Hallo Gernot

Zunächst mal: Willkommen im Forum.

Unter anderem habe ich mir Barfußlaufen verboten, weil meine Mutter mir als kleines Kind sagte, dass arme Kinder barfuß laufen, und ich nicht als arm gelten wollte.

Letzten Endes hast ja nicht Du dir das Barfußlaufen verboten, sondern deine Mutter, wobei sie es, um keine Trotzreaktion zu erreichen, so raffiniert angestellt hat, dass Du es selbst nicht wolltest. Ich vermute mal, dass Du jetzt alt genug bist, um selbst zu entscheiden, was gut für dich ist und was nicht. Dass Barfüßigkeit hierzulande nichts mit Armut zu tun hat, sollte eigentlich jedem Erwachsenen klar sein.

Jedoch habe ich immer andere beneidet, die hemmungslos barfuß liefen. Auch als Erwachsener habe ich im Sommer Leute beneidet, die in der Stadt barfuß waren.

In diesen Genuss wirst Du ja nun auch kommen. Gratulation!

Vorgestern war es dann soweit. Als "Tatort" suchte ich die Eremitage in Bayreuth aus.

Gleich einen viel besuchten Ort aufzusuchen, anstatt einen einsam gelegenen, halte ich für besonders mutig. Gut gemacht!

Leider wurden aus der viertel Stunde, die ich vor hatte, nur 10 Minuten, da es vorne am Ballen anfing, etwas weh zu tun, und ich meinen ungewohnten Sohlen nicht zu viel am Anfang zumuten wollte.

Ich erinnere mich, dass ich bei meinen ersten Barfußversuchen, die auf hartem Gehwegpflaster statt fanden, nach etwa einem Kilometer die ersten Blasen unter dem Ballen hatte. Bei völlig ungeübten Sohlen kann das recht schnell gehen. Es war also durchaus richtig bei Zeiten aufzuhören, aber wenn Du weiter übst, hältst Du auch bald deutlich länger durch.
Ich bin schon auf deinen nächsten Bericht gespannt.

Viele Grüße

Ulrich