wegen eines gebrochenen Tretlagers mein Rad bergauf und wurde von einer Arbeitskollegin im Auto überholt. Sie glaubte, ich wäre zu schlapp gewesen, den Berg zu schaffen und hat es entsprechend überall verbreitet). Diesmal aber hatte ich kein schlechtes Gewissen. ich schob mein Velo barfuß, bis der Asphalt zu Ende war, dann stieg ich wieder auf. Um Pfützen machte ich absichtlich KEINEN Bogen. So kam es, daß Füße und Beine ziemlich stark verspritzt waren, was mich aber nicht störte, nicht einmal beim Durchfahren der Lenzburger Altstadt.

Da es aber immer sonniger wurde, beschloß ich, einen Umweg über Aarau zu fahren. Hier wurde ich häufiger angeglotzt als in Lenzburg. Böse Bemerkungen oder gar Polizeikontrollen gab es auch hier nicht. So kam ich ans Ufer der Aare bei Schönenwerd, wo ich eine Pause machte. Ursprünglich hübsch, aber leider übernutzt, was sich durch Scherben und ähnliches bemerkbar machte. Zu Verletzungen kam es aber nicht. Eine Mutter war mir sicher böse, daß ich durch eine mit Wasser gefüllte und ziemlich matschige Treckerspur watete. Ihr Sohn (ca. 4) machte es mir nämlich nach und fand auch noch Spaß daran, vermutlich noch mehr als ich. Einziger Unterschied: Er trug Schuhe und lange Hosen! Die Mutter sagte zwar nichts, aber sicher war sie nicht begeistert. Sicher war sie mir nicht böse, weil ich barfuß war. Wäre ich nämlich barfuß neben der Treckerspur gegangen, hätte der Sohn nicht die Idee gehabt, in die Spur zu treten. Andererseits hätte er es auch getan, wenn ich es selber mit Schuhen getan hätte. Also kein Barfußproblem.

So radelte ich mit ziemlich verschlammten Füßen über Olten nach Hause. Vielleicht glaubten die Leute , die mich im Auto überholten oder auf der Straße gingen, ich hätte schlammfarbene Schuhe an. Während der Fahrt erstarrte der Schlamm zu einer "Merki-Kruste". Ist nicht allzu angenehm. Hatte aber den Vorteil, daß es mir gelang, von der Wohnungstür ins Badezimmer zu kommen, ohne daß irgendwelche Teppiche einer zusätzlichen Reinigung bedurften.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen


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