Neuer persönlicher Rekord (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Saturday, 16.04.2005, 00:14 (vor 7105 Tagen)

Hallo
Heute waren für Berlin 21°C, Trockenheit und eine Mischung aus Sonne und Wolken angesagt. Daher legte ich meinen freien Tag auf den heutigen Freitag, um wieder fleißig zu wandern. Dass es dann sogar 25 km wurden, überraschte mich schließlich selbst. Meine bisher längste Barfußwanderung ging nur über 18 km.
Ich fuhr zunächst nach Schenkenhorst (ca. 10 km südöstl. von Potsdam), stellte dort mein Auto ab und wanderte in Richtung Ahrensdorf. Hier fand ich den herrlichsten Feldweg, den ich je gesehen habe. Feinster Sand wurde offensichtlich kurz zuvor von einer Walze glatt gedrückt, so dass zwischen den beiden Spuren eine absolut ebene und weiche Sandfläche entstand, auf der man etwa einen Zentimeter einsackt.
Auf halbem Weg nach Ahrensdorf bog ich dann aber nach Südwesten ab, zunächst auf angenehmem Sandweg am Waldrand entlang, dann auf einem grasbewachsenen Weg an einem Graben entlang zum Jahnsberg, einem sehr günstigen Standort, um die Züge auf dem Berliner Außenring zu fotografieren.
Dann wanderte ich durch den Siethener Elsbruch, eine Sumpflandschaft mit naturbelassenen Wegen, auf denen mein Blick sehr auf Brennnesseln achten musste. Die sind glücklicherweise bereits groß genug, um gesehen zu werden, aber noch nicht so hoch, dass man an ihnen kaum vorbeikommt.
Anschließend ging es über die Autobahn A10 und weiter zum Forsthaus Siethen. Nach Überquerung der Autobahn störte zunächst etwas Splitt, aber dafür wurden die Sohlen hier auch schön dunkel.
Vom Forsthaus Siethen folgte ich dann dem Trampelpfad am Leopoldsgraben und einem Waldweg nach Ludwigsfelde. Hier begegnete ich endlich jemandem, einem älteren Herren, mit dem ich ins Gespröch kam, da wir ein Stück parallel gingen. Ich erzählte ihm, wie sehr ich es genieße den Boden zu spüren und sprach von der Barfußqualität unterschiedlicher Böden und er berichtete, dass er in seiner Kindheit im Sommer stets barfuß unterwegs war, sich darum bemühte, dass seine Schuhe schnell kaputt gingen, damit er barfuß sein "müsse", und sein Vater, ein Schuster, sie immer wieder repariert hat.
Wir überquerten noch gemeinsam die Autobahn, dann bog er nach rechts ab während ich geradeaus durch die westlichen Ausläufer von Ludwigsfelde wanderte. Zahlreiche Personen müssen mich gesehen haben, aber keiner sagte was. Ich überquerte wieder den Berliner Außenring und erreichte Struveshof, von wo aus ich dem Weg nach Sputendorf folgte. Einem sehr angenehmen Weg aus feinem dunklem Sand.
Von Sputendorf aus wählte ich den Weg in Richtung Stahnsdorf. Ebenfalls ein sehr weicher angenehmer Sandweg, der auch von vielen Reitern benutzt wird. Ein Radfahrer kam mir entgegen. Etwa 100 m bevor er mich erreichte stieg er ab und zu mir meinte er dann wohl: "Nicht mal eine Spur lassen die einem!" Ich hatte es nicht ganz verstanden und fragte deshalb nach, auch in der Erwartung, dass sich das doch sicher irgendwie auf meine Füße beziehen müsste. Dann beklagte er sich aber darüber, dass die vielen Reiter den Weg so uneben machen, dass ihm nicht mal eine schmale Spur zum Radfahren übrig blieb. Ich bin mir nicht mal sicher, ob er meine Füße überhaupt wahr genommen hat. Es gibt halt auch andere Themen.
Kurz vor der Landstraße die Güterfelde mit Großbeeren verbindet wurde der Weg fester und hinter der Landstraße sogar asphaltiert. Die Qualität des Asphalts ging eigentlich, allerdings begannen meine Füße inzwischen etwas empfindlicher zu werden. Ein kurzes Stück ging ich daher auf dem frisch geglätteten Acker nebenher, aber da sackte ich bei jedem Schritt so weit ein, dass das Laufen etwas anstrengender wurde. Direkt vor dem Ortsbeginn von Stahnsdorf bog ich links ab und folgte dem Weg nach Güterfelde. Zunächst ein sehr angenehmer Sandweg, dann fand sich dort aber wieder Splitt. Hier kam mir eine Mutter mit zwei Kindern entgegen, wir grüßten uns kurz und hinter mir hörte ich das Kind sagen: "Kuck mal der läuft barfuß!"
In Güterfelde viel dann mein Blick auf eine geöffnete Imbissbude, der ich nicht widerstehen konnte. Reaktionen auf meine Füße gab es dort aber trotz Gelegenheit nicht. Ich verließ dann Güterfelde auf dem Sputendorfer Weg, der sich allerdings wegen des Splitts als recht unangenehm herausstellte. Ich bog daher bald rechts ab und folgte einem weitgehend grasbewachsenem Weg durch ehemalige Rieselfelder, bog dann links ab und erreichte wieder den Sputendorfer Weg, Hier war er aber schön sandig und angenehm. An einer Kreuzung bog ich dann nach schräg rechts ab und erreichte auf überwiegend sandigem, teils aber auch steinigem Weg wieder Schenkenhorst und mein Auto.
Nach 25 km war ich am Ziel, aber auch mächtig KO. Meine Sohlen brennen ein wenig und im Fußgelenk werde ich wohl etwas Muskelkater bekommen. Ich sollte öfter solche Wanderungen durchführen, nur leider ist die Zeit doch manchmal etwas knapp.

Viele Grüße

Ulrich


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