---------------------------------------------------- wer da noch lächeln kann ...... ----------------------------------------------------

Hi Günter,

Meine Mutter (stammt gebürtig aus dem Rheinland) wurde kurz vor Kriegsende evakuiert in ein Dorf in Oberbayern, wo alle Schulkinder selbstverständlich im Sommer durchweg barfuß waren. Die Schule war im Nachbardorf, kilometerweit weg, und die Wege werden in diesen Zeiten kaum besonders gepflegt oder zum Schutz empfindlicher Kinderfüsse praepariert gewesen sein.

Nicht präparierte Wege in Oberbayern sind meist ganz gut zum Barfußlaufen geeignet. Da liegt vielleicht etwas runder Moränenkies, an den man sich gewöhnen kann. Und zwischendrin wächst das Grünzeug auf und sorgt für barfußfreundliche Humusbildung. Schlimm ist, dass heutzutage viele Wege mit Bruchsteinschotter für das Befahren mit schweren Maschinen präpariert werden! Doch 1945 war das mit Sicherheit kein Thema.

Ein Problem war dieser Schulweg nur für Neuankömmlinge. Die ersten paar Wochen auf nackten Sohlen hat sie bis heute nicht vergessen so schmerzhaft war das, im zweiten Jahr ist sie so leicht und selbstverständlich wie die anderen gelaufen.

Man braucht eben ein paar Wochen, um einen barfußtauglichen Bewegungsablauf zu erlernen. Der ist ein wenig anders als das, was man sich in Schuhen so angewöhnt. Kinder stellen sich sehr schnell auf das Barfußgehen um -- bei Erwachsenen sind oft die Gelenke schon so verbogen und versteift, dass es nicht mehr so einfach klappt (

Ansonsten bin ich genauso wie du der Meinung, dass man sich mit Barfußlaufen nicht quälen soll. Es soll Spaß machen, was ich bei dieser Schweizer 100 km-Wanderung ernsthaft bezweifle. Da ist für mich das Thema verfehlt, denn wer mit Verband läuft, ist auch nicht barfuß!! Ich würde solche Aktionen in einem Gelände machen, wo man sich die Sohlen nicht wundläuft. Ansonsten ist es eher eine anti-barfuß-Demo.

Barfüßige Grüße, Lorenz

Barfußlaufen in der Natur