Nicht ganz schmerzfreie Nachwirkungen (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Tuesday, 10.05.2005, 12:22 (vor 7080 Tagen)

Bei meinem letzten Tessinaufenthalt, aber auch schon früher, habe ich festgestellt, daß die Schmerzempfindlichkeit der Füße deutlich zunimmt, wenn ich längere Zeit barfuß unterwegs war. Nicht überraschen würde mich, wenn ich nach einem Arbeitstag in geschlossenen Schuhen empfindlicher bin, immerhin wird die Haut durchs Schwitzen weicher. Auch wenn man längere Zeit geschwommen ist und dann am Ufer zurück muß, ist das nicht überraschend. Im Tessin hatte ich zweifellos ungünstigeren Untergrund auf den Bergwegen, auch war der Asphalt teilweise recht warm. Recht empfindlich war ich auch morgens, wenn ich aus dem Schlafsack stieg, obwohl dann die Fußsohle nicht weich war. Ein übermäßiges Abraspeln halte ich auch für unwahrscheinlich. Kann es sein, daß durch die ungewöhnliche Belastung auf teilweise scharfkantigem Untergrund, der andererseits auch manchmal verrutscht, dann das Tragen eines nicht gerade handlichen Rucksacks und nicht zuletzt das Herausziehen von Stacheln aus dem Fuß zu derartigen Verkrampfungen geführt hat, daß ich schmerzempfindlicher wurde?

Die Folgen konnte ich merken: Während am Kiesstrand Kinder ohne Probleme schnell barfuß laufen konnten, spürte ich am letzten der 4 Tage jeden Stein. Auch wenn ich über Straßen ging, die nicht eben verliefen, hatte ich fast das Gefühl, als würde die Fußsohle in ihrer Position verharren wollen, während der restliche Körper bergab rutschen will. Im Schlafsack spürte ich den harten Untergrund an den Fersen, wenn ich auf dem Rücken lag (beim Liegen auf der Seite dagegen spürte ich Beckenknochen und Schulterblatt). Selbst beim Radfahren vom Bahnhof nach Hause spürte ich die Strapazen der Tage zuvor.

Am ersten Arbeitstag danach spürte ich jede Fuge im Fußboden, die Halbschuhe paßten nicht richtig. Auf dem Firmenareal konnte ich mich auch nur langsam fortbewegen. Ich mußte sogar mit Schuhen den Zehengang einlegen, da ich beim Aufsetzen des Absatzes Schmerzen verspürte. Schnittverletzungen konnte ich keine beobachten, Stacheln waren auch nicht mehr zu finden. Ich vermute nicht, daß ich mir irgendwelche Gifte eingetreten habe. Blasen usw. konnte ich auch keine beobachten, dann müßte sich doch die Haut ablösen. Rissig ist die Haut auch nicht geworden, obwohl ich während des Tessinaufenthaltes das Eincremen vernachlässigen mußte. Wo hätte ich das auch machen sollen, da ich mich fast immer draußen aufhielt, von der Fahrt im Zug einmal abgesehen.

Trotz alledem bereue ich nicht, daß ich das verlängerte Wochenende im sonnigen und warmem Tessin war, während der Schweizer Norden schlechtes Wetter hatte. Viele andere Leute hat es an dem verlängerten Wochenende in den Süden verzogen, was sich durch hoffnungslos überfüllte Züge und lange Staus vor dem Gotthard-Straßentunnel auszeichnete. In der Abteilung, in der ich arbeite, hat es auch zwei weitere Mitarbeiter unabhängig voneinander in den Süden verzogen, einen nach Melide (konnte ich von Lugano aus sehen), einen nach Intragna (er hat dort zufällig auch noch einen Vizedirektor in der Firma getroffen). Und traf in Lugano eine pensionierte Mitarbeiterin. Aber auch andere Forumsteilnehmer (Christian und Alex) und andere Barfüßer hat es unabhängig davon nach Lugano verschlagen. Die Schweiz ist doch so klein, man trifft sich überall, egal ob barfuß oder mehr oder weniger fett beschuht.

Zu Pfingsten soll es leider beidseits der Alpen nicht sonderlich gutes Wetter geben.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen


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