Frühmorgendlicher Barfuss-Berglauf (Hobby? Barfuß! 2)

Walter ⌂ @, Monday, 25.04.2005, 09:58 (vor 7095 Tagen)

Nachdem der Frühling mindestens vorläufig auch auf den Höhen Einzug gehalten hat, habe ich meine Morgenläufe wieder aufgenommen, die sich in etwa jeden Tag gleichen. Also: Heute um 5.40 Uhr zum Haus hinaus, Ausrüstung: Laufshorts und Gnägi-Liibli (Militärleibchen, genannt nach Alt-Bundesrat Rudolf Gnägi), Laufstöcke (aufwärts beschleunigen sie das Vorwärtskommen, abwärts fangen sie Stösse auf Gelenke und Fusssohlen auf). Dann durchs Dorf rennen bis unsere Dorfstrasse in die Hauptstrasse Nr.3 mündet. Hier bin ich aufgewärmt und binde das Shirt um den Leib. Ich verlasse den Teer und steige steil durch den Wald hinauf, überquere 5o Höhenmeter weiter oben die Nr.3, dann geht es vorerst weglos weiter (die Brennnesseln sind zum Glück erst am Spriessen), nachher finde ich mein barfussfreundliches Bergweglein, das durch die Wald zum ersten Etappenziel, der Mittelstation Känzeli der Chur - Brambrüesch - Luftseilbahn auf 1170 m Höhe, 420 Höhenmeter sind zurückgelegt. Hier beginnen die Maiensässe (Weiden, die im Frühjahr genutzt werden). Weiden wechseln jetzt mit bewaldeten Abschnitten ab. Beim Maiensäss Füllian verlasse ich das Weglein und steige geradewegs durch die Weide auf. Am Samstag war hier der Boden noch hart gefroren, und die Erdkrümel, die der Schnee an die Oberfläche gebracht hatte, wirkten wie scharfkantige Steinchen. Jetzt ist es zum Glück wärmer und die Weide den Füssen angenehm. Bald erreiche ich das nächste Waldstück und damit wieder einen Wegabschnitt, auf den man, zur Überbrückung einer sumpfigen Stelle, grosse Steine geschüttet hat. Vorsichtig überquere ich diesen Platz. Nachher kommen abschnittsweise Schneereste und nasse Stellen. Nun werden aber die ersten Ferienhäuser der Maiensässsiedlung Brambrüesch sichtbar. Nochmals etwa 50 Höhenmeter über Weide und das Ziel ist erreicht: Brambrüesch, Bergstation der Luftseilbahn auf 1600 m nach 1.25 Stunden und 850 Höhenmetern. Rasch ein Rundblick: Dunkle Wolken und dazwischen ein paar blaue Flecken verraten, dass die Föhnphase zu Ende geht und wohl bald Regen zu erwarten ist. Nun geht es den gleichen Weg wieder abwärts, über die Weiden rennender- und springenderweise, auf dem rauhen Weglein auch wieder einmal vorsichtig die Füsse absetzend. Jetzt sind die Stöcke wirklich zweckmässig! Zurück auf der Strasse ziehe ich rasch mein Leibchen über, damit die Dorfbewohner nicht gänzlich an meinem Verstand zweifeln, es reicht doch an den blutten Füssen! Fünf vor acht stehe ich vor dem Hause, leiste mir eine warme Dusche und das Frühstück!
(Bilder gibts von den Morgenläufen keine, ich will doch beim Laufen nicht noch eine Fototasche herumbaumeln haben!)

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