Nicht ganz schmerzfreie Nachwirkungen (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Tuesday, 10.05.2005, 12:22 (vor 7080 Tagen)

Bei meinem letzten Tessinaufenthalt, aber auch schon früher, habe ich festgestellt, daß die Schmerzempfindlichkeit der Füße deutlich zunimmt, wenn ich längere Zeit barfuß unterwegs war. Nicht überraschen würde mich, wenn ich nach einem Arbeitstag in geschlossenen Schuhen empfindlicher bin, immerhin wird die Haut durchs Schwitzen weicher. Auch wenn man längere Zeit geschwommen ist und dann am Ufer zurück muß, ist das nicht überraschend. Im Tessin hatte ich zweifellos ungünstigeren Untergrund auf den Bergwegen, auch war der Asphalt teilweise recht warm. Recht empfindlich war ich auch morgens, wenn ich aus dem Schlafsack stieg, obwohl dann die Fußsohle nicht weich war. Ein übermäßiges Abraspeln halte ich auch für unwahrscheinlich. Kann es sein, daß durch die ungewöhnliche Belastung auf teilweise scharfkantigem Untergrund, der andererseits auch manchmal verrutscht, dann das Tragen eines nicht gerade handlichen Rucksacks und nicht zuletzt das Herausziehen von Stacheln aus dem Fuß zu derartigen Verkrampfungen geführt hat, daß ich schmerzempfindlicher wurde?

Die Folgen konnte ich merken: Während am Kiesstrand Kinder ohne Probleme schnell barfuß laufen konnten, spürte ich am letzten der 4 Tage jeden Stein. Auch wenn ich über Straßen ging, die nicht eben verliefen, hatte ich fast das Gefühl, als würde die Fußsohle in ihrer Position verharren wollen, während der restliche Körper bergab rutschen will. Im Schlafsack spürte ich den harten Untergrund an den Fersen, wenn ich auf dem Rücken lag (beim Liegen auf der Seite dagegen spürte ich Beckenknochen und Schulterblatt). Selbst beim Radfahren vom Bahnhof nach Hause spürte ich die Strapazen der Tage zuvor.

Am ersten Arbeitstag danach spürte ich jede Fuge im Fußboden, die Halbschuhe paßten nicht richtig. Auf dem Firmenareal konnte ich mich auch nur langsam fortbewegen. Ich mußte sogar mit Schuhen den Zehengang einlegen, da ich beim Aufsetzen des Absatzes Schmerzen verspürte. Schnittverletzungen konnte ich keine beobachten, Stacheln waren auch nicht mehr zu finden. Ich vermute nicht, daß ich mir irgendwelche Gifte eingetreten habe. Blasen usw. konnte ich auch keine beobachten, dann müßte sich doch die Haut ablösen. Rissig ist die Haut auch nicht geworden, obwohl ich während des Tessinaufenthaltes das Eincremen vernachlässigen mußte. Wo hätte ich das auch machen sollen, da ich mich fast immer draußen aufhielt, von der Fahrt im Zug einmal abgesehen.

Trotz alledem bereue ich nicht, daß ich das verlängerte Wochenende im sonnigen und warmem Tessin war, während der Schweizer Norden schlechtes Wetter hatte. Viele andere Leute hat es an dem verlängerten Wochenende in den Süden verzogen, was sich durch hoffnungslos überfüllte Züge und lange Staus vor dem Gotthard-Straßentunnel auszeichnete. In der Abteilung, in der ich arbeite, hat es auch zwei weitere Mitarbeiter unabhängig voneinander in den Süden verzogen, einen nach Melide (konnte ich von Lugano aus sehen), einen nach Intragna (er hat dort zufällig auch noch einen Vizedirektor in der Firma getroffen). Und traf in Lugano eine pensionierte Mitarbeiterin. Aber auch andere Forumsteilnehmer (Christian und Alex) und andere Barfüßer hat es unabhängig davon nach Lugano verschlagen. Die Schweiz ist doch so klein, man trifft sich überall, egal ob barfuß oder mehr oder weniger fett beschuht.

Zu Pfingsten soll es leider beidseits der Alpen nicht sonderlich gutes Wetter geben.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

Nicht ganz schmerzfreie Nachwirkungen

Markus U., Stammposter, Tuesday, 10.05.2005, 13:18 (vor 7080 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Michael!

Bei meinem letzten Tessinaufenthalt, aber auch schon früher, habe ich festgestellt, daß die Schmerzempfindlichkeit der Füße deutlich zunimmt, wenn ich längere Zeit barfuß unterwegs war. Nicht überraschen würde mich, wenn ich nach einem Arbeitstag in geschlossenen Schuhen empfindlicher bin, immerhin wird die Haut durchs Schwitzen weicher. Auch wenn man längere Zeit geschwommen ist und dann am Ufer zurück muß, ist das nicht überraschend. Im Tessin hatte ich zweifellos ungünstigeren Untergrund auf den Bergwegen, auch war der Asphalt teilweise recht warm. Recht empfindlich war ich auch morgens, wenn ich aus dem Schlafsack stieg, obwohl dann die Fußsohle nicht weich war. Ein übermäßiges Abraspeln halte ich auch für unwahrscheinlich. Kann es sein, daß durch die ungewöhnliche Belastung auf teilweise scharfkantigem Untergrund, der andererseits auch manchmal verrutscht, dann das Tragen eines nicht gerade handlichen Rucksacks und nicht zuletzt das Herausziehen von Stacheln aus dem Fuß zu derartigen Verkrampfungen geführt hat, daß ich schmerzempfindlicher wurde?

Ich führe die Nachwirkungen auf das Tragen des schweren Rucksacks sowie die Verletzungen durch die maronistacheln zurück, denn ich hatte im letzten Sommer eine ganze Woche barfuß in Tirol verbracht und die täglichen Wanderungen sämtlich barfuß auf teilweise sehr steinigen Untergründen zurückgelegt, ohne daß sich die von Dir beschriebenen Beschwerden eingestellt hätten, allenfalls taten die Füße abends ein bißchen vom vielen Laufen weh, aber am nächsten Morgen war nichts mehr zu spüren. Freilich trug ich im Gegensatz zu Dir keinen schweren Rucksack, und es lagen auch keine Maronischalen, in deren Stacheln ich hätte treten können, auf dem Wege. Ein einzelner Stachel macht zwar nicht viel aus und verursacht in der Regel nicht einmal eine blutende Wunde, aber die haut wird dadurch doch erheblich gereizt, und die Reizung verliert sich auch durch das Herausziehen nicht gleich vollständig. Und wenn Du auf Deiner Wanderung andauernd auf irgendwelche Maronischalen getreten bist, dann potenziert sich diese Reizung natürlich, und zwar an beiden Füßen (ich trage beim Maronisammeln im Herbst immer Sandalen). Ich weiß auch nicht, wieviel der Rucksack ausmacht, denn ich habe Dich als einen sehr dünnen Menschen, dessen Füße nicht allzu viel natürliches Körpergewicht zu tragen haben, in Erinerung, aber wenn Du tagelang einen riesigen Rucksack, der soviel wiegt wie Du selbst, mit Dir rumschleppst, dann haben Deine Füße plötzlich doppelt soviel zu tragen wie sonst, und darauf sind sie nicht vorbereitet. Natürlich macht sich diese Mehrbelastung nicht sofort bemerkbar, aber nach einiger Zeit eben doch, zumal man mit Sicherheit vermuten kann, daß Du an "arbeitsamen" Tagen keine schweren Lasten zu schleppen hast. Dennoch bewundere ich Dich für Deinen Mut, wakker durchgehalten zu haben, denn ich hätte vor den Maronischalen "kapituliert", indem ich umgekehrt wäre, und im Freien zu übernachten ist auch nicht mein "Ding", weil ich viel zu viele Bedenken wegen plötzlicher Unbilden des Wetters, Räubern und Tieren hätte.

Barfüßige Maigrüße aus dem kühlen und bewölkten München,
Markus U.

Nicht ganz schmerzfreie Nachwirkungen

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Tuesday, 10.05.2005, 17:44 (vor 7080 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus!

"Ein einzelner Stachel macht zwar nicht viel aus und verursacht in der Regel nicht einmal eine blutende Wunde, aber die haut wird dadurch doch erheblich gereizt, und die Reizung verliert sich auch durch das Herausziehen nicht gleich vollständig. Und wenn Du auf Deiner Wanderung andauernd auf irgendwelche Maronischalen getreten bist, dann potenziert sich diese Reizung natürlich, und zwar an beiden Füßen (ich trage beim Maronisammeln im Herbst immer Sandalen)."

Frisch gefallene, noch grüne Maronischalen im Herbst sind längst nicht so eklig wie die "alten Sieche". Die Stacheln sind relativ weich und biegen meist um, wenn man darauf tritt. Manchmal bleibt auch ein ganzes Ding am Fuß hängen und man kann es dann abschütteln. Die alten (braunen) Schalen sind härter und zerfallen anderseits in vereinzelte Stachelagglomerate (teils durch der Alterung an sich, teils durch Einwirkung von Reifen oder fetten Schuhen), welche (Ich meine die Stacheln, nicht die Schuhe!) sich tiefer in die Haut bohren und man nur mit der Hand herausziehen kann. Zur Pinzette brauchte ich übrigens nicht greifen. Auch bohren sich die Stacheln leichter fest, wenn die Schalen auf hartem Untergrund liegen als etwas auf feinem Sand, nassem Lehm usw. Die Stacheln werden natürlich auch vom Regen fortgespült. Während die auf die Straßen gefallenen Schalen laufend von Kehrmaschinen usw. entfernt werden, ist dieses bei Bergwegen nicht der Fall. In Spalten, Mulden und hinter Wurzeln können sich die Schalen ewig halten.

"Ich weiß auch nicht, wie viel der Rucksack ausmacht, denn ich habe Dich als einen sehr dünnen Menschen, dessen Füße nicht allzu viel natürliches Körpergewicht zu tragen haben, in Erinnerung, aber wenn Du tagelang einen riesigen Rucksack, der soviel wiegt wie Du selbst, mit Dir rumschleppst, dann haben Deine Füße plötzlich doppelt soviel zu tragen wie sonst, und darauf sind sie nicht vorbereitet."

Der Rucksack ist recht voluminös, allerdings nicht allzu schwer. In Düsseldorf hatte ich einen kleineren dabei, da ich nicht im Schlafsack übernachtete. In Köln hatte ich den großen dabei. Wie üblich war der Schlafsack in dem Riesenrucksack, ein Fotoapparat, diesmal 2 Liter Getränke in Glasflaschen sowie die gesamte Verpflegung für alle 4 Tage (Ich rechnete damit, daß ich meist nicht in Gegenden war, wo man so leicht auf Läden, Kneipen usw. stößt wie etwa in der Düsseldorfer Altstadt). Die Flüssigkeitsmenge hat übrigens nicht gereicht, aber an Brunnen mangelte es nicht. Auch früher, als ich noch nicht barfuß lief, spürte ich den Rucksack anfangs wenig, später enorm, und am letzten Tag, wenn die Vorräte verbraucht sind, wieder weniger. Damals war der Rucksack aber etwas schwerer, weil ich meist neben den Schuhen an den Füßen auch andere im Gepäck hatte (für unwegsames Gelände trug ich Turnschuhe, für die An- und Abreise Sandalen, letzteres natürlich nur im Sommer).

"Natürlich macht sich diese Mehrbelastung nicht sofort bemerkbar, aber nach einiger Zeit eben doch, zumal man mit Sicherheit vermuten kann, daß Du an "arbeitsamen" Tagen keine schweren Lasten zu schleppen hast."

Das ist wahr!

"Dennoch bewundere ich Dich für Deinen Mut, wakker durchgehalten zu haben, denn ich hätte vor den Maronischalen "kapituliert", indem ich umgekehrt wäre, und im Freien zu übernachten ist auch nicht mein "Ding", weil ich viel zu viele Bedenken wegen plötzlicher Unbilden des Wetters, Räubern und Tieren hätte."

So wie ich im Berufsleben nicht allzu schnell kapitulieren darf, nur weil mal eine chemische Reaktion nicht so funktioniert wie ich es gerne hätte, so kapituliere ich auch nicht gerne vor anderen Dingen. Was natürlich nicht bedeutet, daß ich die Gefahr herausfordere. Z. B. würde ich nicht vor nicht versuchen, Flaschen zu zerschlagen, um dann barfuß durch die Scherben gehen zu "müssen". Ich lasse die Flaschen heil. Soweit ich Dich kenne, bist Du auch kein Fan von Mutproben wie barfuß durchs Feuer laufen und die Benützung dieser (angeblichen) "Scherbenfühlpfade". Die meisten Tiere in Mitteleuropa würden keinen schlafenden Menschen angreifen, von Mücken, Zecken usw. einmal abgesehen. Was Räuber anbelangt: Die Wahrscheinlichkeit, in irgendeiner Absteige erleichtert zu werden, ist größer als im Wald überfallen zu werden. Zumindest hier. In den USA oder Israel mag das anders sein. Und wenn man überfallen wird, dann ist es meistens sowieso schon zu spät. Auch wenn man mit Schuhen im Dunkeln schneller vorankommen würde als barfuß, da ist die Chance, mit Schuhen besser davon zu kommen, nur unwesentlich größer.

Mit freundlichen Grüßen

Michael aus Zofingen

Nicht ganz schmerzfreie Nachwirkungen

Roland Schorno, Tuesday, 10.05.2005, 17:11 (vor 7080 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Du nimmst mir alle Illusionen! Klar, Maronischalen sind fürchterlich! Wahrscheinlich schlimmer als die "Rizzi" am Meeresboden. Dort tritt man besser auch nicht drauf.
Am besten übst Du jeden Tag ein paar Stunden auf einem Nagelbrett.
Roli

Nicht ganz schmerzfreie Nachwirkungen

Andi35 @, Stammposter, Wednesday, 11.05.2005, 04:56 (vor 7080 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael!

In Deinem Beitrag schriebst Du zwar nichts von Maronischalen, aber die Antworten bezogen sich darauf und da Du dann auch davon schriebst, gehe ich davon aus, dass diese auch gemeint sind!
Was ist das eigentlich, sind das die Schalen von Kastanien?

Ich bin zwar noch in keine solchen getreten, zum Glück, aber ich glaube dennoch weniger, dass es an ihnen lag, sondern ich denke auch, dass es an der Mehrbelastung durch Tragen des Rucksackes lag.
Außerdem war der Untergrund ja wohl auch überwiegend nicht gerade "barfußfreundlich" und das dürfte auf Dauer mehr oder weniger auch einem erfahrenen und abgehärteten "Dauerbarfüßer" zu schaffen machen!

Als ich zweimal bei Jan in Düsseldorf war und zwei Tage hintereinander ununterbrochen 14 Stunden barfuß unterwegs war, überwiegend auf Asphalt, da taten mir die Füße auch weh und brannten auch ein wenig, aber am nächsten Tag war zum Glück schon wieder alles weg!
Wie geht es Dir und Deinen Füßen jetzt, wieder alles klar?

Ein lieber Gruß nach Zofingen von Andi!

Kastanien und barfuß

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Wednesday, 11.05.2005, 06:24 (vor 7079 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi!

In meinem Beitrag meinte ich wirklich Maronischalen, das sind die Schalen von Kastanien.

Es handelt sich allerdings nicht um die "Roßkastanien", die in meiner Kindheit einfach "Kastanien" waren (also die Bäume mit den hübschen weißen oder rosaroten tannenbaumartigen Blütenständen, die jetzt gerade blühen), sondern um die "echten Kastanien", italienisch "Maroni". Während Roßkastanien eine dicke grüne Außenschale mit lediglich wenig "nach Stacheln aussehenden Dingern" haben und das, was in der braunen Innenschale ist, für den menschlichen Genuß eher ungeeignet, besitzen Maronis keine schönen Blüten, dafür eine igelartige Außenschale, die Frucht ist eßbar.

In meiner norddeutschen Heimat kannte ich gerade einen Maronibaum, meistens waren die Früchte leer (wohl nicht das richtige Klima), während Roßkastanien relativ häufig vorkamen. Südlich der Alpen gedeihen Maronis prächtig, es gab und gibt ganze Wälder davon. Früher waren dort Maronis "das Brot des armen Mannes". Da aber selbst dort die Armut weniger wurde, wurden die Maronis nicht mehr regelmäßig geerntet, die Wälder verwilderten.

Ich vermute, daß die Ernte von Maronis früher sicher kein Zuckerschlecken war. Sicher mußten auch die Kinder der armen Bevölkerung hart zupacken. Für diese Leute bedeuteten Schuhe Luxus. Sicher mußten die Kinder die Ernte barfuß durchführen. Oder trug man dort irgendwelche selbst angefertigten Holzsohlen, die mit Riemen an die Füße gebunden wurden? Mit solchen Dingern kommt man zwar nicht schnell voran, aber man schützt die Füße vor Stacheln.

Roßkastanien dagegen sind barfuß kein Problem, im Gegenteil. In Lugano stehen am Ufer eines Flusses auch Roßkastanien, sie waren in voller Blüte bzw. etwas weiter. Einige Blütenblätter waren bereits abgefallen und lagen auf dem Asphalt. So bescherte mir diese Roßkastanienallee in doppelter Hinsicht gutes: Schutz vor der gühenden Sonne und einen angenehm barfuß begehbaren "Teppich" über dem Asphalt!

Ein schöner Gruß
Michael aus Zofingen

Maroni / Esskastanien

Andi35 @, Stammposter, Thursday, 12.05.2005, 04:43 (vor 7079 Tagen) @ Ralf RSK

so sehen die aus.
Gibt's auch im Pfälzer Wald und in den Vogesen *pieks*
Gruß, Ralf

Hallo Ralf!

Danke für das Bild, ich hatte mir die Schale der Maronen wirklich so vorgestellt, wie Die der üblichen Kastanien: grün und mit langen, dickeren und nicht so vielen Stacheln!
Ob die "Dinger" nun wirklich nicht weh tun, wie Michael schrieb, das weiß ich nicht, aber diese hier sehen ja wirklich dünn und gemein aus! :-D
Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass die Stacheln vor allem in getrocknetem Zustand sehr hart und pieksig sind!
Michael hat es ja auch so geschrieben und dann ist es wohl auch so.

Ein lieber Gruß von Andi!

Maroni / Eßkastanien

Markus U., Stammposter, Thursday, 12.05.2005, 11:05 (vor 7078 Tagen) @ Andi35

Hi Andi!

Danke für das Bild, ich hatte mir die Schale der Maronen wirklich so vorgestellt, wie Die der üblichen Kastanien: grün und mit langen, dickeren und nicht so vielen Stacheln!
Ob die "Dinger" nun wirklich nicht weh tun, wie Michael schrieb, das weiß ich nicht, aber diese hier sehen ja wirklich dünn und gemein aus! :-D
Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass die Stacheln vor allem in getrocknetem Zustand sehr hart und pieksig sind!
Michael hat es ja auch so geschrieben und dann ist es wohl auch so.
Ein lieber Gruß von Andi!

Die Schalen der Maroni sind tatsächlich so hart und pieksig, wie auf dem Bilde, und die dünnen Stacheln brechen leicht ab und bleiben dann in der Haut stekken. Deshalb schrieb ich auch, daß ich beim Sammeln im Oktober (Eßkastanienbäume gedeihen auch in der Nähe von Düsseldorf) stets Sandalen anziehe. Außerdem benötige ich dazu einen kurzen, aber soliden Stock, um die "Igel", die manchmal recht hartnäkkig sein können, aufzuschlagen, damit ich an die lekkeren Früchte (die mir roh am besten schmekken) rankomme. Nach einem Tag Sammeln habe ich immer ganz zerstochene Hände; barfuß würde ich mir das "nur im Notfalle" antun wollen!

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Maroni / Eßkastanien

Andi35 @, Stammposter, Thursday, 12.05.2005, 18:50 (vor 7078 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus!

Du hast Recht, es ist wohl besser und vernünftiger, dabei Schuhe zu tragen, das würde ich mir auch nicht antun!
Die kann man also auch roh essen?
Wann ist die Zeit, in der man sie ernten kann?
Ich glaube, ich muss die "Dinger" mal probieren und mit Dir und Jan mal sammeln gehen! ;-)

Ein lieber Gruß nach Ratingen von Andi!

Maroni / Eßkastanien

Markus U., Stammposter, Thursday, 12.05.2005, 19:05 (vor 7078 Tagen) @ Andi35

Hallo Markus!
Du hast Recht, es ist wohl besser und vernünftiger, dabei Schuhe zu tragen, das würde ich mir auch nicht antun!
Die kann man also auch roh essen?
Wann ist die Zeit, in der man sie ernten kann?
Ich glaube, ich muss die "Dinger" mal probieren und mit Dir und Jan mal sammeln gehen! ;-)
Ein lieber Gruß nach Ratingen von Andi!

Hi Andi!

Maroni kann man auch roh essen; mir schmekken sie roh am besten. Nur die braune Schale muß man vorher entfernen, und wenn die Maroni schon einige Tage getrocknet sind, ebenso nach Möglichkeit die "innere Schale", eine Art brauner Kruste, die trokken und spröde und ziemlich bitter ist. Der helle Kern schmeckt dafür umso süßer! Die beste Zeit, Maroni zu ernten, ist der Oktober, und dann kannst Du gern kommen und mit Jan und mir sammeln gehen!

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Maroni / Eßkastanien

Andi35 @, Stammposter, Friday, 13.05.2005, 01:01 (vor 7078 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus!

Ja, das würde ich gerne tun, sofern mir das finanziell möglich ist, aber Jan hält ja einen totalen Konsumverzicht für das beste Druckmittel gegen Azocke, siehe weiter oben! Damit dürfte ich auch nicht mehr nach Düsseldorf fahren, denn das kostet ja unnötig Benzin, wo ich eh schon kein Geld habe! :-(
Wie wir es auch drehen und wenden: Konsumverzicht heißt auch auf solch eine Fahrt und somit Vergnügen zu verzichten für mich, trotze ich dem Ganzen aber und komme doch, lasse ich mich eben vom Staat abzocken, was soll ich tun?

Nachdenkliche und frustrierte Grüße von Andi, der an einem Weg zur Ruhe arbeitet!

Maroni / Eßkastanien

Markus U., Stammposter, Friday, 13.05.2005, 09:42 (vor 7077 Tagen) @ Andi35

Hallo Markus!
Ja, das würde ich gerne tun, sofern mir das finanziell möglich ist, aber Jan hält ja einen totalen Konsumverzicht für das beste Druckmittel gegen Azocke, siehe weiter oben! Damit dürfte ich auch nicht mehr nach Düsseldorf fahren, denn das kostet ja unnötig Benzin, wo ich eh schon kein Geld habe! :-(
Wie wir es auch drehen und wenden: Konsumverzicht heißt auch auf solch eine Fahrt und somit Vergnügen zu verzichten für mich, trotze ich dem Ganzen aber und komme doch, lasse ich mich eben vom Staat abzocken, was soll ich tun?
Nachdenkliche und frustrierte Grüße von Andi, der an einem Weg zur Ruhe arbeitet!

Hi Andi!
Das mit dem Konsumverzicht stimmt schon, aber ich meine, daß man nicht auf alles zu verzichten braucht, und in der Regel geht das auch gar nicht, da man auf einige Bedürfnisse wie z. B. Nahrungsmittel nicht verzichten kann - also muß man, wenn man nicht in einer ökosozialistischen Landkommune lebt oder sonst einem total alternativen Lebensstil frönt, eben doch zum Supermarkt rennen und dort einkaufen. Und für das Auto fallen außer Benzinkosten auch Steuer, Versicherung und Reparaturkosten an. Telefon und Internet sind ebenfalls Kosten, die für jeden von uns anfallen, da ein Internetzugang die notwendige Voraussetzung ist, um hier überhaupt schreiben zu können. Konsumverzicht bezieht sich bei mir daher auf Kosten, die nicht unbedingt sein müssen, wie Kleidung (gute Kleidung muß nicht teuer sein), Schuhe (braucht man als Barfußläufer ohnehin kaum), Alkohol (zuviel Bier macht nur dick), Kino (da ich jedem Personenkult abhold bin, boykottiere ich "Stars" aller Art) und Energie (bei Heizungs- und Stromkosten kann man sehr viel einsparen). Dagegen treibe ich den Verzicht nicht so weit, daß ich mich von jeder Lebensfreude gänzlich abschnitte. Und dazu gehören in bescheidenem Umfange auch Reisen, denn wenn man sich mit entfernt wohnenden Freunden trifft (besonders wenn diese ebenfalls barfuß laufen), so hat man bleibende Erinnerungen. Also kannste Dich getrost ins Auto schwingen und nach Düsseldorf kommen, wenn es Dir Freude macht. Die Benzinkosten holste durch die Maroni wieder rein, denn im Laden kosten die Maroni (ich habe sie noch nie gewogen, aber in eine Plastiktüte gehen schätzungsweise zwischen 5 und 10 kg) etwa sovbiel wie das Benzin, das man verfährt. Und bis die Maroni reif sind, vergeht ja noch etwas Zeit.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Maroni / Eßkastanien

Andi35 @, Stammposter, Saturday, 14.05.2005, 05:01 (vor 7077 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus!

Du hast natürlich Recht, allerdings werden mit Hin- und Rückweg über 70 € weg sein, ohne das, wenn auch nicht viel, was man in Düsseldorf noch ausgibt!

Gruß nach Ratingen von Andi!

Maroni / Eßkastanien

Ralf RSK, Stammposter, Saturday, 14.05.2005, 15:37 (vor 7076 Tagen) @ Andi35

Hi Andi,

eine Bahnfahrkarte von Saarbrücken nach Düsseldorf und zurück mit dem IC kostet, wenn du frühzeitig bucht, 50,- EUR (50 % Frühbucherrabatt). Darin ist sogar schon das City-Plus Ticket für den ÖPNV in Düsseldorf emthalten. Wenn du dir die Mühe machst und statt mit dem IC über Trier oder Koblenz mit dem Regionalexpress über Kreuznach und Bingen fährst, bekommst du das sogar für 38,- EUR.

Dummerweise musst du durch mehrere Bundesländer, sonst wäre das Länderticket eine gute Alternative. Solltest du aber trotzdem mal durchrechnen, denn mit dem RLP-Ticket kannst du bis Bonn fahren.

Alternativen: Wenn du sowieso mittelfristig planst kannst du es auch mal mit der Mitfahrzentrale versuchen. Oder trampen, aber das scheint heute ziemlich out zu sein.

Gruß, Ralf

Maroni / Esskastanien

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Friday, 13.05.2005, 12:46 (vor 7077 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi,

der Vollständigkeit halber möchte sich sagen, daß man nicht nur die braune Innenschale und Kruste darunter, sondern auch die grüne pieksige Schale auch nicht essen sollte, aber wer macht das schon. Wer besitzt schon eine so unempfindliche Zunge!

Ich habe übrigens noch immer Maronistacheln in mir. Allerdings nicht in den Füßen, sondern in den Händen, weil ich andauernd die "Igel" aus den Fußsohlen ziehen mußte.

Ich esse ab und zu auch Maronis, aber auf die warmen gerösteten vom Maronimann, den man in der kalten Jahreszeit in jeder Schweizer Stadt findet, kann ich verzichten, ebenso aus die überteuerten aus dem Laden. Zum Ernten, wie Markus es macht, bin ich zu faul. Mir reicht es, wenn ich mich beim Wandern im Tessin bücke und noch im Weiterwandern verzehre. Geanuer gesagt: Ich tat es, als Schuhe für micht selbstverständlich waren. Möglicherweise vergeht mir der Appetit beim barfüßigem Wandern durch Maroniwälder.

Schöne Pfingsten (an dem mich nichts ins Tessin zieht)
Michael aus Zofingen

Kastanien und barfuß

Andi35 @, Stammposter, Thursday, 12.05.2005, 04:36 (vor 7079 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael!

Ich danke Dir für die sehr informative Antwort, ja, von Esskastanien habe ich schon viel gehört, aber leider noch keine gegessen oder gesehen!
Stimmt, die nennen wir auch Maronen und das fiel mir später ein, ich hätte es mir doch denken können, aber gut, dass ich dennoch gefragt habe, denn dadurch habe ich von Dir einige interessante Erläuterungen bekommen! ;-)

Ein lieber Gruß nach Zofingen von Andi!

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