wie vergesse ich meine schuhe (Hobby? Barfuß! 2)

Andi35 @, Stammposter, Saturday, 23.04.2005, 08:30 (vor 7098 Tagen) @ Markus U.

Hi Andi!

Hallo Markus!

Andi:
Eines schon mal vorweg: ich stimme Ulrich und Allen, die auch seiner Meinung sind, zu!


Markus:
Man stimmt immer denen zu, die der eigenen Meinung nahe stehen!

Andi:
Klar! ;-)

Andi:

.......eine Stütze ist am Anfang immer erforderlich und welche könnte das hier besser sein, als ein Paar Schuhe, die in seinem Hinterkopf das Gefühl erhalten, in bestimmten Situationen darauf zurück greifen zu können?


Markus:
Ich erteile anderen nur solche Ratschläge, die von meiner eigenen Erfahrung abgedeckt sind. Ich bin von Anfang an bewußt ganz ohne Schuhe aus dem Hause gegangen, weil es mir mit dem Barfußlaufen ernst war; andernfalls hätte ich es "vergessen" können, ohne auch nur einen einzigen Schritt barfuß getan zu haben. Mich hat das Gefühl, alles, was mir widerführe, barfuß durchstehen zu müssen, ungeheuer angespornt; andererseits bewegte ich mich ja auch nicht in der afrikanischen Steppe, sondern in bekannten heimischen Gefilden und auf einfachen Böden wie z. B. Gehwegplatten, die ich auch als Anfänger sehr gut meistern konnte. ........

Andi:
Da er hier um Rat fragte, gehe ich natürlich davon aus, dass auch er es ernst meint mit dem Barfußgehen!
Bei mir war es so, und das höre ich auch immer wieder von Anderen, dass sie sich nicht trauen, barfuß zu gehen und Schuhe lassen sie dann nicht so unsicher mit leeren Händen wirken und sie fürchten dann keine so negativen Reaktionen, da sie ja nicht "so verrückt sind" und gar keine Schuhe dabei haben, sondern sie auszogen, weil ihnen gerade mal danach war, was man ja ab und an mal so sieht, ganz ohne aber doch eher selten!

Andi:
Ich kann Deine Meinung, was "echte" und "unechte" Barfüßer angeht, in Deinem fortgeschrittenen Zustand zwar nachvollziehen, weiß, wie Du das meinst, aber dennoch sehe ich es etwas anders: für mich ist barfuß, wer mit nackten Füßen in der Gegend herum geht, da können die Schuhe am Gürtel baumeln oder im Grater vom Ätna verbrannt sein, es spielt keine Rolle!
Es interessiert wohl auch Keinen, wie ernst er es mit dem Barfußgehen meint, denn wichtig ist die Devise "just for Fun"!


Markus:
Wenn ich jemanden sehe, der seine Schuhe in der Hand trägt, dann ist das in meinen Augen kein Barfüßer, sondern eine Person mit Schuhen an nicht vorgesehener Stelle. Wenn jemand seine Schuhe in der Tasche trägt, so daß ich sie nicht sehen kann, dann bin ich zwar gutgläubig, aber darauf kommt es letztlich nicht an: Wer Schuhe bei sich hat, ist nicht wirklich barfuß und macht sich nur selber etwas vor; allein die objektiven Tatsachen zählen. Schuhe in der Tasche oder im Rucksack sind letztlich eine Art Selbstbetrug.

Andi:
Ich kann Deine Meinung als überzeugter Dauer- oder gar Immerbarfüßer sehr gut verstehen und nachvollziehen, aber dass man dabei "echt" oder "unecht" barfuß ist, sehen Andere wohl nicht so, da es ja die Wenigsten selbst tun.
Sicher sehen sie natürlich, dass er Schuhe dabei hat, aber barfuß ist er dann trotzdem und tatsächlich, auch für die Leute.
Diese denken anhand der Schuhe, die er mit sich führt, dann wohl bloß nicht so negativ, falls das die eine oder andere Person tut, denn sie halten es dann wohl eher für eine spontane Handlung, die dann doch nicht mit Dem gleich zu setzen ist, als wenn er erst gar keine Schuhe dabei hat. In diesem Fall sei die Skepsis oder wie auch immer, vermutlich größer!

Markus:
Ich betrachte Leute, die ihre Schuhe in der Hand tragen, sehr viel kritischer als Personen, bei denen ich gar keine Schuhe sehe, und auch um vieles kritischer als die "richtigen" Schuhträger.

Andi:
Gut, aus Deiner Sicht des entschlossenen und überzeugten Barfüßers ist das natürlich klar, ist diese Meinung teilweise schon nachvollziehbar. Sicher gibt es aber auch Barfüßer, wie Dich, die es auch das ganze Jahr und fast überall tun, ihn aber, wenn sie ihn barfuß mit Schuhen in der Hand sehen, doch als "Neukömmling" betrachten, auf dem Weg zum Ziel, dass diese schon erreicht haben, was er vielleicht auch mal erreichen wird!
Er ist ja dennoch tatsächlich barfuß und allein die Lust daran und das Umsetzen in die Tat, wie auch immer, ist schon ein Schritt in diese Richtung! Genau darum solltest Du auch gerade Barfüßer, egal, ob mit oder ohne Schuhen, die sie in der Hand tragen, nicht kritisch sehen, denn sie sind Leute, die es uns gleich tun, es auch gerne tun, also jederzeit willkommen und gerne gesehen, zumindest bei mir!

Andi:

Darüber hinaus hat er vielleicht (wäre eine zusätzliche Stütze) die Gelegenheit, die Schuhe irgendwo auszuziehen, wo keine Häuser und keine Leute sind, vielleicht auf einem Pfad zwischen Hecken oder dergleichen!


Markus:
Die Schuhe zwischen Hekken zu verstekken, ist auch eine Möglichkeit, aber dabei geht man das Risiko ein, daß man sich die Stelle vielleicht nicht merken kann oder daß den Schuhen in der Zwischenzeit etwas zustößt (Diebstahl oder Beschädigung durch Witterung und Tiere).

Andi:
Nein, ich meinte damit nicht, dass er sie dort verstecken soll, das wäre nicht so gut, da hast Du Recht, sondern ich meinte damit, dass er dort dann unbeobachtet den Mut aufbringen könnte, die Schuhe und eventuell Socken auszuziehen!
Es wäre dann vielleicht besser für ihn, da er vielleicht auch auf der Straße, wo Leute aus dem Fenster schauen könnten etc., Probleme damit hätte. Natürlich meinte ich, dass er danach die Schuhe mit nimmt, denn nur dann hat er sie ja auch als "Beruhigung" und "Mutstütze" immer dabei, bis er eben vielleicht mal sicherer wird oder ist! Andernfalls könnte er sie ja wirklich zu Hause lassen, was er sich aber sicher noch nicht traut.

Markus:

Wenn ich gerade in meiner Anfängerphase zu Hause nicht den Mut gehabt hätte, ohne Schuhe wegzugehen, dann hätte ich ihn später unterwegs erst recht nicht gefunden, sondern hätte es "vergessen" können!

Andi:
Klar, die Möglichkeit besteht natürlich, aber wenn er das unbedingt machen will und das Gefühl hatte ich schon, wird er es sicher unterwegs können!

Markus:

darum schrieb ich ja, daß alles andere nix taugt! Wenn man dem "inneren Schweinehund" gegenüber gleich am Anfang nachgibt, dann hat er bereits "gewonnen"!

Andi:
Oder er tut den "inneren Schweinehund", wenn es ihm wirklich einen Riesen Spaß macht und er es ernst meint, was er (siehe oben) sicherlich tut, auf Dauer "in Raten" vernichten! :-)

Andi:
Das klingt nicht logisch und wahrheitsgemäß: sich Anfangs nicht, auch wenn gerade >das< das Schöne ist, auf die Barfüßigkeit konzentrieren: ja! Bis man eben mal sicherer ist!
Dass andere Leute es nur darum nicht so wahrnehmen: nein!


Markus:
Wenn ich die Tatsache, daß ich barfuß bin, sehr wichtig nehme und diese mein ganzes Denken beherrscht, dann projiziere ich diese Wahrnehmung auf andere Menschen und gehe unbewußt davon aus, daß auch anderen, die vorübergehen, die Tatsache, daß ich barfuß bin, wichtig ist, sobald sie es sehen. Also werde ich mich unbewußt so verhalten, als täte ich etwas Ungehöriges, was die Mitmenschen ihrerseits unbewußt mitkriegen, was unfreundliche Reaktionen auf den "barfüßigen Spinner" auslöst.

Andi:
Klar, das stimmt, das sei dann eben die von uns angesprochene Unsicherheit, die andere natürlich merken. Die sollte er in der Tat möglichst vermeiden, aber sehen tun sie es ja trotzdem und denken wohl dennoch das Gleiche, was sie immer denken, wenn sie jemand barfuß gehen sehen! Bloß wirkt er selbst überzeugter zu dem, was er tut, aber das wird vermutlich an der Ansicht der Leute zum Barfußgehen, nicht groß etwas ändern: sie sehen, dass er barfuß ist und denken genau das, was sie auch sonst darüber denken! Ein nervöses und unsicheres Verhalten verstärkt es dann wohl lediglich noch!

Erklärung dafür: die Leute haben Augen im Kopf und sehen das, egal, ob man dieser Sache selbst eine Beachtung schenkt oder nicht!
Wenn Du der kaputten Birne des Autoscheinwerfers keine Beachtung schenkst und es Dich nicht stört, ist sie trotzdem kaputt und die Leute sehen das, so einfach ist das!

Markus:

Sie sehen es, aber sie nehmen es als nix Besonderes wahr, wenn ich ihnen durch mein Bewußtsein und mein Verhalten (indem ich meiner Barfüßigkeit keine Beachtung schenke) signalisiere, daß es nix Besonderes ist.

Andi:
Da man in unserer Gesellschaft immer auffällt, wenn man barfuß ist, weil es leider immer noch ein Tabuthema ist, werden sie sich (siehe wieder oben) dennoch ihren Teil dazu denken, wie immer auch sein Verhalten ist! Er wird in dem von Dir beschriebenen Fall zwar weniger auffallen, als wenn er unsicher um sich schaut, aber auffallen tut man immer damit!

Markus:

Eine Ausnahme sind insofern verwahrloste Jugendliche sowie Besoffene, bei denen diese Strategie nicht hinhaut, weil sie provozieren wollen.

Andi:
Ja, da hast Du Recht, die müssen ja meist etwas los lassen über eine oder zu einer Person, bei der sie es für nötig oder gut halten! :-(
Dass diese Person dann barfuß geht, ist dann natürlich ein besonderer "Aufhänger" für sie!

Andi:
Ich halte es auch für besser, wenn man einen heiteren und lebensfrohen Eindruck hinterlässt!
So können die Mitmenschen davon ausgehen, dass es ihm Spaß macht und er wird darum vermutlich mehr Sympathie ernten!


Markus:
Ein entschlossener Gesichtsausdruck signalisiert: Komm mir bloß nicht zu nahe! Auch diese Botschaft kommt an und wird wahrgenommen, ohne daß es Worte bedarf!

Andi:
Da gebe ich Dir im Grunde Recht, aber ich denke, eine freundliche Miene, wenn es sich nicht gerade um die oben genannten Typen handelt, ist immer besser und vermutlich deutet man dann seine Barfüßigkeit auch positiver!

Markus:

Mir selbst hat es bei meinen ersten größeren Spaziergängen durch die Stadt geholfen, mich mit erfahrenen Barfüßern zu verabreden und gemeinsam zu laufen (macht sowieso mehr Spaß als alleine). Später habe ich dann auch alleine getraut.


Andi:
Das ist eine wirklich gute Idee, doch dafür müssen auch erst einmal Barfüßer da sein! Würde er Solche kennen, wäre er (vielleicht) garnicht hier im Forum gelandet!


Markus:
Auch für mich waren die Barfüßer, mit denen ich mich verabrdet habe, nicht "zur Hand", sondern ich habe Leute, die mir geeignet erschienen, in der Rubrik "Personalien" der Hobby? Barfuß! Internetseite (diese Rubrik gibt es seit kurzem leider nicht mehr) angemailt und mich mit diesen per e- mail verabredet, ......

Andi:
Achso, das ist natürlich etwas Anderes dann!

Barfüßige Frühlingsgrüße ins Saarland,
Markus U.

Die gleichen Grüße zurück nach Ratingen von Andi! ;-)


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