Der Kinobesuch! :-) (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Thursday, 21.04.2005, 16:09 (vor 7099 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi,

was "merkwürdig" aussieht und was nicht, das wird man nie sagen. Für einen Europäer sieht eine Frau mit Schleier merkwürdig aus, für einen Orientalen eine Frau ohne Schleier. Für einen überzeugten Schuhträger sieht der Barfüßer immer merkwürdig aus, für einen "Anpasser" nur dann, wenn praktisch alle Schuhe tragen, nicht aber am Strand. Einer, der auch außerhalb der "normalen" Jahreszeit barfuß läuft, würde einen anderen Barfüßer nicht für "merkwürdig" halten. Und wie sieht es bei Personen aus, die gerne barfuß laufen, aber für die es gerade zu kalt ist, um noch barfuß zu laufen? Wie reagieren die, wenn sie einen sehen, dem es noch nicht zu kalt ist? Da gibt es verschiedene. Der tolerante Barfüßer (und das sind wohl die meisten unter uns) würde es vielleicht auch versuchen, vielleicht auch nicht. Dann gibt aber auch eine Minderheit, die dann vor Neid sagt: "Bist du verrückt, jetzt barfuß zu laufen. Damit bringst du das Barfußlaufen in Verruf." Manche Neidhammel würden sogar die Polizei rufen. Manchmal sind Barfüßer halt doch intoleranter gegenüber noch "härteren" Barfüßern als fast-immer-Schuhträger gegenüber Barfüßern.

Das ganze kann man natürlich auch auf andere Dinge übertragen. Beim Düsseldorfer Winterbarfußtreffen hatte sich auch ein Jugendlicher in kurzen Hosen (aber mit Schuhen und Socken) auf dem Weihnachtsmarkt "verirrt", er war in Begleitung "normal" gekleideter Kumpel. Ihm klappte der Kinnladen runter, als er dort 3 Barfüßern begegnete, noch dazu einem in kurzen Hosen, nämlich mir. Vermutlich war er mir böse, gesagt hat er aber nichts.

Meine Freizeitkleidung richtet sich einzig nach dem Wärme-Kälte-Empfinden, nicht was "merkwürdig" aussieht und was nicht. Ich möchte an dieser Stelle nicht sagen, ob eine Polizeiuniform für mich merkwürdig aussieht oder nicht, wegen "Befangenheit" könnte man meine Antwort anzweifeln. Sicher ist, daß sich meine Kälte(un)empfindlichkeit im Laufe der Zeit verändert hat. Es gab Zeiten, da war es mir möglich, im Sommer morgens am Strand bereits in der Badehose herumzulaufen, jedoch mußte ich Sandalen anziehen, da mir das Gras bzw. der Sand zu kalt war! Noch vorher war es mir bei 20°C zu kalt, um kurze Hosen zu tragen, wohl aber war ich in der Lage, ein kurzärmeliges Hemd zu tragen.

Wie sieht heute die Reihenfolge aus? Am leichtesten friere ich am Oberkörper, ein T-Shirt muß her (ca. 20°C). Bei ca. 8°C benötige ich etwa eine Jacke, aber weder Schuhe, noch eine lange Hose. Noch ist es mir nicht gelungen, bei den Temperaturen barfuß zu laufen, bei denen mir es in kurzen Hosen zu kalt ist. Wird es mir gelingen? Limitierend ist die Tatsache, daß meine Füße untergrundmäßig noch nicht allzu stark belastbar sind. Wenn man nicht allzu winterlich angezogen ist, muß man in Bewegung bleiben. Bei Temperaturen um -5°C (windstill und trocken) könnte ich ohne Schwierigkeiten stundenlang in kurzen Hosen wandern, ohne daß es mir was ausmacht. Barfußlaufen könnte ich nicht stundenlang bei gleichen Temperaturen. Irgendwann ermüde ich nämlich, ich muß stehen bleiben. In kurzen Hosen kein Problem, aber wenn ich barfuß wäre, würde die Kälte nach oben wandern. Eine Sohle würde schützen.

Wenn ich bei tiefer Temperatur barfuß laufen "muß", bin ich "genötigt", häufiger Asphalt- und Betonwege zu benutzen. Verharschter Schnee oder gefrorener Erdboden oder kalter grober Schotter sind nicht mein Fall, da ich da nur langsamer vorankomme als ich müßte, um nicht zu frieren. Daß man bei vermehrter Benutzung von Straßen statt Natur häufiger die "Spießer" dazu nötigt, sich (meist anonym) mit der Polizei in Verbindung zu setzen, überrascht gar nicht.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen


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