Wie könnte es in den USA auch anders sein?

Bekleidungsvorschriften einer amerikanischen Schule:

Uniforms

Since 1996 the wearing of school uniform has been compulsory at this school. We encourage children to wear socks at all time to protect their feet from a variety of minor and major dangers. For safety reasons the school rule is - NO THONGS or BARE FEET.

Also: Schüler sollen immer Socken tragen, da diese einer Reihe von kleineren und größeren Gefahren für die Füsse vorbeugen und aus Sicherheitsgründen ist es nicht gestattet barfuss zu laufen oder Flip-Flops, Badeschuhe oder Zehensandalen zu tragen.

Stellt sich noch die Frage, ob dann Socken ohne Schuhe erlaubt sind.

Dazu passend folgendes was ich kürzlich fand:

In den USA wurde ein fünfjähriges Mädchen von vier Polizisten aus dem Kindergarten in Handschellen abgeführt. Es hatte sich daneben benommen und gemalte Bilder von der Wand gerissen woraufhin die Erzieherinnen die Polizei gerufen haben.

Land der unbegrenzten Möglichkeiten und der unbegrenzten Freiheit?!

Obwohl sich Manager und Presse auf permanentes Lamentieren eingeschossen haben, und der oberste "Genosse der Bosse" leider konsequent auf die falschen Pferde setzt und mit wachsender Begeisterung die Arbeitsplatzvernichter füttert, hat man nirgends so viele Möglichkeiten, sein eigenes Leben zu verwirklichen!

Australien als barfußfreundliches Land ist auch ein reines Ammenmärchen. Meine Tochter, die bei uns wie viele andere oftmals barfuß in die Schule ging, darf dort nicht mal am uniformfreien Tag (den braucht man dort einmal im Monat!) Flipflops tragen, weil für die nach offizieller Meinung das Schulgelände nicht geeignet ist. Und auf der Rundreise durch das Outback wurde sie drei Wochen lang gezwungen, geschlossene Schuhe zu tragen, und an den Raststätten hingen "no shoes, no shirt, no service" Schilder!

Für mich steht inzwischen fest, dass Deutschland ein freiheitliches Land und nach wie vor auf vielen Gebieten weltweit führend ist (auch bei der positiven Haltung zum Barfußgehen). Und wir tun gut daran, dies fortzusetzen! Z.B. auch dadurch, dass wir uns von keinem Dummschwätzer das Barfußlaufen vermiesen lassen!!

Barfüßige Grüße, Lorenz

Naturismus -- gelebte Harmonie mit der Natur

Hallo Lorenz!

Von dieser Warte aus hast Du Recht, aber leider schwappen immer mehr schlechte Dinge von Amerika zu uns `rüber, was das soziale Gleichgewicht angeht, das sieht man ja schon an dem immer schlechter werdenden Krankensysthem und allgemein der Entwicklung in Deutschland, passt aber nicht hier her! Ich wollte das an dieser Stelle nur mal erwähnen, da mir das dazu gerade negativ einfiel!

Nachdenkliche Grüße von Andi! :-(

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Hi Lorenz!

Ich glaub, was Australien/ Neuseeland anbelangt, ist Deine Meinung ein bißchen einseitig. Es gibt dort viele Schulen, wo die Kinder tatsächlich durchgehend barfuß gehen dürfen, z.B. http://www.oldfriends.co.nz/InstitutionPhotoView.aspx?id=23636
Das gilt für fast alle "primary schools", aber in der Regel nicht für höhere Schulen (nhem an, Deine Tochter ist nicht mehr so ganz klein) wie Intermediates oder Colleges, wo in aller Regel Uniformen getragen werden (auch an einigen wenigen Grundschulen, meist christlicher Prägung, St.-Dingens-School oder so). Es gab aber zumindest in der Vergangenheit auch ein paar weiterführende Schulen, wo zumindest die Jungens in kurzghosigen Uniformen barfuß gehen konnten (für Mädchen war es in dem Alter meines Wissens nicht mehr üblich). Eine bekante von mir war (allerdings vor längerer Zeit) auch in ihrer Schulzeit in NZ und bestätigt das so, insbesondere aber berichtet sie von einer ihrer Meinung nach "barbarischen" Unsitte, nämlich daß die Mädchen im Sportunterricht barfuß sein mußten und Hockey spielten. Wer einmal eine harte Hockeykugel an den nackten Knöchel gekriegt hat, sieht die Sternchen, und leider schaffte man es nicht immer, rechtzeitig den Schläger hinzuhalten oder hochzuspringen ...

Gruß, Guenter

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Und hier noch ein kleiner Foto-Beleg für schuhmäßigen Sexismus an einem Intermediate in NZ anno 1959. Alle Jungs ausnahmslos barfuß, alle Mädels mit festen Schuhen und weißen Socken. Barfuß für ein Mädchen wäre hier so "unmöglich" gewesen wie Schuhe für einen Knaben.

und an den Raststätten hingen "no shoes, no shirt, no service" Schilder!

Da hat sich Australien aber inzwischen nach meiner Erinnerung sehr geändert. Aber ist ja schon über zehn Jahre her, dass ich da war. Ich kann mich an solche Schilder im Outback und auch anderswo jedenfalls nicht erinnern. Woran ich mich allerdings erinnern kann, sind diverse Warnschilder, die auf giftige Spinnen, giftige Schlangen, giftige Fische und gefährliche Krokodile hinwiesen.

Im Gegenteil, in Perth, der Stadt der Reichen, sah ich in der Innenstadt auffallend viele Kinder barfuss und auch einige Rucksacktouristen liefen barfuss durch die Stadt und das, obwohl es regnete, was in Perth eher selten vorkommt.
Auf der Quick-Silver, mit der ich zum Great Barrier Rief fuhr,
war der größte Teil der Besatzung barfuss; und zwar sowohl die, die mit schmutzigen Arbeiten z. B. Deck schrubben, beschäftigt waren, als auch die, die in weißen Uniformen herumliefen: Weißes kurzärmliges Hemd, weiße Shorts und barfuss. Nach Dienstende vor Verlassen des Schiffes zogen sie dann ihre Schuhe aber wieder an.

Allerdings hatte ich damals noch nicht das Bedürfnis barfuss zu laufen; vielleicht ist es mir deshalb auch nicht so aufgefallen.

Lothar

Für mich steht inzwischen fest, dass Deutschland ein freiheitliches Land und nach wie vor auf vielen Gebieten weltweit führend ist (auch bei der positiven Haltung zum Barfußgehen).

Ich liebe Deutschland so sehr wie mein Heimatland und würde auch sehr gerne in Deutschland leben.
Mir sind bisher schon viele Träume und Wünsche in Erfüllung gegangen, nur dieser nicht. Leider!
Aber es ist auch nicht so schlimm: In Italien lebe ich aber auch sehr gerne. Hier vermisse ich mittlerweile manches, was ich in Deutschland zu schätzen gelernt habe, und bestimmt würde ich in Deutschland auch etwas typisch Italienisches vermissen.
Damit ist aber das Barfusslaufen nicht gemeint: An Toleranz und Akzeptanz fehlt es weder hüben noch drüben.
Aus diesen Grund freue ich mich schon auf meinen diesjährigen längeren Urlaub in Deutschland, den ich wie üblich komplett barfuss verbringen will. :-) ))

Ciao
Tiziana

Hallo Lothar,

verstehe schon Deine Kritik am vorbildlich "prüden Amerika". Die Tendenz der Anpassung an die USA hat aber auch in Deutschland unglaublich viele "gehirntechnische Einzeller" in politische Entscheidungspositionen "generiert".
Noch dürfen wir (nur unserem Gewissen verpflichtet und wider der sozialen Angst) barfuss laufen, wo wir es wollen. Wann kommt die Barfuss-Maut?

Gruss Peter

Hallo Lothar,
verstehe schon Deine Kritik am vorbildlich "prüden Amerika". Die Tendenz der Anpassung an die USA hat aber auch in Deutschland unglaublich viele "gehirntechnische Einzeller" in politische Entscheidungspositionen "generiert".
Noch dürfen wir (nur unserem Gewissen verpflichtet und wider der sozialen Angst) barfuss laufen, wo wir es wollen. Wann kommt die Barfuss-Maut?
Gruss Peter

Hallo Peter!

Du hast völlig Recht, das sehe ich genauso wie Du!

Liebe Grüße nach Bielefeld von Andi!

Mal davon abgesehen, daß es in den USA ein "Volk" eigentlich gar nicht gibt, könnte die forcierte Ablehnung nackter Füße durchaus auch einen ideologischen Hintergrund haben, der als Reaktion auf Woodstock seit Jahren politisch gesteuert wird.

Vor 30 Jahren liefen in den USA viele junge Menschen barfuß oder in Hippie-Sandalen. Barfuß war dabei natürlich nicht die Ursache, aber eine von vielen Wirkungen des freiheitlichen Geistes dieser Zeit. Und was war die Folge? Vietnam ging voll in die Hose.

Ich könnte mir vorstellen, daß dieses Trauma ganz entscheidend dazu beiträgt, derzeit sämtliche freiheitlichen Blüten (also auch Barfußlaufen) im Kern zu ersticken, die die Wehrhaftigkeit des amerikanischen "Volkes" (oder was auch immer als Sammelbegriff zutreffen würde) herabsetzen könnten. Ein Schüler, der selbstbewußt barfuß läuft, taugt halt weniger für den Irak, als einer, der heimlich mit Papis Waffenschrank liebäugelt. Dummerweise können manche Schüler das Abreagieren nicht bis zur Army abwarten. Oder hättet Ihr Euch in Littleton einen Amokbarfußläufer vorstellen können?

Halte ich für etwas weit hergeholt - ich kenne Jungs die barfuss laufen und gleichzeitig mit Waffenschränken liebäugeln - und Jungs die nur Schuhe tragen und trotzdem keine Amokläufer sind.

>Halte ich für etwas weit hergeholt - ich kenne Jungs die barfuss laufen und gleichzeitig mit Waffenschränken liebäugeln - und Jungs die nur Schuhe tragen und trotzdem keine Amokläufer sind.

Nochmal, nicht dem Barfußlaufen alleine wird dort begegnet, sondern dem freiheitlichen Gedankengut, das unter anderem auch zum Barfußlaufen führt!

Barfußlaufen erfordert und erzeugt selbstbewußte Individualität, es macht einen verletzlich und ist nicht konform. Lauter Eigenschaften, die eine funktionierende Supermacht nicht gebrauchen kann. Zumindest nicht solch eine Form von Barfußlaufen. Denn einschränkend muß ich zugestehen, daß barfüßiges Auftreten im Rahmen eines ideologisch geprägten Körperkultes, wie z.B. in Faschismus und Kommunismus dort dann durchaus wieder ins Konzept passen könnte, wenngleich auch sicherlich nur im dafür vorbestimmten Rahmen.

Ich glaube, daß die Menschheit etwas friedlicher wäre, wenn mehr Leute barfuß laufen würden. Und zwar nicht, weil Barfußlaufen von sich aus schon friedlicher macht, sondern weil die Grundbedingungen, die ein ungezwungenes Barfußlaufen ermöglichen, auch günstigere Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben schaffen!

Und ich glaube wenn die meisten Leute barfuss laufen würden - dann würden Leute mehr Mut brauchen um im Sommer schwere Schuhe zu tragen. Wie man's dreht und wendet - barfuss sein macht niemanden besser.

Und wo eine Gesellschaft in der einen Richtung offener wird - da wird sie in anderen Richtungen totalitärer.
Der Mensch an sich bleibt derselbe.

>Und ich glaube wenn die meisten Leute barfuss laufen würden - dann würden Leute mehr Mut brauchen um im Sommer schwere Schuhe zu tragen. Wie man's dreht und wendet - barfuss sein macht niemanden besser.
[quote]Und wo eine Gesellschaft in der einen Richtung offener wird - da wird sie in anderen Richtungen totalitärer.
Der Mensch an sich bleibt derselbe.[/quote]

Ich glaub' wir reden ein bisserl aneinander vorbei, was wohl daran liegt, daß wir verschiedene Botschaften rüberbringen wollen.
Für mich ist das Barfußlaufen in dieser Diskussion zunächst ein weiteres Kennzeichen für einen ansteckend gesunden Geist.
Du glaubst aber, ich unterschiede dabei zwischen guten und bösen Menschen und vermutete im Barfußlaufen die Wurzel alles Guten, dabei sind für Dich alle Menschen gleich schlecht bzw. Dich stört grundsätzlich die Einteilung von Menschen in "gut" und "böse".

Zunächst ist es eine Definitionsfrage, was überhaupt gut und was böse ist. Und wenn man dafür ein Gefühl entwickelt hat, dann hängt es vom Einzelnen ab, welche Ausrichtung in ihm in welchem Verhältnis verteilt ist, wobei eine Grundanlage von Beidem in Jedem enthalten ist. Auch wenn ich Deiner Vermutung damit nun entspreche und auch wenn es nicht besonders politisch korrekt ist, das zu sagen, so kennen wir alle doch genügend Beispiele persönlich, bei denen entweder die eine oder die andere Ausrichtung klar dominiert. Gerade in diesem Punkt sind die Menschen eben nicht gleich.
Und das heißt jetzt sicher nicht, daß jeder Barfüßler deswegen ein besserer Mensch ist. Aber ich glaube -- und damit komme ich wieder zu meiner allerersten Annahme -- daß es positive Grundvoraussetzungen gibt, die durch verschiedene bestimmte Verhaltensweisen nach außen sichtbar werden können. Und ich glaube, ein Mensch, der gerne barfuß läuft, trägt damit folgendes zur Schau:
- Ich bin naturverbunden und sensibel und möchte die Welt mit möglichst vielen Sinnen erfassen
- ich bin ein Individualist und möchte mich nicht unterordnen
- ich bin gesundheitsbewußt
- ich liebe meine Freiheit
etc.
Vielleicht gilt auch: "- ich habe mordsmäßig einen an der Klatsche", aber das ist alles nur eine Frage der Sichtweise.
Aus meiner Sichtweise sind das alles jedenfalls extrem positive Charakterzüge, die der Welt nicht schaden! (Aber ein System kann ein Interesse daran haben, solche Charakterzüge zu unterdrücken, wenn sie in seinem Sinne subversiv sind! Und ich denke, genau das ist in Amerika der Fall.)

Hallo Barpfotenbär!

Ich gebe Dir voll und ganz Recht, ich kann Deine Gedankengänge sehr gut nachvollziehen! Ich denke aber darüber hinaus, dass das Barfußsein einen auch zum besseren Menschen macht, das fängt schon beim Wegwerfen von Glas an!
"Besserer Mensch" in Form von Charaktereigenschaften natürlich nicht, aber unsere Handlungen verbesserten sich sicher enorm!

Friedliebende Grüße von Andi! ;-)

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