Nicht ganz schmerzfreie Nachwirkungen (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Tuesday, 10.05.2005, 13:18 (vor 7080 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Michael!

Bei meinem letzten Tessinaufenthalt, aber auch schon früher, habe ich festgestellt, daß die Schmerzempfindlichkeit der Füße deutlich zunimmt, wenn ich längere Zeit barfuß unterwegs war. Nicht überraschen würde mich, wenn ich nach einem Arbeitstag in geschlossenen Schuhen empfindlicher bin, immerhin wird die Haut durchs Schwitzen weicher. Auch wenn man längere Zeit geschwommen ist und dann am Ufer zurück muß, ist das nicht überraschend. Im Tessin hatte ich zweifellos ungünstigeren Untergrund auf den Bergwegen, auch war der Asphalt teilweise recht warm. Recht empfindlich war ich auch morgens, wenn ich aus dem Schlafsack stieg, obwohl dann die Fußsohle nicht weich war. Ein übermäßiges Abraspeln halte ich auch für unwahrscheinlich. Kann es sein, daß durch die ungewöhnliche Belastung auf teilweise scharfkantigem Untergrund, der andererseits auch manchmal verrutscht, dann das Tragen eines nicht gerade handlichen Rucksacks und nicht zuletzt das Herausziehen von Stacheln aus dem Fuß zu derartigen Verkrampfungen geführt hat, daß ich schmerzempfindlicher wurde?

Ich führe die Nachwirkungen auf das Tragen des schweren Rucksacks sowie die Verletzungen durch die maronistacheln zurück, denn ich hatte im letzten Sommer eine ganze Woche barfuß in Tirol verbracht und die täglichen Wanderungen sämtlich barfuß auf teilweise sehr steinigen Untergründen zurückgelegt, ohne daß sich die von Dir beschriebenen Beschwerden eingestellt hätten, allenfalls taten die Füße abends ein bißchen vom vielen Laufen weh, aber am nächsten Morgen war nichts mehr zu spüren. Freilich trug ich im Gegensatz zu Dir keinen schweren Rucksack, und es lagen auch keine Maronischalen, in deren Stacheln ich hätte treten können, auf dem Wege. Ein einzelner Stachel macht zwar nicht viel aus und verursacht in der Regel nicht einmal eine blutende Wunde, aber die haut wird dadurch doch erheblich gereizt, und die Reizung verliert sich auch durch das Herausziehen nicht gleich vollständig. Und wenn Du auf Deiner Wanderung andauernd auf irgendwelche Maronischalen getreten bist, dann potenziert sich diese Reizung natürlich, und zwar an beiden Füßen (ich trage beim Maronisammeln im Herbst immer Sandalen). Ich weiß auch nicht, wieviel der Rucksack ausmacht, denn ich habe Dich als einen sehr dünnen Menschen, dessen Füße nicht allzu viel natürliches Körpergewicht zu tragen haben, in Erinerung, aber wenn Du tagelang einen riesigen Rucksack, der soviel wiegt wie Du selbst, mit Dir rumschleppst, dann haben Deine Füße plötzlich doppelt soviel zu tragen wie sonst, und darauf sind sie nicht vorbereitet. Natürlich macht sich diese Mehrbelastung nicht sofort bemerkbar, aber nach einiger Zeit eben doch, zumal man mit Sicherheit vermuten kann, daß Du an "arbeitsamen" Tagen keine schweren Lasten zu schleppen hast. Dennoch bewundere ich Dich für Deinen Mut, wakker durchgehalten zu haben, denn ich hätte vor den Maronischalen "kapituliert", indem ich umgekehrt wäre, und im Freien zu übernachten ist auch nicht mein "Ding", weil ich viel zu viele Bedenken wegen plötzlicher Unbilden des Wetters, Räubern und Tieren hätte.

Barfüßige Maigrüße aus dem kühlen und bewölkten München,
Markus U.


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