Leg Dir doch einfach n Tagebuch zu, in das Du die Erfolge einträgst. Das motiviert Dich, Deine Barfußaktivitäten immer mehr zu steigern. Das hab ich anfangs auch so gemacht und mich dadurch soweit motiviert, daß ich heute wie selbstverständlich barfuß einkaufen gehe oder mich ganz zwanglos in der Fußgängerzone oder im Supermarkt unserer Kleinstadt bewege.
M;anchmal blättere ich noch im Buch herum und amüsiere mich über meine anfänglichen Ängste

Gruß und Fuß,

Descalzar

Hallo Markus,

ich denke, vielen hier geht es so, dass nach der Winterpause eine anfängliche Hemmschwelle besteht, sich wieder bloßen Fußes unter die beschuhte Menge zu wagen; beim einen mehr, beim anderen weniger stark ausgeprägt.

Drei Vorschläge:

a) Erste "Gehversuche" in einem unverfänglichen Gelände, z.B. an einem Seeufer, einem Barfußpark (falls in Deiner Nähe), einem Park ... an einem sonnigen Tag, wo jede/r erst mal neidisch auf Dich schauen wird.

b) Stelle Dir vor, was schlimmstenfalls passieren könnte. Was wäre der worst case, der auf dem Weg zur Eisdiele geschehen könnte? Wie würdest Du mit diesem worst case, diesem schlimmsten auszudenkenden Fall umgehen? Wie wahrscheinlich ist er? Ließe er sich umgehen?

c) Szenenwechsel: Du bist Schauspieler, Journalist, Langstreckenbarfußwanderer. Barfuß im Freien zu laufen ist für Dich
- Training für eine Rolle (Schauspieler)
- Praxisrecherche für einen Beitrag (Journalist)
- Training für die geplante Marathon-Barfußwanderung.
Warum? In der Regel wird Dich so gut wie nie jemand auf der Straße nach dem "Warum?" fragen. Aber wenn, dann könntest Du - je nach Deiner gewählten Rolle - eine befriedigende und schlüssige Antwort gehen. Und schon würde aus dem "Spleen" eine ganz ernsthafte Tätigkeit.

Alternativ bleibt eigentlich nur, dass Du Dich erinnerst, wie Deine ersten Versuche vor einem Jahr waren und die Schritte nochmal machst. Berichte doch einfach hier im Forum darüber!

Grüße
Kai

Barfußgehen - meine damaligen Selbstversuche von 1999

Ja, meine Freunde, es ist traurig aber wahr: Nach der Winterpause ist mein mühsam erarbeitetes Selbstvertrauen wieder völlig verschwunden. Vorigen Sommer getraute ich mich noch bis in die Eisdiele, zur Zeit getraue ich mich nicht mal mehr des nachts raus. Habe es zweimal probiert, bis zur nahegelegenen Bushaltestelle und dann wieder kehrt gemacht. Das machte es noch schlimmer: Meine Unsicherheit mußte wirklich aussehen, als sei ich verwirrt. Dabei weht heute ein laues Lüftchen, ein leiser Frühlingsregen und nicht zu kalt. Aber wieder traue ich mich nicht vor die Tür. Voriges Jahr war ich bei heftigem Sommerregen mit leichtem Gewitter ganz spontan raus. Ich kam patschnaß nach hause, da ich keinen Schirm mitgenommen hatte, aber es war einfach nur schön. Zur Zeit traue ich mich da gar nichts mehr. Ich bin sehr unglücklich darüber.

barfuß? nicht trauen? haha, was sollen dann die hier sagen:

http://www.no-limit-nudism.de/frameset.html

Das gehört zwar hier nicht hin, aber es zeigt den wiederum enormen Unterschied zwischen dem Nichttragen von einer kleinen Schicht Material zwischen den Füßen und dem Boden einerseits und dem Nichttragen seiner gesamten Klamotten andererseits.

Da sage noch einer, er fühle sich ohne Schuhe nackt ... *gg*

Grüße Berni(N)

Hallo Markus!

Ich kann Kai da nur zustimmen, dass sicher sehr Viele zur neuen "Barfußsaison" wieder "Startschwierigkeiten" haben und ich denke, die legen sich, je öfter man barfuß geht, bis sie wohl irgendwann nie mehr vorhanden sind.
Wie Kai natürlich ganz recht schrieb, ist das bei dem Einen mehr, bei dem Anderen weniger der Fall, dass er nach der "Winterpause" anfängliche Hemmungen hat.

Nachts barfuß nach draußen zu gehen mag Dir zwar besser erscheinen, da einem dann in der Regel niemand begegnet, weshalb Du diese Zeit ja wohl auch gewählt hast, aber sollte es doch mal jemand tun, so wirkt es zu dieser späten Stunde wohl noch seltsamer und die Person schaut dann wohl erst recht sehr verdutzt, was dann Deine Hemmungen noch stärker werden lässt, wenn es nicht gerade eine Person ist, die mit sich selbst beschäftigt ist, wie z.B. ein Betrunkener, der um sich nichts mehr registriert!

Sicher fordert es unter vielen Leuten am Tag mehr Mut, dafür wirkt es aber nicht so seltsam wie nachts, obgleich ich auch häufig nachts spazieren gehe.
Genau das Seltsame ist es aber, was eine Person, die Dich dann sieht, verdutzt schauen lässt, was Dich dann wohl noch unsicherer macht!
Darum würde ich Dir raten, was Kai ebenfalls bereits geschrieben hat, nämlich, dass Du am besten tagsüber an weniger belebeten Orten barfuß gehst und Dich langsam wieder vortastest!
Nur Mut, Du hast es letztes Jahr geschafft, Du schaffst es auch dieses Jahr wieder, ganz bestimmt!
Wer das Radfahren und das Schwimmen gelernt hat, der verlernt es nicht mehr, wird höchstens nach langer Pause Anfangs etwas unsicher, wenn er es mal wieder tut!

So ist das auch bei Dir in Bezug auf´s Barfußgehen, aber denke einfach an alle Teilnehmer, die Dir Mut machen und auch an die vielen, tollen Beiträge, es wird Dir helfen!

Liebe, mutmachende Grüße und viel Erfolg,

wünscht Dir Andi!

Hallo Markus,

die sicherste Methode, im Frühjahr nicht wieder neu anzufangen zu müssen (bezieht sich auf Hemmungen und Trainingsgrad) ist zweifellos, wenn man gar nicht erst eine Winterpause einlegt. Es verlangt ja niemand, daß man bei jeder Witterung barfuß ist. Aber auch im Winter ist es, solange man nicht gerade im Gebirge lebt, irgendwann Tage, an denen man zweifellos barfuß laufen kann, ohne sich gleich den A.... abzufrieren. Vielleicht mag in Deinem Wohnort etwas rauheres Klima herrschen als etwa in Köln oder Düsseldorf, aber so weit entfernt liegen diese Städte ja nicht entfernt. Oder interpretiere ich Deinen Namenszusatz "ME" für "Mettmann" falsch?

Was Tageszeit anbelangt: Am Tage sind die Leute meist zu sehr mit sich selbst beschäftigt, zumindest mitten in der Stadt. Solange Du Deine Barfüßigkeit auch noch mit Schlaghosen "tarnst", wird keiner auf Deine Füße schauen. In Wohngebieten, speziell in Spießergegenden, ist man eher den bösen Blicken hinter den Gardinen ausgesetzt. Diese Leute haben nichts zu tun, und manch einer macht sich den "Spaß", anonym die Polizei zu rufen. In Parks und Wäldern droht Dir tagsüber auch keine Gefahr.

Nachts sieht es etwas anders aus: Im Innenstadtbereich auch nachts belebter Straßen wird man zwar manchmal von besoffenen angelabert, aber das sollte Dich nicht stören. Vor vermehrtem Scherbenaufkommen muß Du Dich allerdings in Acht nehmen, aber meistens ist die Beleuchtung dort auch recht gut. Wenn Du Dich nachts aber in Wohngebieten oder Parks aufhältst, wo ansonsten kein Mensch draußen ist, dann wirst Du allein aufgrund der Tatsache, daß Du draußen bist, schon verdächtig, man wird Dich genauer beobachten, sowohl der Anwohner, als auch der zufällig vorbeikommende Polizist. Jegliche Abweichung führt dann zur Kontrolle. Wenn Du im "normalen" Tempo und "normal" gekleidet durch die Straßen gehst, dann hast Du vielleicht noch Glück. Aber jegliche Abweichung (keine Schuhe, kurze Hose, "komische" Tasche, zu langsamer oder zu schneller Gang, stehen bleiben und sich umdrehen) ist verdächtig und führt unweigerlich zu einer Polizeikontrolle, unabhängig von der Witterung. Wenn Du dagegen mit einem (oder mehreren) anderen Menschen oder einem Hund unterwegs bist, dann würdest Du auch barfuß nicht oder weniger auffallen. Traurig, aber wahr!

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen